Kleve Klever Dorfhelden werden gesucht
Kleve · Der Partnerschaftsverband führt in der Gesamtschule Am Forstgarten ein Symposium zum Thema Jugend in Dörfern durch.
(RP) Das niederländische „Samenwerkingsverband Burgerkracht Europa“ (SBE) hat einen Halt in der Schwanenstadt eingelegt: Ihr Symposium „Dorf sucht Helden“ informierte in der Gesamtschule Am Forstgarten über die Möglichkeiten der Entfaltung jüngerer Menschen im ländlichen Raum und delegierte einen Teilnehmer für das Europäische Dorfparlament, das im November in Spanien tagt. „Damals wie heute leben junge Menschen in eine Welt hinein, in der sich tiefgreifende Veränderungen vollziehen. Veränderte Familienstrukturen, technische und wirtschaftliche Neuerungen, die wachsende Bedeutung europäischer und globaler Perspektiven stellen hohe Herausforderungen an die Lern- und Verarbeitungsleistungen von Kindern und Jugendlichen in ihren unterschiedlichen Lebensräumen. Gerade auch im ländlichen Raum zeigt sich dieser Wandel an der Veränderung der traditionellen dörflichen Strukturen“, sagte Josef Gietemann (SPD), stellvertretender Bürgermeister Kleves, vor den knapp 150 Teilnehmern des Symposiums. Auch der niederländische Staatssekretär im Innenministerium, Christdemokrat Raymond Knops, meldete sich per Videobotschaft zu Wort und stellte dar, wie wichtig das Engagement junger Menschen zum Erhalt dörflicher Strukturen auf dem gesamten europäischen Kontinent ist. Moderiert wurde die grenzüberschreitende Veranstaltung von dem deutsch-niederländischen Duo Marieke Spronk aus Den Haag und Maarten Oversteegen aus Kleve. In der Folge verteilten sich die Anwesenden im Zuge eines „Markts der Möglichkeiten“ auf insgesamt neun Workshops, deren Leiter erfolgreiche Beispiel-Initiativen ihrer eigenen Heimatdörfer vorstellten. Auf dem Schulhof stellten des Weiteren Organisationen dar, wie sie die Kommunikation mit jungen Menschen gestalten. Inspiriert von diesen Beispielen wurden die Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren schlussendlich gebeten, mittels eines dreißig Sekunden langen Vortrags eine Idee darzustellen, wie die Bindung zwischen Jugend und Dorf enger werden könnte.
Die Sieger dieses „Battle of ideas“ waren Melina Hanhart und Kristin Langer des Goethe Instituts in den Niederlanden. Sie hatten die Idee vorgestellt, sogenannte Austausch-Bibliotheken in der Grenzregion einzurichten, in denen Besucher Literatur beider Sprachen lesen können und erhielten für diesen Vorschlag die meisten Stimmen. Das Duo reist nun im November zum Dorfparlament in Spanien. Dann werden die gesammelten Ideen aller Halte des Jugendparlaments in einen Wettbewerb ziehen. „Dieses Symposium könnte ein guter Ausgangspunkt für neuen deutsch-niederländischen Ideentransfer sein. Die Stadt Kleve setzt sich schließlich auch aktuell durch die Klever Kinder- und Jugendbefragung beispielsweise mit Fragen zur Freizeitgestaltung, Mobilität und Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen auseinander“, sagte Gietemann abschließend.