Frauenfußball Wensings Nationalelf-Debüt

Frauenfußball · Beim Algarve Cup in Portugal durfte die 19-Jährige aus Qualburg erstmals in der Auswahl von Silvia Neid ran. Luisa wurde in der 67. Minute eingewechselt.

Willkommen im Klub! Endlich gehört Luisa Wensing dazu. Die 19 Jahre alte Defensivspielerin des FCR 2001 Duisburg darf sich nun Nationalspielerin nennen. Beim Algarve Cup feierte sie gegen China ihr Debüt in der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft. Nach den 23 Minuten Einsatzzeit beim 1:0-Erfolg geht sie als 188. Nationalspielerin in die Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes ein.

"Ich war froh, als mein Name gerufen wurde", berichtet Luisa Wensing von dem Moment, als DFB-Trainerin Ulrike Ballweg signalisierte, dass sie eingewechselt werden würde. In der 67. Minute kam sie schließlich für Bianca Schmidt auf den Platz und übernahm deren Position rechts außen in der Viererkette. "Ich bin froh, diese Möglichkeit erhalten sie haben."

Allerdings musste Luisa Wensing ein wenig auf ihre Premiere warten. Das erste Mal wurde sie zum EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz im vergangenen September in den Kader der DFB-Frauen berufen. Eine Nominierung, die ihren Ehrgeiz weiter entfachte, aber auch ihre Geduld ein wenig strapazierte. "Ich bin jetzt zum vierten Mal bei der Frauen-Nationalmannschaft dabei. Natürlich habe ich darauf hingefiebert, bis ich zum ersten Einsatz komme", sagt die 19-Jährige.

Jetzt, da Luisa Wensing ihren Erstlings-Auftritt hinter sich hat, bewertet sie ihre Leistung sehr sachlich. "Ich bin relativ zufrieden. Klar, es gab Aktionen, in denen muss man sich verbessern, da gibt es Dinge, die noch ausbaufähig sind. Ich denke aber dennoch, dass es für das erste Mal okay war", erklärt sie.

Ein Treffer hätte das Fazit wahrscheinlich positiver ausfallen lassen. Der war auch drin. Mit einem wuchtigen Flugkopfball scheiterte sie jedoch — an einer eigenen Mitspielerin. Lena Lotzen konnte sich nicht mehr schnell genug wegducken. "Ich glaube, man konnte es in dieser Szene sehen, dass der Offensiv-Kopfball zu meinen Stärken zählt", sagt Luisa Wensing, "es war schade, dass der nicht rein ging."

Freundinnen

Dass ausgerechnet die Offensivspielerin des FC Bayern München im Weg stand, ist insofern bemerkenswert, als beide mit einander befreundet sind. "Wir kennen uns gut, spielen schon eine ganze Weile zusammen. Wir gehören dem gleichen Jahrgang an und haben gemeinsam alle Jugend-Nationalmannschaften von der U 15 an gemeinsam durchlaufen", berichtet Luisa Wensing. Von daher war es für sie auch nicht schwer, ihrer Mitspielerin zu verzeihen. Schließlich bezeichnet die Duisburgerin ihre Münchner Kollegin als wichtige Bezugsperson innerhalb der Nationalmannschaft. "Ich habe mich sehr gefreut, als ich hörte, dass die Lena auch dabei ist."

Eine weitere Anlaufstelle ist für Luisa Wensing eine andere junge Nationalspielerin. Alex Popp, auch erst 20 Jahre alt, aber schon mit der Erfahrung von 24 Länderspielen gesegnet. Sie kennt eben die Abläufe in der Nationalmannschaft. Und da die beiden eine gemeinsame WG bewohnen, ist die Torjägerin eine gute Informationsquelle für den Youngster. Allerdings kann Alex Popp ihr auch nicht sagen, wie es nun weiter geht. Das entscheidet Bundestrainerin Silvia Neid. Luisa Wensing ist auf jeden Fall bereit.

(RP)
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