Volleyball Wirklichkeit schlägt Träumereien

Kleve · Volleyball-Verbandsliga: Die Herren der SV Bedburg-Hau empfangen am Samstag die Reserve des ART Düsseldorf.

Kurz vor Beginn der neuen Volleyball-Saison gibt es möglicherweise in der großen Fangemeinde des Vebandsligisten SV Bedburg-Hau Optimisten, die eine noch bessere Platzierung als in der vergangenen Spielzeit erwarten. Zur Erinnerung: Als Aufsteiger aus der Landesliga spielte Verbandsliga-Neuling Bedburg-Hau eine beeindruckende Saison und landete schließlich im Schlussklassement der Liga hinter der DJK Rheinkraft Neuss und TVG Essen-Holsterhausen auf Rang drei.

Meister Neuss hat die Liga in Richtung der Oberliga verlassen, und die spielstarke Holsterhausener Sechs ist in dieser Saison einer anderen Verbandsliga-Staffel zugeteilt worden. Da außerdem sich keiner der Oberliga-Absteiger in Haus Staffel befinden, könnte man allzu optimistisch folgern: Die Sechs um das routinierte Mittelblocker-Duo Holger Wilke und Christoph "Katze" Bours müsste in dieser Saison Titel- und Aufstiegskandidat Nummer eins sein.

Haus Mannschaftssprecher Stephan Reinders wie auch Spielertrainer Tobias Moerkerk stellen zu derartigen Träumereien und Theorien allerdings übereinstimmend fest: "Die neue Saison läuft unter völlig veränderten Vorzeichen ab als die so erfolgreiche vorige Spielzeit. Mit unser dünner gewordenen Personaldecke müssen wir uns ganz anders orientieren und schon gar nicht von vorderen Platzierungen träumen. Diese Saison geht es zuvorderst darum, den Klassenerhalt zu sichern. Dabei müssen wir vor allem auch auf unseren starken Teamgeist setzen."

Das ist keine Tiefstapelei, erst recht keine Schwarzmalerei, sondern eine eher realistische Einschätzung des Duos Reinders und Moerkerk. Vor allem mit Angreifer Stefan Herzberg und dazu noch Zuspiel-Routinier Edgar Groß haben wichtige Akteure ihren Abschied genommen. Besonders Herzbergs Ausscheiden ist von dem Team nur schwer zu kompensieren. Als Außenangreifer war er in der vergangenen Spielzeit Haus effektivster Punktesammler und in Annahme und Abwehr eine sichere Bank. Thomas Holtermann, der nun Herzbergs Platz als Außenangreifer übernimmt, tritt in große Fußstapfen. Haus Libero David Reetz muss nun unter Beweis stellen, dass er auch ohne das Zusammenspiel mit dem früheren Klever Regionalliga-Akteur der Mannschaft in Annahme und Abwehr die Stabilität verleihen kann, die für einen erfolgreichen Spielaufbau nötig ist.

Zugleich ist sich wohl auch Spielertrainer Moerkerk der Tatsache bewusst, dass sich sein Part innerhalb des Teams ändert. Er muss Herzbergs Rolle als bester Punktsammler übernehmen und zudem darauf setzen, dass auf Haus Diagonalposition Routinier Reinders im Angriff noch häufiger eingesetzt wird als in der zurückliegenden Spielzeit.

Gerade deshalb ist Haus Spielertrainer froh, dass eine Problematik, die ihm lange großes Kopfzerbrechen bereitet hat, nicht in der befürchteten Form eingetreten ist. Auf der Zuspielposition kann Niklas Groß weiter Regie führen. "Es wäre eine kaum lösbare Aufgabe gewesen, ihn zu ersetzen. Wir hätten die Saison ohne gelernten Spielmacher bestreiten müssen und auf dieser wichtigen Position nur improvisieren können," sagt Moerkerk. Die Erleichterung ist ihm bei dieser Aussage anzumerken.

Vorjahres-Aufsteiger SV Bedburg-Hau startet mit einem Heimspiel gegen ART Düsseldorf II in die Saison. Gespielt wird um 19 Uhr in der Sporthalle an der Antoniterstraße. Jeder erreichte Zähler soll ein Punkt zum Klassenerhalt werden. Zu Gute kommt der Mannschaft von Spielertrainer Tobias Moerkerk bei diesem Vorhaben, dass nach dem Rückzug des TV Heiligenhaus bereits der erste Abstiegsplatz in dieser Saison vergeben ist.

(RP)
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