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Kalkar Streit um Windkraft-Zonen

Kalkar · Diskussion im Rat Kalkar: Die CDU will Reservegebiete für Windkraft-Räder, um mit den Anlagen der Zukunft noch mehr Strom zu gewinnen. SPD und Grüne wollen dagegen schon jetzt mehr Flächen für die Energiewende.

Die Windenergieanlage in Pfalzdorf gehört zu den modernsten im Klever Land.

Die Windenergieanlage in Pfalzdorf gehört zu den modernsten im Klever Land.

Foto: Evers, Gottfried

Der Kalkarer Rat war sich grundsätzlich einig, dass in der Stadt Flächen für den Bau neuer Windkraft-Anlagen bereitgestellt werden. So soll Kalkar auch seinen Beitrag zur Energiewende leisten. Doch Streit gab es um die Ausweisung der Gebiete in einem neuen Flächennutzungsplan. CDU, FDP und FBK stimmten dafür, dass bei Appeldorn, zwischen Wissel und Grieth sowie bei Neulouisendorf drei Zonen für Windkraft-Räder ausgewiesen werden. SPD und Grünen forderten dagegen, dass auch Gebiete zwischen Hönnepel und Kalkar, im Bereich Kehrum und zwischen Appeldorn und Kalkar schon im neuen Flächennutzungsplan bereitgestellt werden. Dagegen sprach sich CDU-Fraktionschef Dr. Günther Bergmann aus. Diese vier Gebiete sollten als "Innovationsreserve" gesichert werden, um moderne Anlagen zu errichten, die noch mehr Strom als bisherige produzieren könnten.

In den drei Zonen bei Appeldorn, zwischen Wissel und Grieth und bei Neulouisendorf könnten Wind-Räder gebaut werden, die die dreifache Menge Strom erzeugen könnten als die vorhandenen Anlagen in Kalkar, so Bergmann. Er betonte, dass schon jetzt Räder mit einer Höhe von 150 Metern installiert werden könnten, die fast doppelt so hoch wie die vorhandenen Anlagen seien. Auf Initiative der CDU beschloss der Rat zudem mit großer Mehrheit, dass die Verwaltung nach einem Jahr über den Stand der Technik zur Stromerzeugung durch die Windenergie berichtet und weitere Flächen sucht, in denen neue Räder gebaut werden könnten.

Diesen Vorschlag lehnten SPD und Grüne ab. SPD-Fraktionschef Jochem Reinkens sagte, dass Kalkar jetzt die Gebiete ausweisen müsse, um den Ausfall der Atomenergie zu ersetzen. Die Stadt habe im Gegensatz zu anderen Kommunen genug Flächen, um einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende zu leisten, betonte Reinkens. Die SPD ist nämlich der Auffassung, dass durch ständige Änderungen des Flächennutzungsplanes zu viel Zeit verloren geht. Dieser Auffassung schloss sich der Fraktionssprecher der Grünen, Willibald Kunisch, an. Schließlich müsse bis zum Jahr 2020 der Atomstrom ersetzt werden. Die CDU solle deshalb mehr Zonen für die Wind-Räder in der Stadt Kalkar ausweisen und die Errichtung der Anlagen nicht verhindern.

Investoren, die in den drei vorgesehenen Gebieten Windkraft-Räder bauen wollen, müssen zunächst Gutachten über den Vogel- und Fledermausschutz erstellen lassen. Experten beobachteten dann, ob ein Vogelzuggebiet im Bereich einer Anlage sei, erklärte Stadtoberbaurat Frank Sundermann den Weg im Planungsprozess. Das könnte die Genehmigung der Räder erschweren. Im weiteren Verlauf des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes könnten sich auch Bürger äußern. "Bis die Zonen ausgewiesen werden, kann es aber noch ein Jahr dauern, so Sundermann.

(RP)
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