Kleve Starke Frauen auf der Leinwand

Kleve · Wieder da: das neue Programm für den besonderen Film am Mittwoch in den Klever Tichelparkkinos. Es beschert ein Wiedersehen mit tollen Schauspielern und besonders sehenswerten Leinwandereignissen.

 Auch Sönke Wortmanns Verfilmung von "Die Päpstin" ist in der besonderen Reihe im Klever Kino zu sehen.

Auch Sönke Wortmanns Verfilmung von "Die Päpstin" ist in der besonderen Reihe im Klever Kino zu sehen.

Foto: Constantin

Otto Kullberg hat die besten Zeiten hinter sich. Ein in die Jahre gekommener Filmstar, der gerne mal zur Flasche greift. Das macht ihn zum Risiko am Set, weshalb Regie und Produzent einen jüngeren Stellvertreter engagieren, mit dem alle Szenen ein zweites Mal gedreht werden. Als Otto glänzt Henry Hübchen zusammen mit Corinna Harfouch und anderen Kollegen in "Whisky mit Wodka" unter der Regie von Andreas Dresen. Eine Tragikomödie mit Tiefgang über Lebenslügen, Ersetzbarkeit und Älterwerden, zu sehen am morgigen Mittwoch, 13. Januar, im Klever Kino.

Margarethe von Trotta ist eine interessante Frau — und porträtiert gerne starke Frauen. In "Vision — aus dem Leben der Hildegard von Bingen" verkörpert Barbara Sukowa die Äbtissin, Seherin, Heilkundige und Komponistin, die zu den bedeutendsten und faszinierendsten Frauenfiguren des Mittelalters gehört. Ihre Kräuterkunde wirkt bis heute nach, auch ihre Musik erlebt seit Jahren eine Renaissance. Der Film vermittelt viel vom Charisma Hildegards und ist mit Heino Ferch und Hannah Herzsprung auch in weiteren Rollen bestens besetzt (am 20. Januar).

"Das weiße Band"

Horror ohne Horrorbilder erwartet die Besucher in der dramatischen Geschichte "Das weiße Band". Schauplatz ist am Vorabend des Ersten Weltkriegs ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands, im Mittelpunkt steht der vom Dorflehrer geleitete Schul- und Kirchenchor. Von einer Idylle kann keine Rede sein, und dann passieren seltsame Unfälle, die zunehmend wie rituelle Bestrafungen wirken. Unter anderem mit Ulrich Tukur, Christian Friedel und Susanne Lothar. Regisseur und Autor Michael Haneke hat das Entsetzen, das sich langsam unter die Haut schleicht, in schwarz-weißen Bildern festgehalten. Für "Das weiße Band" gab's die Goldene Palme von Cannes und den Europäischen Filmpreis in gleich drei Kategorien (am 27. Januar).

Wer die Krimis von Stieg Larsson verschlungen hat, wird sich den Film nicht entgehen lassen. "Verblendung", Nummer 1 der Trilogie, erzählt nicht nur von einem verschwundenen Mädchen, sondern auch von grausamen Ereignissen hinter den Kulissen einer Unternehmerfamilie. Regie führte Niels Arden Oplev (am 3. Februar). Da geht es bei "Coco Chanel — der Beginn einer Leidenschaft" friedlicher zu. Spannend ist der Werdegang vom willensstarken Waisenkind zur legendären Modeschöpferin dennoch. Audrey Tautou als Gabrielle Chanel glaubt man jeden Schritt. Regisseurin Anne Fontaine konzentriert sich vor allem auf die frühen Jahre (am 10. Februar).

Und dann gibt es noch eine starke Frau auf der Leinwand des Tichelpark-Kinos: Johanna Wokalek verkörpert überzeugend die Tochter eines fanatischen Dorfpriesters, die als Mann verkleidet zum Papst aufsteigt — und von ihrem heimlichen Geliebten schwanger wird. Sönke Wortmann hat den Historien-Bestseller solide und in Überlänge, mit internationaler Starbesetzung und Bildern wie gemalt umgesetzt (am 17. Februar).

(RP)
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