WRW Kleve kritisiert Deutschen Tischtennis-Bund „Fairer Wettbewerb nicht mehr gegeben“

Kleve · WRW muss in der Dritten Tischtennis-Bundesliga der Damen das wichtige Heimspiel gegen den SC Poppenbüttel am Sonntag auch wegen der Pandemie ersatzgeschwächt bestreiten. Eine Verlegung lehnten Staffelleiter und Gegner ab.

 Carla Nouwen, Nummer zwei von WRW Kleve, ist in Corona-Quarantäne. Ob sie mitspielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden.

Carla Nouwen, Nummer zwei von WRW Kleve, ist in Corona-Quarantäne. Ob sie mitspielen kann, wird sich kurzfristig entscheiden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Klaus Seipold hat auch in dieser Woche wieder einige Gespräche mit Verantwortlichen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) geführt. Das Ergebnis war erneut unbefriedigend für den Teammanager der Damen von WRW Kleve. Seipold drängt schon seit Wochen darauf, dass auch in den Tischtennis-Klassen auf Bundesebene die Saison zumindest abgebrochen, wenn nicht sogar vorzeitig beendet wird, weil die Omikron-Welle durch das Land fegt. Vergeblich. „Ich verstehe diese Entscheidung des DTTB einfach nicht“, sagt Seipold auch mit Blick darauf, dass nicht nur im Westdeutschen Tischtennis-Verband, sondern auch in anderen Landesverbänden der Spielbetrieb wegen der Pandemie derzeit ruht.

Sicherlich: WRW Kleve würde davon profitieren, wenn die Saison abgebrochen und nur die Hinrunde gewertet würde. Dann hätten sowohl die erste Damen-Mannschaft in der Dritten Bundesliga als auch das zweite Damen-Team in der Regionalliga das Ziel Klassenerhalt erreicht. Doch das treibt Seipold nicht an, wenn er sich vehement dafür ausspricht, angesichts ständig steigender Corona-Zahlen den Spielbetrieb wenigstens vorübergehend zu stoppen. „Entscheidend ist für mich, dass ein fairer Wettbewerb mittlerweile nicht mehr gegeben ist. Das haben die Ereignisse der vergangenen Tage gezeigt“, sagt Seipold.

Das fing damit an, dass sich WRW in der Dritten Liga plötzlich wieder große Sorgen um den Klassenerhalt machen muss, weil der ASC Göttingen nicht zum Spiel beim TTC Fritzdorf antrat. Das verhalf dem bisherigen Schlusslicht Fritzdorf kampflos zum ersten Saisonsieg. Dass Göttingen Anfang Januar die Klever Bitte, die Partie wegen der Pandemie zu verlegen, abgelehnt hatte, was dazu führte, dass WRW dieses Spiel kampflos abgab, passt für Seipold ins Bild. „Ich vermisse derzeit die Solidarität in der Liga. Jeder Verein schaut nur auf sich selbst“, sagt er.

Die Kritik äußert der Teammanager auch mit Blick auf die nächste Aufgabe in der Dritten Liga. Die Klever Mannschaft, die mit 6:18-Punkten auf dem rettenden achten Rang steht, erwartet am Sonntag um 12 Uhr das Schlusslicht SC Poppenbüttel (3:19-Zähler). WRW hatte um eine Verlegung der Partie gebeten, weil in Jessica Wirdemann eine Klever Spielerin positiv auf Corona getestet wurde und definitiv ausfallen wird. Zudem befindet sich die Niederländerin Carla Nouwen, Nummer zwei des Drittligisten, bis wenigstens Freitag in Quarantäne, weil sie als Kontaktperson von Jessica Wirdemann eingestuft wurde – so sehen es die Corona-Regeln im Nachbarland vor. „Ob sie am Sonntag mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. Trainieren konnte sie einige Tage jedenfalls nicht, was alleine schon ein Nachteil ist“, sagt Seipold. Trotzdem gaben weder der Staffelleiter noch der SC Poppenbüttel Grünes Licht für eine Verlegung.

WRW muss das Schlüsselspiel im Rennen um den Klassenerhalt nun stark ersatzgeschwächt bestreiten, da auch Spitzenspielerin Aya Umemura aus beruflichen Gründen passen muss. „Wir sind nur Außenseiter. Wenn es optimal läuft, ist ein Remis drin“, sagt Seipold. Für WRW sollen Carla Nouwen, Mara Lamhardt, Pia Dorißen und Lea Vehreschild aufschlagen. 

Die Vereine von der NRW-Liga abwärts werden spätestens in der nächsten Woche wissen, wie es für sie weitergeht. Bis dahin will der Westdeutsche Verband entscheiden, ob die bis zum 20. Februar unterbrochene Saison fortgesetzt oder abgebrochen wird.

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