Kleve Streik: Düsseldorfer Flieger nach Weeze umgeleitet
Kleve · Der Airport Weeze ist zu klein, um für einen Arbeitskampf interessant zu sein, heißt es. Für den Freitag werden weitere Streiks erwartet.
In Düsseldorf streikten am Donnerstag den ganzen Tag über die Flugsicherheitskräfte. Zahlreiche Flüge fielen aus oder wurden verschoben. Einige Passagiere konnten ihre Reise immerhin von einem benachbarten Airport aus antreten: Zwei Maschinen wurden nach Weeze umgeleitet — eine Sunexpress nach Ägypten und eine Germania in die Türkei. Die Zusatz-Kontrolle stellte das Bodenpersonal vor keine Probleme, versicherte Marketingchef Holger Terhorst. Auch der für die Sicherheit zuständige Kollege Claus Buschfeld bestätigte einen störungsfreien Betrieb.
Ein Glück für die Passagiere, aber wie steht es um die Mitarbeiter? Warum streikt die STI-Mannschaft, die am Airport Weeze eingesetzt ist, nie? Die Fluggastkontrolleure sind nicht vom Flughafen angestellt, sondern von der Bezirksregierung beauftragt. Derzeit und schon seit vier Jahren ist der Service an die Firma STI vergeben. Nach Auskunft von Marielle Erb, Pressesprecherin bei der Bezirksregierung, hätten die Beschäftigten dieselben Rechte wie bei anderen Unternehmen auch. Sie gehe deshalb davon aus, dass STI-Mitarbeiter sich ebenso gewerkschaftlich organisieren und streiken düften, wenn sie das wollten.
Und noch eines stellt Erb fest: "Der eher kleine Flughafen Weeze ist nicht so wichtig wie etwa Düsseldorf. Da hätte ein Streik keine so großen Auswirkungen und wäre für die Gewerkschaften weniger interessant." Das will Verdi-Vertreter Özay Tarim so nicht bestätigen. "Es wäre schon sehr gut, wenn die Weezer Kollegen uns unterstützen könnten. Aber sie haben alle Teilzeitverträge und sind dadurch erpressbar. Sie trauen sich nicht zu streiken. Auch, weil das bei Ryanair sicher nicht gut ankommen würde." Tarim hatte schon früher die STI-Praxis beanstandet, aus Gründen der Flexibilität lieber Überstunden zu bezahlen, als Vollzeitverträge zu schließen.
