Lokalsport Vom Altrhein in die weite Welt

Kleve · Jan und Peter Wanders aus Kleve-Kellen sind leidenschaftliche Segler. Regelmäßig nehmen sie an nationalen und internationalen Wettbewerben teil, qualifizierten sich kürzlich für die Champions League im kommenden Jahr.

 Bei Segelwettbewerben wie diesem kommen sich die Boote bisweilen beachtlich nahe - Blickkontakt mit der Konkurrenz nicht ausgeschlossen.

Bei Segelwettbewerben wie diesem kommen sich die Boote bisweilen beachtlich nahe - Blickkontakt mit der Konkurrenz nicht ausgeschlossen.

Foto: WSV GIESBEEK

Der Segelsport ist im Kellener Hause Wanders Familienangelegenheit: 1999 holten Susanne und Ehemann Peter Wanders gemeinsam einen Weltmeistertitel, längst ist auch Sohn Jan begeistert bei der Sache. Gemeinsam mit seinem Vater trainiert der 20-Jährige wöchentlich im niederländischen Giesbeek bei Arnheim, bereitet sich laufend auf den nächsten Wettbewerb vor. "Ich glaube, meine Eltern haben mich schon als Säugling zum ersten Mal ins Boot gesetzt", lacht der aufgeweckte Physik-Student.

Die "frühkindliche Bildung" in Sachen Segeln hat sich gelohnt: Mittlerweile gehört der 20-jährige Kellener wie sein Vater zu den festen Größen des niederländischen Segelsports, und auch international haben sich die beiden längst einen Namen gemacht. So nahm Jan Ende September an der "Sailing Champions League" auf Sardinien teil, segelte an Bord des niederländischen Meisterteams der Eredivisie Zeilen (1. niederländische Segelliga), WV Almere Centraal. Unter den 32 für das Finale qualifizierten Teams erreichten die vier Teammitglieder den neunten Rang, schlugen unter anderem den Champions League-Sieger des vergangenen Jahres, das deutsche Meisterteam von 2016 und den aktuellen Tabellenführer der deutschen Segelbundesliga.

Auch im nächsten Jahr wird der Name Wanders wieder bei der Champions League vertreten sein, qualifizierte sich das Vater-Sohn-Gespann doch kürzlich mit dem dritten Rang in der niederländischen Eredivisie für das internationale Event. Doch die beiden segeln nicht nur gemeinsam, sondern auch gegeneinander, zuletzt am vergangenen Wochenende: Bei der offenen niederländischen Meisterschaft holte Peter Wanders mit seiner Besatzung Silber, Jan Wanders belegte den vierten Platz.

Hinter den Erfolgen steckt viel Erfahrung und ebenso viel Trainingsfleiß: Rund 200 Stunden, schätzt Peter Wanders, trainieren die beiden jährlich, abhängig von der Jahreszeit bis zu zweimal wöchentlich. Trainiert wird meist in Giesbeek beim Stammverein WSV, dem Jan praktisch seit seiner Geburt angehört. Seine ersten Erfahrungen hat er jedoch auf dem heimischen Altrhein gemacht, der sich - da sind sich Vater und Sohn einig - ideal zum Einstieg in den Sport eignet.

Dass das Segeln dem Vater-Sohn-Gespann irgendwann langweilig wird, ist nicht zu befürchten: "Segeln ist auf sehr viele Arten reizvoll. Man begegnet der Natur auf vielfältige Weise, reist in verschiedene Länder zu Regatten und lernt dort ständig neue Leute kennen. Außerdem ist Segeln ein toller Teamsport, bei dem sich die Mitglieder mit ihrem Know-How ergänzen. Ich kann mir keinen komplexeren Sport vorstellen", sagt Peter Wanders. Schön sei auch, dass man den Sport - anders als etwa beim Fußball - bis ins hohe Alter hinein betreiben kann, sagt Peter Wanders.

Tolle Eindrücke vom Segelsport vermittelt regelmäßig die Facebookseite "Eredivisie Zeilteam WSV Giesbeek": Neben vielen Bildern und Nachrichten zum Vereinsbetrieb finden sich dort auch hochwertige Videos.

(jehe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort