Kleve Tanzen – für Tickets nach Spanien

Kleve · Sechzehn Tanzcrews aus Nordrhein-Westfalen traten in der Klever Stadthalle beim Finale des Streetbeat-Contests in drei Altersgruppen gegeneinander an. In der Erwachsenenklasse siegte Gruppe "Nemes!s" aus Ludwigsburg.

 Hatten die Nase vorne: Die Siegergruppe "Nemes!s" aus Ludwigsburg.

Hatten die Nase vorne: Die Siegergruppe "Nemes!s" aus Ludwigsburg.

Foto: Gottfried Evers

Das Outfit muss stimmen. Die Choreographie erst recht. Das Lampenfieber darf die Leistung nicht zu stark beeinflussen. Und dann ist da noch die vierköpfige Jury, die die Tanzcrews seit November kritisch beäugt - und natürlich bewertet. 16 Tanzgruppen aus Nordrhein-Westfalen haben sich in Düsseldorf, Uedem, Ratingen, Nettetal und Essen bewiesen und ein Ticket für das Finale des Streetbeat-Tanzwettbewerbes gelöst, das am Samstag in der Klever Stadthalle stattfand.

Auch in Kleve galt es wieder, die Juroren zu überzeugen - dabei ging es nicht nur um den Gesamtsieg beim Streetbeat-Contest 2012/13, sondern in den Altersklassen Teens (unter 14 Jahren), Juniors (unter 18 Jahren) und Adults (ab 18 Jahren) auch jeweils um Flugtickets nach Spanien für die gesamte Crew: In Sant Pol findet in den Sommerferien das "SummerDanceCamp 2013" statt, den Siegern winkte die kostenlose Teilnahme.

Zuvor galt es aber noch, besagte Jury zu überzeugen: Gilan Al-Naäme, Rudi Boger, Adela Pitani und Simon Hüge saßen - wie schon in den Vorrunden - hinter dem Jurypult, immer auf der Suche nach Fehltritten und unsynchronen Bewegungen. Doch zu kritisieren gab es bei den Finalteilnehmern wenig: Intensiv hatten sich die Crews vorbereitet, jeden Schritt zigmal geübt.

So die Gruppe "Lunatic NG" aus Essen, die in der Klasse unter 18 Jahren an den Start ging. Seit fast vier Jahren tanzen die zwei Jungs und vier Mädels zusammen, auf der Klever Bühne überzeugten sie mit Breakdance-Einlagen, Handständen und schwungvollen Choreographien.

Als Frank Rensing, Initiator und Organisator des Tanzwettbewerbes sowie Moderator der Veranstaltung, die Gruppe jedoch gleich nach ihrem Auftritt interviewen wollte, blieben diese erst mal sprachlos. Ein Problem, das fast alle Tänzerinnen und Tänzer hatten - denn nach dem Auftritt waren die meisten so außer Atem, dass es einige Sekunden brauchte, bis wieder ein Ton zwischen den erschöpften Atemzügen gelingen wollte. Spätestens mit dem ersten Jury-Kommentar wich die Anstrengung dann aber der Spannung. Und dann der Erleichterung, wenn etwa Juror Rudi Boger eine Kritik wie hier an der Gruppe "The Elements" aus Holzminden aussprach: "Ihr seid heute mit neuer Show angetreten, trotzdem wart ihr sehr synchron. So synchron, dass ich mich gefragt habe: Kann man noch synchroner sein?"

Ein Urteil, das den Tänzerinnen trotz Erschöpfung ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. Organisiert wurde der Wettbewerb vom Verein Streetbeat e.V., das Klever Finale zudem in Zusammenarbeit mit dem Klever Jugendamt.

Den Sieg holten "Young X" (Kids unter zehn), Hybridz (Düsseldorf), "Funky Beatzz" (Juniors) und "Nemes!s" (Adults). Für die einzige Gruppe aus dem Kreis Kleve, "Miss Terious" aus Rees, reichte es leider nicht zum Sieg.

Doch die Jubelschreie und der Applaus der aus Rees mitgereisten Fanbus-Gruppe zauberte auch den Reeser Tänzerinnen ein Lächeln ins Gesicht, wie es selbst die Jury nicht besser gekonnt hätte.

(RP)
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