Fußball Warbeyen startet ins Jubiläumsjahr

Kleve · Frauenfußball: Landesligist VfR empfängt am Sonntag den Linner SV.

 Der Kader des Frauenfußball-Landesligisten VfR Warbeyen.

Der Kader des Frauenfußball-Landesligisten VfR Warbeyen.

Foto: Warbeyen

Frauenfußball-Landesliga: VfR Warbeyen - Linner SV (Sonntag, 11 Uhr). 98 Tage ruhte der Ball in der Frauen-Landesliga, doch am Sonntag um 11 Uhr startet mit dem vom Fußballverband Niederrhein offiziell zum Eröffnungsspiel ernannten Duell zwischen dem VfR Warbeyen und dem Linner SV die neue Spielzeit.

Wo andernorts von Vorfreude beseelt das Ende einer kräftezehrenden Vorbereitung herbeigesehnt wird, herrscht am Warbeyener Duvenpoll in diesen Tagen Katerstimmung. An die Seite der langzeitverletzten Anna Goris gesellte sich in der Vorbereitung neben Julia Wilms und Neuzugang Janine Holzky (Kölner Sportverein 59/65 Heimersdorf) am vergangenen Sonntag nun auch noch Shirin Timmermann. Mit einer Grätsche der Marke "schwerer Säbel klassisch" wurde die Stürmerin beim Stand von 1:2 für den SV Budberg an der Mittellinie unsanft von den Füßen gerissen, das Pokalspiel daraufhin abgebrochen. "In der Hinrunde steht uns Shirin vermutlich nicht mehr zur Verfügung", so VfR-Coach Detlef Janssen verbittert. Ausgerechnet Timmermann - letzte Saison hätte man die 38-Tore-Frau vor Spielbeginn in ihren Spind sperren können, sie hätte vermutlich trotzdem ein Tor erzielt. Insofern musste das Trainer-Duo um Detlef Janssen und Ulrich Goris vor dem Saisonstart trotz der formidablen spielerischen Leistung im Pokal überwiegend mentale Aufbauarbeit im Kreise der Kickerinnen in Schwarz und Weiß leisten.

Direkt das Handtuch in den Ring werfen wollen die erfolgsverwöhnten Warbeyener nicht. "Ich kenne die Mannschaft und weiß, dass sie auch für die verletzten Spielerinnen alles geben wird", so Janssen. Mit dem Linner SV präsentiert sich zum Auftakt ein Aufsteiger beim Tabellendritten der vergangenen Landesliga-Saison.

Beim VfR erwarten sie einen kompakt und schwer bespielbaren Gegner, der ähnlich wie Viktoria Winnekendonk in der vergangenen Spielzeit einen aufstiegseuphorisierten Fußball spielen könnte. Aus dem Pokal verabschiedete sich der Linner SV mit einer 1:4-Niederlage bei der SSVg Velbert.

Janssen will aus der Not eine Tugend machen, schon jetzt vielen jungen Spielerinnen Einsatzzeiten gewähren. Schließlich ist das 25-jährige Jubiläum des Frauen-Fußballs in Warbeyen - von 1974 bis 1984 und von 1992 ununterbrochen bis heute - auch ein Versprechen an die Zukunft.

Ob sich das Jubiläumsjahr mit dem Meistertitel krönen lässt, vermag Detlef Janssen in diesen turbulenten Tagen nicht zu sagen und betont lediglich: "Ein guter Start in die Spielzeit würde die Stimmung erheblich verbessern." Dass der VfR auch ohne abgegriffene Kampfansagen zum erweiterten Favoritenkreis gehört, hat er sich in den vergangenen Jahren ohnehin längst erarbeitet.

(RP)
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