Bedburg-Hau Streit um Hallenbad-Pläne

Bedburg-Hau · Mit einer benachbarten Biogasanlage möchte der Förderverein BedburgerNass Kosten im Unterhalt des Hallenbads sparen. Die Verwaltung ist aber skeptisch – auch weitere Pläne des Vereins seien fraglich.

 Die Zukunft des Hallenbads steht weiter in den Sternen. Nun sollen die Bürger entscheiden, ob das BedburgerNass saniert werden soll.

Die Zukunft des Hallenbads steht weiter in den Sternen. Nun sollen die Bürger entscheiden, ob das BedburgerNass saniert werden soll.

Foto: G. Evers

Mit einer benachbarten Biogasanlage möchte der Förderverein BedburgerNass Kosten im Unterhalt des Hallenbads sparen. Die Verwaltung ist aber skeptisch — auch weitere Pläne des Vereins seien fraglich.

Es sollte das Kernstück im Konzept des Fördervereins BedburgerNass werden, um dauerhaft die Unterhaltskosten des Bades zu senken: Die Abwärme einer Biogasanlage des Guts Rosendahl könne genutzt werden, um das Hallenbad komplett zu beheizen, hieß es vergangene Woche von Seiten des Vereins. Die FDP fragte beim Kämmerer Georg Fischer nach und erhielt überraschende Antwort: Eine Rücksprache mit dem Landwirt habe ergeben, dass die Pressemitteilungen nicht korrekt und so nicht besprochen gewesen seien. Es hätte bisher lediglich ein einstündiges Gespräch zwischen Landwirt und Verein stattgefunden.

Zwar könne man überschüssige Wärme zur Beheizung des Hallenbades nutzen. "Allerdings ist dazu die Verlegung einer Wärmeleitung von der Anlage bis zum Hallenbad (ca. 1,3 Kilometer) erforderlich", schreibt Fischer. Der Landwirt habe angegeben, dass ihm die Kosten wie auch der Verdienstausfall zurzeit noch nicht bekannt seien. "Wärme zum Nulltarif gebe es jedoch nicht". Dass man Dinge an die Öffentlichkeit getragen habe, die mit dem Landwirt nicht abgesprochen gewesen seien, weist Günter van Meegen, parteiloses Ratsmitglied und Mitglied im Förderverein, zurück. "Da habe ich ganz andere Informationen", sagt van Meegen. Was der Kämmerer mitteilt, könne er so nicht nachvollziehen. "Eigentlich profitieren beide Seiten. Die Gemeinde spart rund 45 000 Euro, der Landwirt verdient in etwa gleich viel daran", so Günter van Meegen. Doch auch an andere Ideen des Vereins könnten erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen, wie der Fachbereich "Planen und Bauen" der Gemeinde Bedburg-Hau in einer Stellungnahme zu bedenken gibt. Bei einer vom Förderverein angedachten Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bades sei zu überprüfen, ob die statischen Voraussetzungen geschaffen seien.

"Man sollte bedenken, dass nach ca. 10 bis 15 Jahren die Haut des Flachdachs saniert werden muss", heißt es. Auch habe man nicht die Entsorgung nach 20 Jahren einberechnet. Womöglich müsste eine neue Brandschutzkonzeption erfolgen, "ebenso dürfte sich die Gebäudeversicherung erhöhen." Nach Berechnungen des Fördervereins ließen sich durch Nutzung von Regenwasser zur Toilettenspülung und durch Ultra- statt Kiesfiltration 20 000 Euro an laufenden Kosten einsparen. Im Fachbereich meldet man erhebliche Zweifel an. "Die Nutzung von Brauchwasser ist sehr problematisch, da ein getrenntes Wassernetz aufgebaut werden müsste", so der Fachbereich. Die Investition sei unwirtschaftlich. Eine Filtration sei in der Anschaffung teuer und auch in der Unterhaltung kostenintensiv, heißt es.

(RP)
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