Kreis Kleve Tag der Architektur im Kreis Kleve
Kreis Kleve · Am 28. und 29. Juni sind im Kreis Kleve neun Häuser in sechs Kommunen zu besichtigen. "Architektur bewegt" lautet die Überschrift der landesweiten Aktion, die Samstag und Sonntag Türen sonst verschlossener Häuser öffnet.
Die Villa "Drei Eschen" steht mitten im Kreis Kleve, in Uedem: Hier präsentiert das Familienunternehmen van Elten seine modernen Sicherheitsschuhe, die so gar nicht mehr wie Arbeitsschuhe aussehen, empfängt zu Schulungen Kunden aus der ganzen Welt. Das von außen klassizistisch anmutende, in Teilen unter Denkmalschutz stehende Palais wurde innen vorsichtig modern umgebaut oder, wo der Bestand es verlangte, restauriert.
Das Haus soll eben Aushängeschild des heute international tätigen Unternehmens werden. Van Elten öffnet es für jedermann am Tag der Architektur, Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juni. 418 Häuser in 166 Städten sind landesweit an diesen Tagen zu sehen, im Kreis Kleve sind es neun Objekte in sechs Kommunen. Das Spektrum reicht vom nur 3,5 Meter breiten Reihen-Stadthaus bis zur Begegnungsstätte.
Bedburg-Hau: Das Klever Büro Hülsmann und Thieme stockte einen alten Bungalow auf. Das Dach liegt wie schwebend über der zurückspringenden Etage und schützt einen umlaufenden Balkon. Die Wohnung hat einen "Privatbereich" und einen großen, bis unter den First sich öffnenden Wohn-Essraum. Zu besichtigen am Sonntag, An den Kastanien 13, 14.30 bis 15.30 Uhr. Führungen: 14.30 / 15.30 Uhr.
Geldern: Philip von der Linde hielt sich an dem von ihm gebauten Zweifamilienhaus an die Nord-Süd-Ausrichtung: Zur Sonne öffnet sich sein Passivhaus fast vollverglast. Zum Norden, der Eingangsseite, schottet es sich ab. Innen ist die lange Fensterwand immer in ganzer Länge zu sehen. Das Schmetterlingsdach schwebt über einer Schattenkante. Zu besichtigen Sonntag, Kendelweg 37, 11 bis 15 Uhr.
Kevelaer: In eine Baulücke setzten die Architekten Egon Verhoeven und Gordon Hollerbuhl ein Einfamilienhaus über drei Ebenen. Dunkler Klinker und helle Putzflächen lösen den massigen Baukörper auf, ein großer Eingangsbereich lädt Weiß umrahmt ein, darüber schauen schmale Fenster auf den Vorplatz. Zu besichtigen Samstag, Im Niersgrund 8, 10 bis 12 Uhr.
Kleve: Ein hochgedämmtes Haus mit einer Reminiszenz an ein Schiff entwarf der Bedburg-Hauer Architekt David Wiederhold am Spoykanal. Ein markanter Laubengang, der farblich in ein nicht weniger markantes Dach übergeht, bestimmt die Linienführung des Achtfamilienhauses. Zu besichtigen Sonntag, Lambertstraße 4, 12 bis 17 Uhr.
Kleve: Das Klever Architektenteam Hülsmann und Thieme baute auf Kleves Heideberg ein Stadthaus über drei Etagen, nutzte dabei die ganze "Breite" des gerade mal 3,5 Meter breiten Grundstücks. Das Haus hat Fenster wie Guckkästen und eine klare, einfache Fassadengliederung, die es größer wirken lässt, als es ist. Nach hinten schaut man über die Stadt vis a vis zur Burg. Zu besichtigen Samstag, Küfenstraße 11, 14.30 bis 16.30 Uhr, Führungen 14.30 und 15.30 Uhr.
Kleve: Das Palais ist das Herzstück vom Altenheim im Herz-Jesu-Kloster am Rand der Klever City. Zwölf Seniorenwohnungen wurden im denkmalgeschützten Gebäude von 1760 eingerichtet, die denkmalwerte Ausstattung sensibel saniert. Einen besonderen Akzent setzten die Gocher Wrede-Architekten mit der Hauskapelle. Zu besichtigen Sonntag, Hagsche Poort 19, 15 bis 17 Uhr.
Straelen: Mit markantem Giebel, den schmale Fensterschlitze und Fensterbänder gliedern, steht das von Egon Verhoeven und Gordon Hollerbuhl geplante Einfamilienhaus im Straelener Neubaugebiet. Die Architekten verzichteten allerdings auf einen klassischen First und setzten zwei Pultdächer gegeneinander. Zu besichtigen Samstag, Alte Versteigerung 11, 10 bis 12 Uhr.
Uedem: Der Klever Architekt Andre Lemmens verwandelte die Villa "Drei Eschen" in Uedem in ein Tagungs- und Schulungshaus mit Verwaltungsräumen. Lemmens zog eine neue Stahl-Holz-Treppe auf Beton mit knallroter Untersicht ein, legte Räume zusammen und sanierte behutsam schützenswerte Substanz. Zu besichtigen Ostwall 11, Samstag, Sonntag 12 bis 18 Uhr.
Uedem: Es galt, das Bürgerhaus in Uedem so zu sanieren, dass es energetisch auf dem neuesten Stand ist, doch seine markante Architektur aus den 1970er Jahren behält. Wrede-Architekten aus Goch schufen eine "unsichtbare" Wärmedämmsanierung, die die Heizkosten um 50 Prozent senkt, ohne die Linie das Hauses zu beeinträchtigen. Zu besichtigen Sonntag, Agathawall 11, 15 bis 17 Uhr.