Fete im Atomkraftwerk

Kalkar ist die Stadt des Mittelalters: Rund um den Marktplatz, an dessen Kopf das stolze Rathaus steht, gruppieren sich pittoresk die alten Bürgerhäuser mit ihren backsteinernen Stufengiebeln. Die stattlichen Häuser künden von der reichen Zeit des späten Mittelalters, als auch die beachtlichen Altäre in der Sankt-Nicolai-Kirche entstanden.

Fete im Atomkraftwerk
Foto: Klaus-Dieter Stade

Hier stifteten die Gilden fürs ewige Leben. Genies wie Henrik Douwermann, Arnt van Tricht, Arnt von Kalkar und Zwolle oder der Klever Dries Holthuis schnitten die Geschichten um Jesu, Maria und die Heiligen ins Eichenholz: Dieser prachtvolle Blick ins 15. Jahrhundert ist ein unbedingtes Muss für jeden Besucher des unteren Niederrheins. Wie an kaum einem anderen Ort der Republik ist das Mittelalter also so präsent wie in der Kalkarer Sankt Nicolai-Kirche mit ihren Altären. Bedeutend auch das Kalkarer Archiv mit seiner Handschrift des Sachsenspiegels. Das Museum der Stadt wird ehrenamtlich geführt. Das Kalkarer Mühlenbier - eine Eigenkreation ­ wird in der wiederaufgebauten Kalkarer Mühle ausgeschenkt..

Überörtlich bekannt wurde Kalkar durch den Bau des Schnellen Brüter Kernkraftwerks und den damit verbundenen großen Demonstrationen in den 70er Jahren. Ans Netz ging der "Brüter” nie. Die völlig intakte "Kraftwerksruine” wurde 1995 an den niederländischen Unternehmer Henny van der Most verkauft. Der schlachtete den Bau aus und richtete dort ein Freizeitzentrum ein: Kernie lädt jetzt zur feuchtfröhlichen Fete mit All-Inclusiv-Service. Bundeswehr und NATO überwachen von Kalkar aus den nordeuropäischen Luftraum.

Schön auch das Fischerstädtchen Grieth mit seiner Rheinpromenade und der Hochwassermauer, die alten historischen, spätgotischen Ensembles in den Ortschaften Wissel und Hanselaer. Wassersport und einen Campingplatz für Dauercamper bietet der Wisseler See.

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