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Kreis Kleve Studenten besuchen die Rheinische Post

Kreis Kleve · Eine Gruppe der Hochschule Rhein-Waal war in der Klever Lokalredaktion zu Gast. Mit dem „Catcher on the Rhine“, der auf Deutsch und Englisch erscheint, bringt sie halbjährlich eine eigene Studentenzeitung heraus.

 Die Mitglieder der Hochschulzeitung ließen sich von unseren Redaktionsmitgliedern Matthias Grass (l.) und Christos Pasvantis (sitzend) die tägliche Arbeit als Journalist erklären, stellten Fragen und diskutierten fleißig.

Die Mitglieder der Hochschulzeitung ließen sich von unseren Redaktionsmitgliedern Matthias Grass (l.) und Christos Pasvantis (sitzend) die tägliche Arbeit als Journalist erklären, stellten Fragen und diskutierten fleißig.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Sie sind jung, wissbegierig und hochtalentiert: Eine Gruppe von internationalen Studenten der Hochschule Rhein-Waal hat im Sommer ihre eigene Hochschulzeitung gegründet. Der „Catcher on the Rhine“, inspiriert von Salingers Weltroman „Catcher in the Rye“ (Der Fänger im Roggen), erscheint einmal pro Semester und beschäftigt sich mit allem, was für die Studenten rund um die Hochschule wichtig ist. Nun war die Gruppe zu Gast bei ihren Kollegen von der Rheinischen Post.

Im Gepäck hatten die Studenten jede Menge Fragen. Wie ist die Rheinische Post aufgebaut? Darf man als Journalist eigentlich alles schreiben, was man will? Was ist der Unterschied zwischen Editor und Autor? Und wie funktioniert der Job eigentlich in Zeiten des Internet? Bei einem Rundgang durch die Lokalredaktion Kleve erhielten die jungen Leute einen Einblick in den Arbeitsalltag

Zwei Studenten aus Asien schwärmten von der Pressefreiheit in Deutschland. „Bei uns wäre es undenkbar, dass Zeitungen ohne staatliche Kontrolle schreiben dürfen“, meinte Quy Anh Minh aus Vietnam – Hassan Shafiq aus Pakistan stimmte zu.

Auch ihr eigenes Projekt stellte die Gruppe vor. „Grundsätzlich schreiben wir in unserer Studentenzeitung über alles, was uns interessiert“, erklärte Jake Camarena, den es zum Studieren aus Los Angeles an den Niederrhein gezogen hat. „Die einzige Regel ist, dass es in irgendeiner Weise mit dem Hochschulleben zu tun haben muss“, sagt der Chef der Zeitung.

So geht es in der ersten Ausgabe unter anderem um einen Rückblick auf die Entwicklung der blutjungen Schule (gegründet 2009), ein Artikel dreht sich um den Widerstand der Studenten gegen die geplanten Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer.

Die Gruppe besteht aus mehr als  20 jungen Menschen, die aus der ganzen Welt stammen. Mexiko, USA, Pakistan, Vietnam, Italien – beim Redaktionsbesuch zeigt sich eine bunte Mischung. Als Studienfächer geben sie meist die Geisteswissenschaften an. „Das ist für eine Studentenzeitung eine ganze Menge Personal“, findet Jan Bienek, einer von wenigen Deutschen beim „Catcher on the Rhine“, stolz. Hauptsächlich wird deshalb auf Englisch gearbeitet – was bei einer Hochschule, die zu rund der Hälfte von ausländischen Studenten besucht wird, nahe liegend  ist. Trotzdem wird jeder Artikel auch ins  Deutsche übersetzt. Den kostenlosen „Catcher on the Rhine“ gibt es deshalb als zweisprachige Doppelausgabe zum Umdrehen. 300 Exemplare druckte die Gruppe bei der Erstauflage.

Dass er nur einmal im Semester erscheint, hat, laut Camarena, einen ganz simplen Grund: „Das Drucken ist teuer und wir haben nicht viel Geld.“ Und von der Hochschule will das Blatt bewusst nicht finzanziert werden: „Wir stehen in einem sehr guten Austausch. Aber wir wollen unabhängig sein.“ Die Resonanz sei dennoch durchweg positiv, wie Bienek berichtet: „Die Professoren waren begeistert und wir haben schon mehrfach mitbekommen, dass die Hochschule sich freut und auch ein bisschen damit angibt, dass sie jetzt eine Zeitung hat.“ Die Blätter waren schnell vergriffen: „Als ich mit einer Handvoll Zeitungen durch die Uni gelaufen bin, waren sie nach fünf Minuten weg.“ Deswegen sei die Gruppe schnell gewachsen und habe neue Studenten angezogen. Künftig will sie verstärkt auch online arbeiten. „Wir haben jetzt auch super Fotografen und Designer mit an Bord“, berichtet Enno Schöningh.

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