Kleve Gedenkfahrt der Karl-Kisters-Realschule

Kleve · Bei ihrem Ausflug nach Auschwitz wurden die Schüler emotionaler, als sie selbst dachten.

 Die Schüler besuchten die Gedenkstätte in Auschwitz.

Die Schüler besuchten die Gedenkstätte in Auschwitz.

Foto: Schule

Zwanzig Schüler der Abschlussklasse der Karl-Kisters-Realschule haben sich wieder auf den Weg nach Auschwitz in Polen gemacht, um an einer Gedenkstättenfahrt teilzunehmen. Mit im Gepäck hatten sie viele Erwartungen, aber auch Befürchtungen: Heimweh, zu viele Emotionen, Flugangst äußerten sie beim Vorbereitungstreffen im Mai. Ein volles Programm erwartete die Jugendlichen bei Temperaturen um die 30 Grad.

Sie besichtigten die polnische Kleinstadt Oswięcim, in deren unmittelbarer Nähe die Nationalsozialisten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz errichteten. Heute gilt Auschwitz-Birkenau, wo über eine Million jüdische Menschen grausam ermordet wurden, als größter Friedhof der Menschheit. „Wir sind davon überzeugt, dass die Erfahrungen vor Ort bei den Jugendlichen für das ganze Leben nachwirken werden“, erzählt Isabelle Schröer, Lehrerin der Karl-Kisters-Realschule. Die Berichte der Schüler bestätigen dies: „Ich dachte nicht, dass mich etwas in Auschwitz so sehr schockieren würde, aber der Berg an Haaren hat mich emotional sehr berührt“, berichtet Yusuf, 17. Hannah und Alyssa, die einen Dankesbrief an die Sponsoren der Fahrt entworfen haben, betonen: „Wir hatten die Chance, ein Gespräch mit einer Zeitzeugin zu führen. Durch dieses Gespräch ist uns klar geworden, dass die Geschichte der damaligen Zeit nicht in Vergessenheit geraten darf!“

Die meisten Ängste sind inzwischen verschwunden. Die Eindrücke jedoch sind tief. Die Jugendlichen haben sie in einer Ausstellung verarbeitet, die sie im Forum der Karl Kisters Realschule aufgebaut haben. Hier führen sie die jüngeren Klassen an Fotos und Texten vorbei und erzählen mit großem Engagement von den fünf Tagen in Polen. „Wir sind sehr beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit und welchem Einsatz die Schüler kurz vor ihrem Abschluss von der Fahrt berichten“, so Kristina Hegemann, die die Fahrt der Karl Kisters Realschule nun zum sechsten Mal in Folge organisierte. „Es sprechen uns sogar schon Interessenten für das Jahr 2019 an“.

Unterstützt wurde die Fahrt vom Kinder- und Jugendplan des Bundes, der Axel-Springer-Stiftung, der Sanddorf-Stiftung, der Zevens Grundbesitz GmbH und den Stadtwerken Kleve.

(RP)
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