Angebot für den Nachwuchs „Das ist realitätsfremd“ – Streit um Night-Mover im Kreis Kleve

Kreis Kleve · Die Nutzerzahlen des Night-Movers sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Nun soll die App verbessert werden. Aber lohnt der Aufwand überhaupt noch? Darum gibt es Diskussionen.

Die Smartphone-App des Night-Movers soll verbessert werden. Foto: lukra

Foto: Ludwig Krause

(lukra) Der Kreisausschuss für Bauen, Entsorgung, Verkehr und Infrastrukturplanung hat sich Ende August für die Prüfung verschiedener Verbesserungen des Night-Movers ausgesprochen. Die Initiative dazu geht auf die Jungen Liberalen Kleve-Geldern und die Junge Union Kreis Kleve zurück. „Ziel dabei ist eine Modernisierung und Vereinfachung der App, wobei auch die bisherige Registrierungslogik umgedreht und somit nutzerfreundlicher gestaltet werden soll“, heißt es von den Jugendorganisationen.

Auch aus Sicht der Verwaltung spricht nichts gegen einen entsprechenden Beschluss. Dennoch stimmten die Grünen nicht für den Antrag. Der Fraktionsvorsitzende Andreas Mayer führte bereits bei einer Sitzung des Ausschusses im Mai aus, dass er sich die Frage stelle, ob eine Angebotssteigerung des Night-Movers überhaupt noch zielführend sei. Klar ist: Die Nutzerzahlen sind erheblich zurückgegangen. Während man 2019 noch insgesamt 30.000 durchgeführte Fahrten verbuchen konnte, sind in den Jahren 2022 und 2023 jeweils nur noch rund 3800 Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Night-Mover befördert worden.

An der Haltung der Grünen entzündet sich bei Junger Union und Jungen Liberalen trotzdem heftige Kritik. „Der Kreis Kleve ist im Jahr 2023 leider erneut landesweit der Landkreis mit den meisten Verkehrstoten gewesen. Um die Verkehrssicherheit von Jugendlichen zu fördern, wollen wir den Night-Mover verbessern“, sagt Cedric Röhrich, Kreisvorsitzender der Jungen Union. Das Verhalten der Grünen werde dem wichtigen Thema der Verkehrssicherheit nicht gerecht, zumal es auch auf Kosten der jüngeren Generation im Kreis Kleve gehe, so Röhrich.

„Es geht bei dem Night-Mover darum, einen Anreiz zu setzen, dass Jugendliche am Wochenende zum Taxi greifen, statt betrunken auf andere Verkehrsmittel zurückzugreifen. Indem wir Jugendliche bei der Finanzierung der Taxifahrt unterstützen, tragen wir zur Verkehrssicherheit bei. Dass die Grünen hier auf alternative Angebote wie dem ÖPNV in der Nacht verweisen, ist realitätsfremd“, sagt der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen, Celestino Sternberg. Am 26. September wird der Antrag nun im Kreistag abgestimmt.

(lukra)