Fußball Weihnachten schuldenfrei

Gestern wurde offiziell das Insolvenzverfahren des 1. FC Kleve eröffnet. Plan der Anwälte ist es, dass der Verein kurz vor der Jahreswende ohne Verbindlichkeiten dasteht. Forderungen belaufen sich auf 3 bis 4 Millionen Euro.

1. FC Kleve: Das sagt die Politik
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Der 1. FC Kleve war in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig knapp bei Kasse und hatte nach Durchsicht seiner Unterlagen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Mit Beschluss vom 20. Mai hat das Amtsgericht nunmehr auch formal das Insolvenzverfahren über das Vermögen des 1. FC Kleve eröffnet. Der Krefelder Insolvenzverwalter Eberhard Stock hatte in dieser Woche ein Gutachten beim Amtsgericht eingereicht, aus dem recht klar hervorgeht, dass der Verein sowohl zahlungsunfähig als auch überschuldet ist. Die Gläubiger des Vereins erhalten jetzt Gelegenheit dazu, ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anzumelden, deren Berechtigung Stock und sein Team dann prüfen werden.

Kein Grund für Euphorie

Wie der Sprecher des Insolvenzverwalters, André Dobiey, gestern im Gespräch mit der RP erklärte, sei die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zwar kein Grund, um in Euphorie auszubrechen, doch: "Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einem schuldenfreien 1. FC Kleve", so Dobiey. Das Ziel der Krefelder Anwälte ist es, dass der 1. FC Kleve um Weihnachten herum schuldenfrei dasteht. Dobiey begrüßte es, dass die Verantwortlichen beim 1. FC Kleve sich für die Landesliga als Spielklasse der 1. Mannschaft entschieden hätten. So könne man die ganze Planung entspannter angehen. "Jetzt muss man den Etat nicht Spitz auf Knopf rechnen", sagte Dobiey. Wie hoch der Gesamtetat des 1. FC Kleve für die kommende Saison genau ist, konnte Dobiey noch nicht sagen. "Er liegt jedenfalls im sechstelligen Bereich", so der Anwalt. Eine Ziffer mehr braucht man, um die Gesamtforderungen der Gläubiger darstellen zu können. Auf irgendwo zwischen 3 und 4 Millionen Euro hätten sich die Forderungen an den 1. FC mittlerweile angehäuft, so Dobiey. Da sich die Mittel, die zur Ausschüttung an die Gläubiger zusammengetragen wurden, in einem überschaubaren Rahmen halten, werden die Zahlungen mehr einen symbolischen Charakter besitzen. "Eine hohe Quote gibt es nicht", sagt Dobiey.

Mit der Stadt Kleve, die den Zuschuss von 650 000 Euro für den Stadionumbau zurückfordert, wurde bereits ein "konstruktives" Gespräch geführt. "Die Stadt hat auch ein Interesse daran, dass es den Verein weiterhin gibt", erklärt Dobiey und ergänzt: "Man will nur über jeden Schritt informiert werden." Auch mit den Finanzbehörden stehe man in Kontakt.

Was die nächste Saison betrifft, so ist sich Insolvenzverwalter Eberhard Stock sicher, dass man eine für die Landesliga konkurrenzfähige Mannschaft stellen kann.

Thomas von Kuczkowski ist mittlerweile als Sportmanager beim 1. FC Kleve installiert worden und soll sich um das Personal für die 1. und 2. Mannschaft kümmern (Landes- und Bezirksliga). Bislang hält sich der einst als Trainer geplante und nun als Schreibtisch-Täter aktive von Kuczkowski noch dezent im Hintergrund: "Ich arbeite nur das ab, was mir seitens des Vorstands aufgetragen wird."

(RP)
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