Fußball "Wir werden nicht vor Ehrfurcht erstarren"

Kleve · Fußball-Oberliga: Der Spitzenreiter SV Hönnepel/Niedermörmter steht am Sonntag vor hoher Hürde beim Verfolger Wuppertaler SV.

 Marc Beckert (vorn) ist eine feste Größe im Oberligateam des SV Hö./Nie.

Marc Beckert (vorn) ist eine feste Größe im Oberligateam des SV Hö./Nie.

Foto: Stade

17 Spiele vor Saisonabschluss bahnt sich in der Fußball-Oberliga eine große Sensation an. Der SV Hönnepel/Niedermörmter führt mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle an, träumt vom Sprung in die Regionalliga.

Den Erhalt der Klasse hatte Trainer Georg Mewes als Saisonziel ausgegeben, jetzt sonnen sich die Schwarz-Gelben an der Spitze und eilen von Erfolg zu Erfolg. Der Trainer freut sich natürlich über das überaus erfolgreiche Abschneiden, an eine mögliche Meisterschaft will er aber noch nicht denken: "Wir haben noch schwierige Zeiten vor uns, es kann noch sehr viel passieren. Die Mannschaft wird aber versuchen, so lange wie möglich den Platz an der Sonne zu behaupten."

Nach dem am letzten Sonntag souverän herausgespielten 3:0-Sieg bei den Sportfreunden Baumberg steht jetzt ein ganz harter Brocken ins Haus. Die Mannschaft vom "bebenden Acker" gibt ihre Visitenkarte im Stadion am Zoo ab, wo der Wuppertaler SV beheimatet ist. Der frühere Bundesligist will sich nicht nur für die 0:1-Hinspielniederlage revanchieren, sondern muss dringend gewinnen, wenn man sich noch Aufstiegschancen ausrechnen will. Im Falle einer Niederlage würde es sehr schwer für die Mannen von Peter Radojewski, den SV Hö./Nie. noch einzuholen.

Am 18. September standen sich beide Mannschaften an der Düffelsmühle. Nach einem verteilten Spiel mit Chancen auf beiden Seiten hatte die Mewes-Truppe nach 90 spannenden Minuten das bessere Ende für sich. Nach einem Freistoß von Christian Mikolajczak spitzelte der mit nach vorn geeilte Heinrich Losing zehn Minuten vor dem Ende den Ball über die Linie. Mit Mann und Maus und auch ein wenig Glück rettete Hö./Nie. den hauchdünnen Vorsprung ins Ziel und übernahm die Tabellenführung, die man dann nicht mehr abgegeben hat. Nur zwei Niederlagen in 21 Spielen sprechen eine deutliche Sprache und unterstreichen die Dominanz der Schwarz-Gelben, die sich auf eine stabile Abwehr verlassen können. Das möchte "Schorsch" Mewes aber so nicht stehen lassen: "Die gesamte Mannschaft muss mitarbeiten, wenn man erfolgreich sein will."

Im Wuppertaler Stadion hat der Gast nicht nur gegen den WSV anzutreten, sondern wird auch gegen eine große und lautstarke Zuschauerkulisse zu kämpfen haben. Mewes: "Wir dürfen uns von den gegnerischen Fans nicht verrückt machen lassen, sondern müssen versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Wir dürfen keine Angst haben, sondern müssen selbstbewusst auftreten. Schließlich stehen wir nicht umsonst an der Tabellenspitze."

Der Übungsleiter geht davon aus, dass der WSV in der Anfangsphase enormen Druck ausüben wird. Da gelte es, gut gegenzuhalten und kühlen Kopf zu bewahren: "Wir dürfen nicht vor Ehrfurcht erstarren, schließlich haben wir diesen Gegner schon schlagen können. Auch wenn wir verlieren, bleiben wir vorn. Doch von einer Niederlage gehe ich nicht aus."

Personell gibt es keine Sorgen. Mewes kann den Kader des letzten Wochenendes aufbieten. Endgültig nicht mehr dabei ist wegen seiner ständigen Verletzungen Björn Bennies, der jetzt Reservetrainer Sven Schützek unterstützt. Beim WSV müssen die Offensivkräfte Marvin Ellmann, Fatmir Ferati und Dennis Schmidt (Neuzugang von Darmstadt 98) ausgeschaltet werden.

(RP)
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