"Wir schicken keinen Jugendlichen weg"

Kleve · Detlef Remmers ist Jugendleiter beim 1. FC Kleve. Dem Nachwuchs der Rot-Blauen stehen die wichtigsten Tage für die Saison 2017/18 bevor.

 Detlef Remmers

Detlef Remmers

Foto: eve

In vielen Fußball-Jugendabteilungen bestimmen jetzt Grillabende oder Fahrten ins Phantasialand das Geschehen. Der Spielplan ist leer. Nicht der von Detlef Remmers (55). Für ihn ist jetzt die heiße Phase angebrochen, in der die Weichen für die Saison 2017/18 gestellt werden. Remmers ist Jugendleiter beim 1. FC Kleve. In jungen Jahren spielte der 55-Jährige beim SV Issum sowie auf der anderen Rheinseite in Emmerich und Praest Fußball. Mit "stets engagiert" sind seine fußballerischen Qualitäten wohlwollend beschrieben. Doch war er einst ein herausragender Marathonläufer. Mit 2:31,30 Stunden lief er die viertschnellste Zeit, die jemals ein Mann aus dem Kreis Kleve über die Distanz benötigte.

Die Planungen, welcher Trainer welche Mannschaft übernimmt, sind bei den Rot-Blauen abgeschlossen. Jetzt geht es noch darum, welcher Spieler, in welcher Elf, gut aufgehoben ist. Denn die wichtigsten Partien des Jahres stehen bevor.

Die Relegation zur Niederrheinliga startet am 10. und 11. Juni. Wie bewerten Sie die Chancen der Teams?

Detlef Remmers Die nächsten zwei Wochen sind entscheidend. Mit der A-, B-, und C-Jugend haben sich alle drei Altersklassen für die Relegationsspiele qualifiziert. Allein den Namen der Gegner nach zu urteilen, dürften alle Mannschaften eine Chance haben, sich zu qualifizieren. Die C-Jugend hat es etwas schwerer, da sie zweimal auswärts antreten muss.

In der Vierer-Gruppe erhält bei der A- und B-Jugend nur der Erste einen Platz in der Niederrheinliga. In der vergangenen Saison haben diese Altersklassen dort nicht gespielt. War das ein Problem?

Remmers Unser Ziel ist es, in jeder Altersklasse ein Team in der höchsten Liga des Verbandes zu haben und die zweite in der Leistungsklasse. Es ist kein Drama, wenn wir es nicht schaffen, aber darauf ist unser Konzept ausgerichtet.

Was tut der 1. FC dafür, um das Ziel zu erreichen?

Remmers Wir haben unser Trainerteam verstärkt. Mit Luckas Nakielski haben wir einen Übungsleiter mit B-Lizenz gewinnen können. Er hat bei Bayer Leverkusen hospitiert und wird uns enorm weiterhelfen. Mit Aleh Putsila wird der ehemalige Regionalliga-Spieler des 1. FC die U 19 übernehmen. Zudem unterstützt uns Georg Kreß, der als Fußballlehrer jeden Trainer weiterbringt und das auch ständig tut.

Kleinere Clubs werfen dem 1. FC vor, man würde über die Dörfer ziehen und dort die Talente abräumen.

Remmers Unsere Vorgehensweise ist, dass wir zunächst den Verein informieren, wenn wir uns für einen Spieler interessieren. Es mag Fälle geben, in denen das nicht eingehalten wurde. Aber das ist dann keine Absicht. Nicht vergessen darf man bei dem Aspekt, dass etliche Jugendliche sich direkt bei uns melden und mittrainieren wollen.

Was machen Sie mit den Kindern, die nicht das Zeug für Niederrheinliga oder Leistungsklasse haben?

Remmers Grundsätzlich schicken wir niemanden weg. Unser Ziel ist, zu erkennen, wo welcher Junge am besten aufgehoben ist. Auch wir wollen nicht, dass jemand hier nur auf der Bank sitzt, wenn er in seinem Stammverein spielen könnte.

In welchem Alter sollte ein Jugendlicher wechseln?

Remmers Tendenziell gilt - je früher, desto besser. Aber auch als C-Jugendlicher ist es sicherlich nicht zu spät, zu uns kommen. Die Grundlagen können früher jedoch einfacher gelegt werden.

Wie ist es denn anders herum? Wie viele gute Spieler verlassen den Verein am Saisonende?

Remmers Das ist jedes Jahr unterschiedlich. Zuletzt wechselten drei Jugendliche zu RW Oberhausen. Die jetzt wieder zurück kommen. Wir lassen jeden, der wechseln möchte, auch gehen. Ohne ihm Hindernisse in den Weg zu legen. Und alle können auch gerne wieder zurückkommen.

Wie viele Jugendmannschaften und Spieler hat der 1. FC Kleve?

Remmers Es werden in der kommenden Saison zwischen 14 und 16 Mannschaften sein. Derzeit spielen 280 Schüler bei uns. PETER JANSSEN

(RP)
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