Kleve Spreen-Appell: Jeder Arbeitsplatz ist kostbar

Kleve · KREISKLEVE (guis) Landrat Wolfgang Spreen hatte gestern zur Vorstellung der aktuellen Hartz IV-Zahlen ins Kreishaus eingeladen. Es falle ihm aber schwer, ins Tagesgeschäft einzusteigen, so der Landrat. Denn ein anderes Thema brannte ihm unter den Nägeln: die Bedrohung des Airport Niederrheins durch einen Einzelkläger. Er appellierte an alle Beteiligten, genau zu überlegen, was sie in dieser Situation tun könnten.

KREIS KLEVE (guis) Landrat Wolfgang Spreen hatte gestern zur Vorstellung der aktuellen Hartz IV-Zahlen ins Kreishaus eingeladen. Es falle ihm aber schwer, ins Tagesgeschäft einzusteigen, so der Landrat. Denn ein anderes Thema brannte ihm unter den Nägeln: die Bedrohung des Airport Niederrheins durch einen Einzelkläger. Er appellierte an alle Beteiligten, genau zu überlegen, was sie in dieser Situation tun könnten.

Über 1000 Arbeitsplätze hingen vom Flughafen ab. Der Kreis habe den Airport immer unterstützt, weil man auf ihn als Beschäftigungmotor hoffte. "Gerade in der jetzigen Zeit ist jeder Arbeitsplatz kostbar", sagte Spreen. Und der Flughafen war auf dem Weg, alle in ihn gesetzten Erwartungen als Jobmaschine zu erfüllen. Er sei im ersten Quartal dieses Jahres der einzige Airport gewesen, der gewachsen sei, mit einem Plus von 47,5 Prozent zum Vorjahresquartal.

Besonders in Bezug auf einfachere Tätigkeiten, die den (Wieder-)Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichten, hätte er Potential. Genau da setzt auch die Tätigkeit der Kreiskommunen bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen an. "Wenn die Arbeitsplätze am Airport wegfallen, können der Kreis und seine Kommunen das nicht auffangen", sagte Spreen. Bisher sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen in diesem Jahr bereits leicht angestiegen. In den Vorjahren sei es im Frühjahr immer gelungen, sie zu senken. Die Gesamtzahl, der im Kreis Kleve von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II abhängigen Personen sei aber um 109 gesunken, so dass sie nur noch von 13 684 Menschen bezogen würden. Dies bedeute, dass auch weniger Kinder durch Sozialgeld unterstützt werden müssten – ein positives Zeichen.

"Die zuständigen Mitarbeiter versuchen, Familienversorger gezielt zu vermitteln, da dadurch gleich mehreren Menschen geholfen werden könnte", sagte der Landrat. Eine positive Tendenz gibt es auch bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Endlich sei es wieder gelungen mehr Menschen in Vollzeitbeschäftigungen zu vermitteln (143, zusätzlich 26 Personen in Teilzeitarbeit und 92 in geringfügige Beschäftigung).

Besonderen Dank sprach Spreen den Mitarbeitern in den Kommunen aus, die an den Erfolgen mitgewirkt hätten: "Die Leute brauchen uns heute dringender denn je."

(RP)
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