Kleve Tönnissen legt Zahlen für verklinkertes Rathaus vor

Kleve · Der Bauunternehmer hat Kämmerer Haas schriftlich zugesagt, die Klinkerfassade zum vereinbarten Pauschalfestpreis zu realisieren

Es war ein Satz, der den Ausschlag für den denkbar knappen Ratsentschluss für ein Klever Rathaus mit Klinkern gab: "Die Ausführung einer Klinkerfassade des im Passivhausstandard mit Wärmedämmverbundsystem-Fassade beauftragten Neubauteils des Rathauses können wir kostenneutral zu dem [...] vereinbarten Pauschalfestpreis anbieten". Dies schrieb Bauunternehmer Erich Tönnissen Kleves Stadtkämmerer Willibrord Haas zwei Tage vor der Ratssitzung.

In dem Brief, der der Rheinischen Post vorliegt, nennt Tönnissen, der bekanntlich den Zuschlag für den Teilneubau des Klever Rathauses vor dem Mitbewerber, der Firma Ten Brinke, erhalten hatte, konkrete Zahlen für die Bauausführung in Wärmedämmverbundsystem und auch in Klinker. So beliefen sich die Kosten für das Wärmedämmverbundsystem einschließlich der Sonnenschutzanlagen auf rund 481 300 Euro. Die Verblendmauerwerkfassade (Klinker) kommt laut Tönnissen auf 489 100 Euro.

Für die Anpassungen an die Ausführung als Klinkerfassade falle, so Tönnissen, ein geschätzter Planungsaufwand von 280 Stunden an. Die zusätzlichen Planungskosten, die rund 25 000 Euro entsprechen, müsse die Stadt als Bauherr übernehmen. Der Bauunternehmer unterstreicht, dass sich durch die Änderung der Bauausführung keine Bauverzögerung ergibt.

Tönnissen gibt allerdings zu Bedenken, dass bei der Klinkerfassade der ursprünglich geforderte Passivhausstandard womöglich nicht gänzlich erreicht werden könne. Ausschließen will er dies jedoch nicht, denn, so Tönnissen, "mit der eingereichten Wärmeschutzberechnung konnte Optimierungspotenzial erzielt werden".

Die Verwaltung hatte Tönnissen auch um eine Aufstellung der Folgekosten für eine Wärmedämmverbundsystem-Fassade gebeten. Hierbei geht der Bauunternehmer davon aus, dass mindestens alle acht bis zehn Jahre, eventuell sogar alle fünf bis zehn Jahre ein Neuanstrich fällig würde. Die Kosten hierfür beziffert Tönnissen auf 80 000 Euro netto. Darüber hinaus sei spätestens nach 30 Jahren eine komplettsanierung der Fassade notwendig. Und die koste 195 000 Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort