Fußball Vom Weg abgekommen

Der 1. FC Kleve rettet sich auf dem Zahnfleisch in die Winterpause. Nur fünf von 15 Punkten holte man zuletzt. Der Vorsprung ist dahin, die Verfolger lauern. Bis zur Rückrunde muss die van-Lent-Truppe zurück in die Spur finden.

Es hatte etwas Sinnbildliches, als Patrick Goncalves mit ausgekugelter Schulter den Platz in Wuppertal verließ. Mit schmerzverzerrtem Gesicht endete seine Reise ins Bergische – mit ähnlich bedröppelten Mienen schlichen auch seine Teamkameraden 87 Minuten später von der gefrorenen Rutschbahn, die sich Rasen nannte.

Der 1. FC Kleve schliddert in die Winterpause: Nur ein Sieg (3:0 gegen Essen) und fünf von 15 Punkten aus den letzten fünf Spielen, der mühsam erarbeitet Vorsprung auf Platz fünf ist dahin. Wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass sieben Siege aus acht Spielen – wie zu Saisonbeginn geschehen – schwer zu wiederholen sind, kommen schwere Zeiten auf die Schwanenstädter zu – oder nicht? „Ich will jetzt nicht alles schlecht reden“, gibt sich Arie van Lent kämpferisch, „Die Jungs wurmt das doch am meisten, dass wir zuletzt so wenig Punkte gesammelt und mit diesem Negativerlebnis in die Pause gehen.“ Insofern werde die Mannschaft vor Ehrgeiz strotzen, den Karren mit Rückrundenbeginn wieder umzustoßen.

Nichtsdestotrotz war der Coach auch gestern noch angefressen angesichts des Spiels in Wuppertal: „Natürlich dürfen wir uns nicht 4:1 abschlachten lassen. Für einige war das wirklich Bewegungstherapie auf dem Boden“, so van Lent. Zur Leistung von Schiedsrichter Stefan Glasmacher fand er aber auch mit einem Tag Abstand noch keine positiven Worte. „Wir haben ihn vor dem Spiel darauf aufmerksam gemacht, dass wir auf Trainingstore spielen. Damit haben wir uns wahrscheinlich schon alle Sympathien verscherzt“, vermutet van Lent.

Pastoors und Czesnik zu Hö./Nie.?

Wenn Essen und Velbert ihre Nachholspiele gewinnen, fällt Kleve auf Rang fünf zurück. „Dennoch, wir bleiben ja oben dran“, kontert van Lent. Über Verstärkungen werde natürlich nachgedacht, aber Konkretes gebe es noch nicht. Auf der Seite der Abgänge steht dagegen Bewegung an. Der SV Hö./Nie. hat starkes Interesse an Tobias Czesnik und Lutz Pastoors bekundet.

(RP)
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