Kleve/Weeze Tierpark: neue Chefin, neues Konzept

Kleve/Weeze · Die Anlage in Weeze wird jetzt als Gemeinnützige Gesellschaft geführt. Geschäftsführerin ist Marie-Christine Kuypers, die lange im Tiergarten Kleve arbeitete und das Ausflugsziel entwickeln will. Es soll dann auch eine Zooschule geben.

Kleve/Weeze: Tierpark: neue Chefin, neues Konzept
Foto: Seybert Gerhard

Es ist nicht zu übersehen: Die Tiere haben Marie-Christine Kuypers bereits ins Herz geschlossen. Als die neue "Tierparkchefin" für das Vorstellungsfoto ins Ziegengehege steigt, ist sie sofort von den Tieren umringt. Nun gut, das kann vielleicht auch daran gelegen haben, dass Bürgermeister Ulrich Francken auch noch Futter mitgebracht hatte. Auf jeden Fall macht das Bild deutlich, dass die junge Frau im Tierpark in ihrem Element ist. Und hier hat sie eine Menge vor. Die beliebte Einrichtung direkt an der B 9 wird seit gestern nämlich als Gemeinnützige Gesellschaft geführt. Die Eigentümerfamilie mit 30 Prozent und die Gemeinde mit 70 Prozent sind mit im Boot und wollen mit dieser Gesellschaft den Tierpark für die nächsten Jahrzehnte auf sichere Füße stellen.

Seit gut 50 Jahren besteht die Anlage in Weeze und zur Pachtverlängerung stand auch die Frage an, wie der Park weitergeführt werden solle. Eine Übernahme durch die Gemeinde, eine Vergabe an einen Auswärtigen oder eben eine Gemeinnützige Gesellschaft waren die Alternativen. Schließlich entschied sich der Rat mit großer Mehrheit für das Gesellschafter-Modell. Geschäftsführerin wird Marie-Christien Kuypers, die mit ihrem Konzept für den Park auch Politik und "Hausherrn" Friedrich Graf zu Eulenburg und Hertefeld überzeugte. Die junge Frau hat Tiermanagement im niederländischen Leeuwarden studiert und viele Jahre im Tierpark Kleve gearbeitet. Hier hatte sie auch zufällig Graf zu Eulenburg getroffen und war mit ihm über den Park in Weeze ins Gespräch gekommen. Marie-Christine Kuypers reichte schließlich ihr Konzept ein und konnte damit punkten.

Ihr Ziel ist es, den Tierpark behutsam fortzuentwickeln. Dazu gehört auch, den Tierbestand zu erweitern. Natürlich wird es weiter vor allem heimische Tierarten geben. Aber der Bereich "Raubtiere" fehlt momentan komplett. Geplant ist daher, auch Fuchs oder Polarfuchs auf der Anlage zu zeigen. Eine weitere Idee ist außerdem, langfristig eine Art Zooschule auf dem Gelände zu integrieren. "Vor allem für Schulen und Kindergärten wäre das ein attraktives Angebot", ist die 32-Jährige sicher, die die Aufgabe erst einmal alleine angeht. Sie soll aber auf alle Fälle Unterstützung bekommen. 2,5 Mitarbeiterstellen sind für den Tierpark vorgesehen.

Nachfrage habe es auch immer nach einer Gastronomie am Tierpark gegeben. Auch die ist im neuen Konzept enthalten. Demnächst soll die Uhu-Lodge im Hertefeldhof eröffnet werden. Freitags, samstags und sonntags sowie in den Ferien sollen Eltern die Gelegenheit bekommen, in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken, während die Kinder die Ziegen füttern.

Eine Sache ändert sich trotz aller Neuerung nicht: Der Eintritt in den Park bleibt weiterhin frei.

(RP)
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