Fußball "Wir werden noch für Furore sorgen"

Kleve · Georg Mewes, Trainer des Fußball-Oberligisten SV Hö.-Nie., ist davon überzeugt, dass seine Mannschaft in der Oberliga bleibt.

 Oberliga-Coach "Schorsch" Mewes (links) mit Daniel Beine, Spielertrainer der Hö.-Nie.-Reserve. Beide pflegen eine enge Zusammenarbeit.

Oberliga-Coach "Schorsch" Mewes (links) mit Daniel Beine, Spielertrainer der Hö.-Nie.-Reserve. Beide pflegen eine enge Zusammenarbeit.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Fußball-Oberligist SV Hönnepel-Niedermörmter muss nach einem missglückten Saisonstart und einer dann folgenden grandiosen Aufholjagd dennoch auf einem Abstiegsplatz überwintern. In der vergangenen Saison hatten die Schwarz-Gelben noch Platz vier belegt, nachdem im Jahr davor die Meisterschaft gefeiert werden konnte, der Verein aber auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtete.

Herr Mewes, der Rückblick auf das Fußballjahr muss in zwei Teilen erfolgen. Hätten Sie nach dem Aufstiegsverzicht damit gerechnet, dass ihre Mannschaft in der darauf folgenden Saison Platz vier erreicht?

GEORG Mewes Die Mannschaft und natürlich auch ich waren sehr enttäuscht, als wir von dem Beschluss des Vorstandes erfahren haben. Ich habe den Spielern dann aber gesagt, dass wir uns zusammenraufen müssen. Das ist dann auch toll umgesetzt worden, keiner hat sich hängen lassen.

Ist unter diesen Umständen das Erreichen des vierten Platzes nicht sogar ähnlich hoch zu bewerten wie die Meisterschaft?

Mewes Das kann man wohl sagen. Für die Spieler und auch für mich war die Entscheidung des Vorstandes ein Schlag in die Magengrube. Wir hatten uns alle auf die Regionalliga gefreut. Als es dann anders kam, musste ich das Team bei Laune halten. Das ist gelungen, daher konnten wir noch einmal ähnlich gut abschneiden. Eine Leistung, die viel Respekt verdient.

Sie hätten nach dem Aufstiegsverzicht ja auch aus Enttäuschung die Brocken hinschmeißen können.

Mewes Das kam für mich nicht infrage. Ich habe dann auch auf die Spieler eingewirkt, einen neuen Anlauf zu unternehmen. Ich habe alle überzeugen können. Und so haben wir es gemeinsam geschafft, eine gute Saison zu spielen.

Den nächsten Tiefschlag seitens des Vereins mussten sie vor der jetzt laufenden Saison hinnehmen, als es hieß, der Etat werde eingedampft. Wie sind Sie damit umgegangen?

Mewes Wenn die finanziellen Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen, muss man es mit jungen Spielern versuchen. Nur sieben der Stammspieler sind geblieben, 13 neue wurden geholt und mussten integriert werden. Das war nicht einfach, das zeigte auch der Saisonstart, der uns in den Tabellenkeller gebracht hat. Inzwischen hat sich die Mannschaft gefestigt und Punkte gesammelt. Trotzdem belegen wir noch einen Abstiegsplatz.

Ahnten Sie, dass das vielleicht die schwerste Saison Ihrer sechsjährigen Hö.-Nie.-Zeit werden könnte?

Mewes Ich habe von Beginn an gesagt, dass es eine schwierige Saison werden würde. Da wurde ich belächelt. Doch meine Prognose hat sich bewahrheitet. Mir kann niemand vorwerfen, die Saison falsch eingeschätzt zu haben.

Aber haben Sie wirklich damit gerechnet, dass Ihre Mannschaft auf einem Abstiegsplatz überwintern könnte?

Mewes Das sicherlich nicht. Aber nach dem schlechten Start mussten wir befürchten, auf längere Sicht zu den Abstiegskandidaten zu gehören. Wir haben uns aber stabilisiert, und ich bin davon überzeugt, dass wir in der restlichen Spielzeit noch für Furore sorgen.

Drei Spieler aus der eigenen Reserve halfen mit, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Wie erleichtert waren Sie darüber?

Mewes Das Verhältnis zwischen der ersten Mannschaft und der Reserve ist in Hönnepel-Niedermörmter ausgezeichnet. Ich stehe im täglichen Kontakt mit Daniel Beine, der bekanntlich mit Beginn dieser Saison die U23 unseres Vereins trainiert. Nur so können beide Mannschaften ihre Ziele erreichen.

Wann werden Sie nach der Weihnachts- und Neujahrspause wieder ins Training einsteigen?

Mewes Wir werden am 17. Januar mit dem Training beginnen. Sechs Freundschaftsspiele wurden vereinbart. Dann hoffe ich, dass die Jungs so gut vorbereitet sein werden, dass sie am 28. Februar dem Wuppertaler SV beim ersten Punktspiel Paroli bieten können.

Wann beginnen die Planungen für die neue Saison?

MEWES Damit wird bereits im Januar begonnen. In der Winterpause wird es aber noch drei Abgänge geben. Mehmet-Ali Cengiz, Yunus Kocaoglu und Dennis Konarski werden den Verein verlassen.

Halten Sie ihre Mannschaft für stark genug, die Klasse zu halten?

Mewes Davon bin ich felsenfest überzeugt: Hö.-Nie. bleibt Oberligist.

Haben die Verantwortlichen des SV Hö.-Nie. schon erkennen lassen, wie es in der nächsten Saison weitergehen soll?

Mewes Man hält sich bedeckt, ich habe noch nichts gehört.

Befürchten Sie, dass der Etat weiter zusammengestrichen wird?

Mewes Dazu kann ich nichts sagen. Mein einziges Interesse gilt der jetzigen Spielzeit.

RP-MITARBEITER HANS-GERD SCHOUTEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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