In Sachen Aufstieg haben Sie schon genügend Erfahrung gesammelt.

Losing: Ja, mit dem 1. FC Kleve bin ich schon zweimal aufgestiegen. Ich kann aber nicht genau sagen, wann das gewesen ist, weil das schon etliche Jahre zurückliegt. Danach habe ich noch bei Schwarz-Weiß Essen gespielt, ehe ich nach Hö./Nie. gekommen bin, wo ich Georg Mewes in der Trainerarbeit unterstütze. Die nächste Saison würde die vierte sein. Danach möchte ich meine Laufbahn aber beenden.

Gehen Sie davon aus, dass es am Sonntag nun auch mit dem SV Hö./Nie. klappen wird?

Losing: Es wäre sicherlich schön, vor eigenem Publikum den Aufstieg zu feiern. Aber wir haben noch harte Arbeit zu verrichten. Die junge Mannschaft aus Oberhausen wird uns nichts schenken. Wir können es nur schaffen, wenn wir unsere hundertprozentige Leistung abrufen. Bereits im Hinspiel war es beim 2:1-Sieg sehr eng. Die Partie hätten wir auch verlieren können. Wir wissen, dass es kein Spaziergang wird. Alle wollen es aber schaffen, so dass wir topmotiviert auf den Rasen kommen werden.

Hatten Sie vor dem Start in die Saison mit einem solchen Erfolg gerechnet?

Losing: "Davon konnte man nun wirklich nicht ausgehen. Mein persönliches Ziel war es, zwischen Platz 4 und 8 zu landen. Ich wusste, dass wir eine gute Mannschaft haben, die in oberen Regionen mitspielen kann. Dass es aber so gut laufen würde, war nicht vorherzusehen. Seitens des Vereins hatten wir die Vorgabe erhalten, nicht in Abstiegsgefahr zu kommen. Ich war davon überzeugt, dass wir zu den besseren Mannschaften der Liga gehören. Und das haben wir dann auch eindrucksvoll unterstrichen.

Was war ausschlaggebend für den Erfolg?

Losing: Wir hatten einen guten Start und lagen schon recht früh an der Tabellenspitze. Dadurch stieg natürlich das Selbstvertrauen. Wir wussten schnell, dass wir es schaffen können. Der ganze Verein hat als Kollektiv tolle Arbeit abgeliefert. Alle haben Anteil an dem großen Erfolg. Wir als Mannschaft haben hart dafür gearbeitet. Es gab kaum einen Tag, an dem ein Spieler beim Training gefehlt hätte. Auch die Spieler, die nicht so häufig zum Einsatz gekommen sind, haben voll mitgezogen. Die gute Kameradschaft hat dazu beigetragen, dass wir dorthin gekommen sind, wo wir jetzt stehen. Maßgeblichen Anteil daran hat auch Trainer Georg Mewes, der uns immer wieder motiviert und vorangetrieben hat. Dadurch haben wir uns ständig verbessert. Es hat kaum Unstimmigkeiten gegeben. Nur so kann man etwas erreichen.

Was ist dran an dem Gerücht, dass man vielleicht auf den Aufstieg verzichten wird?

Losing: Wir als Mannschaft wollen am Sonntag Meister werden. Was dann passiert, liegt nicht mehr in unserer Hand. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir den Aufstieg nicht wahrnehmen. Das wäre für die Spieler sehr enttäuschend.

Wir würde sich der SV Hö./Nie. in der Regionalliga verkaufen?

Losing: Wir müssten uns natürlich in allen Mannschaftsteilen verstärken. Immerhin grenzt die Regionalliga schon an den Profifußball. In der höheren Klasse müsste man sicherlich gegen den Abstieg spielen. Aber die Meisterschaft in der Oberliga hatten uns auch viele nicht zugetraut.

Was wünschen Sie sich für den Sonntag?

Losing: Ich hoffe, dass wir es vor eigenem Anhang schaffen. Es wäre schön, wenn endlich einmal mehr Zuschauer kommen würden. Es wird aber eine schwere Aufgabe, wir müssen an unsere Grenzen gehen. Rot-Weiß Oberhausen wird uns nichts schenken. Wenn es klappen sollte, werden wir anschließend natürlich richtig kräftig den Titel feiern. Das Saisonabschlussfest war ohnehin nach dem letzten Heimspiel vorgesehen.