Niederrhein Studie: Gute Chancen für die Bahnlinie Kleve-Nimwegen

Niederrhein · Die Wiedereröffnung der Bahnverbindung Nimwegen-Kleve ist realisierbar, denn die Zahl der Fahrgäste reicht aus, um zweimal stündlich Züge rollen zu lassen. Dies ist eines der Ergebnisse der Sondierungsstudie, die die Stadtregion Arnheim-Nimwegen und ProRail in Auftrag gegeben hatte und die gestern Abend vorgestellt wurde. Weitere Gutachten werden Aufschluss darüber geben müssen, ob eine Straßenbahn- oder eine Zugverbindung realisiert wird.

Die Studie

Voriges Jahr ließen die Stadtregion Arnheim-Nimwegen und ProRail diese Sondierungsstudie zur Wiedereröffnung der Bahnverbindung Nimwegen-Kleve durchführen. Außerdem wurden die Möglichkeiten für eine neue Verbindung zum Airport Weeze untersucht. Resultat: Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland steigt infolge der Zuwanderung, der wirtschaftlichen Beziehungen und des Anstiegs der Studierendenzahlen der Bedarf an einer guten öffentlichen Verkehrsverbindung zwischen Nimwegen und Kleve.

Die Studie wurde von einem Konsortium deutscher und niederländischer Büros durchgeführt. Beteiligt waren verschiedene Akteure aus Deutschland und den Niederlanden: die Gemeinden Nimwegen und Groesbeek, Kleve, Kranenburg und Weeze, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, das Land Nordrhein-Westfalen, der Airport Weeze und der Verband für innovativen Verkehr in der Euregio (Vereniging voor Innovatief Euregionaal Vervoer/VIEV).

Entscheidendes Kriterium: Zwischen Kleve und Nimwegen überqueren täglich etwa 1700 bis 2100 Fahrgäste die Grenze, zwischen Nimwegen und Heijendaal sind es voraussichtlich 4000 bis 4300.

Aber auch das ist ein Resultat: Eine neue Verbindung zum Airport Weeze ist nicht realisierbar. Die Kosten der Infrastruktur wären zu hoch und die Zahl der Fahrgäste voraussichtlich zu niedrig. Die Erreichbarkeit über die Straße ist für den Airport Weeze von zentraler Bedeutung: Die Fluggäste benutzen für den Zubringer- und Anschlussverkehr so gut wie immer das Auto.

Groesbeek bleibt beim Nein

Nur die Gemeinde Groesbeek steht einer Wiedereröffnung der Bahnlinie ablehnend gegenüber. Die Stadt Nimwegen bevorzugt wohl eine Straßenbahnverbindung, da sie an das künftige Netz in Nimwegen anschließen könnte.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und das Land Nordrhein-Westfalen gehen davon aus, dass eine Weiterführung des Regionalexpress besser realisierbar wäre. Beide Alternativen müssen näher ausgearbeitet werden, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Dies betrifft insbesondere die Investitions- und Betriebskosten.

(RP)
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