Projekt „Bewegte Schule“ Tanz oder Akrobatik – Kalkars Kinder zeigen ihr Können

Kalkar · Das Projekt „Wir bewegen Schule“ bringt selbst Bewegungsmuffel in Schwung und zeigt ihnen, was Kinder schon alles können. Wir waren in Kalkar dabei.

 Die Projektwoche kam bei den Kindern der Josef-Lörks-Grundschule ebenso gut an wie bei deren Eltern.

Die Projektwoche kam bei den Kindern der Josef-Lörks-Grundschule ebenso gut an wie bei deren Eltern.

Foto: Markus van Offern (mvo)

12 Uhr mittags im Kalkarer Pädagogischen Zentrum. Die Leiterin der Josef-Lörks-Grundschule, Sigrid Lenders, betritt die große Bühne und begrüßt die Eltern, Verwandten und Freunde der Schüler zum großen Finale der Schultanzwoche. Unter dem Motto „Wir bewegen Schule“ waren die erfahrenen Coaches Ivan, Yori, Papa Julius und Lawrence angereist. Und die vier rissen mit ihrer Begeisterung und ihrem Esprit in den fünf Tagen die Schülergruppen mit.

Das Training war anstrengend, was nicht nur Kondition und Rhythmusgefühl, sondern auch Konzentration sowie Koordination erforderte. Die Kinder sollten sich die Bewegungen merken, die richtige Reihenfolge und die eigene Position im Gefüge des Klassenverbandes auf der Bühne – nicht immer leicht. Aber: Die Kinder hatten Spaß, was zu erkennen war, und viele wuchsen auf unterschiedliche Art über sich hinaus oder zeigten verborgene Talente, die zuvor nur in ihnen schlummerten.

Tanzen kommt ohne Sprache aus. Deshalb, so Lenders weiter, konnte man über alle Sprachschwierigkeiten hinweg in dieser Woche Gemeinschaft erleben. Das Ziel war dabei natürlich nicht, alle Mädchen und Jungen in perfekte Tänzer oder Tänzerinnen zu verwandeln – der Spaß und die Freude an der Bewegung zur Musik im Vordergrund. Alle wollten als Teil des Klassenteams zum Gelingen des Tanzprojekts beitragen.

So hat jede Klasse mit ihrem Tanzcoach eine eigene Choreografie erarbeitet. In wenigen Tagen haben die Kinder gezeigt, was schon lange in ihnen steckt. Sie haben nicht nur unzählige Tanzfolgen erlernt, sondern auch Durchhaltevermögen bewiesen und Verantwortung übernommen. Die Kinder konnten sich ausprobieren, ihr individuelles Können einbringen. Selbstwahrnehmung und Selbstwert wurden gestärkt, soziale Kompetenzen trainiert und die Gruppengemeinschaft gefördert.

Die Leiterin gab die Bühne frei, wünschte viel Spaß und die Show konnte beginnen. Den Anfang des Tanzreigens machte die Klasse 1a. Etwas zaghaft betraten die Akteure die Bühne, viele hielten mit scheuen Blicken Ausschau nach bekannten Gesichtern im Publikum. Man spürte förmlich das Lampenfieber, und das Herzklopfen war unüberhörbar. Der Coach stellte die Darsteller auf ihre vorgesehenen Positionen. Dann rief er ihnen laut zu: „Seid ihr bereit?“, ein lautes „Jaa“ kam von den Erstklässlern zurück und die Musik erschallte.

Konzentriert und fokussiert begannen die Kinder mit ihrem Tanz - alle Bedenken waren wie weggeblasen - und die Zuschauer klatschten im Takt begeistert mit. Einige Aktionen wie Breakdance lockerten die Aufführung auf; Radschlagen und Spagat beeindruckten. Auch die nächsten Schülergruppen zeigten akrobatische Übungen, Hebefiguren und die passenden Tanzbewegungen. Die Klasse 3b führte zu Trommelklängen einen Tanz mit afrikanischem Rhythmus auf. Auf den alten Queen-Hit „We will rock you“ klatschten alle begeistert mit.

Die meisten Eltern waren sicherlich erstaunt, welche tänzerischen Fähigkeiten und schauspielerischen Talente in ihren Kindern schlummern. Auch „Bewegungsmuffel“ waren diesmal nicht erkennbar. Schulleiterin Lenders dankte den Coaches und natürlich den Kindern für ihr Engagement und lud danach zur Erholung in die Caféteria ein.

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