Fußball-Landesliga Viktorias Paukenschlag am Bresserberg

Kleve · Fußball-Landesliga: Der bislang ungeschlagene Spitzenreiter 1. FC Kleve unterliegt im Lokalderby der Gocher Viktoria verdientermaßen mit 1:3. 700 Zuschauer erleben die Überraschung des Spieltages.

 Ernes Tiganj (rechts) markierte den 3:1-Endstand. Links Kleves Innenverteidiger Marcel Haeger.

Ernes Tiganj (rechts) markierte den 3:1-Endstand. Links Kleves Innenverteidiger Marcel Haeger.

Foto: Stade

Die Gocher Viktoria entwickelt sich für den 1. FC Kleve allmählich zum Angstgegner. Nachdem den Gochern in der vergangenen Saison in Meisterschaft und Pokal jeweils der erste Erfolg gelungen war, schafften die Schützlinge von Viktoria-Trainer Manfred Tebeck gestern am Bresserberg vor gut 700 Zuschauern nun auch mit 3:1 den ersten Auswärtssieg in einem Lokalduell mit den Rot-Blauen aus der Klever Oberstadt und damit einen Paukenschlag. "Wir hatten uns das schon anders vorgestellt", musste am Ende Thomas von Kuczkowski, Coach der klar favorisierten Gastgeber, eingestehen.

 Riesenfreude bei der Gocher Viktoria nach dem unverhofften 3:1-Erfolg beim 1. FC Kleve.

Riesenfreude bei der Gocher Viktoria nach dem unverhofften 3:1-Erfolg beim 1. FC Kleve.

Foto: Ja

Dabei zeigte sich einmal mehr, dass die abgedroschene Fußball-Phrase "Lokalderbys haben ihre eigenen Gesetze" bestätigt wurde. Mit sechs Siegen aus sechs Begegnungen war der 1. FC Kleve Liga-Primus, während Goch vor der Partie satte 13 Zähler Rückstand auf den Rivalen aus der Kreisstadt aufwies. Nach 90 Minuten war die Statistik auf den Kopf gestellt.

Wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte, wenn Schiedsrichter Marcel Reinhold nicht in der dritten Spielminute einen glasklaren Foulelfmeter übersehen hätte. Nach Musterpass von Pierre Wetzels war FC-Torjäger Tobias Gorgs in den Strafraum eingedrungen und hatte nur noch Torwart Sascha Horsmann vor sich, als er von Heinz-Josef Peters eindeutig zu Fall gebracht wurde. Statt Elfmeter und Roter Karte für Peters ließ der Referee weiter spielen. Der Gocher Routinier soll sich später sogar bei Gorgs dafür entschuldigt haben. Kleve war in den ersten 25 Minuten optisch überlegen, bis auf einen Schuss von Pascal Hühner, der das Ziel verfehlte (23.), gab es aber keine nennenswerten Chancen. Besser machte es da die Viktoria. Nach einer Ecke stand Levon Kurikciyan sträflich frei und brachte seine Farben aus gut 14 Metern mit 1:0 in Führung. Die Antwort der Klever ließ nicht lange auf sich warten. Nach Forster-Ecke war es Tim Haal mit einem spektakulären Hackentor, der den 1:1-Ausgleich markierte. Peters' Oberschenkel soll auch noch beteiligt gewesen sein. (33.). Die Freude im Klever Lager währte allerdings nur kurz. Ein unnötiger Ballverlust von Florian te Laak brachte Goch in Ballbesitz, Marcel Sura flankte auf den drei Minuten zuvor eingewechselten Kevin Kitzig, der aus fünf Metern einschob(39.). Überhaupt war die linke Abwehrseite die Schwachstelle in der FC-Formation. Das sollte sich mit der Einwechslung von Fabian Buttgereit nicht ändern. Im Gegenteil: Der kapitale Fehler des Blondschopfs ermöglichte Ernes Tiganj den Heber von der Strafraumgrenze über den zuvor herausgeeilten Poli Minas zum 3:1-Endstand (82.). "Die Jungs haben den Schalter umgelegt", freute sich Viktoria-Trainer Manfred Tebeck über den verdienten Derbysieg. "Wir haben nicht viel zugelassen. Ich hoffe, das war der erhoffte Befreiungsschlag."

(RP)
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