Fußball Pokal-Hit bei der Viktoria ohne Fans

Goch · Bezirksligist Viktoria Goch erwartet in der ersten Runde des Niederrheinpokals am heutigen Mittwoch den Oberligisten 1. FC Kleve. Beide Trainer bedauern, dass die Begegnung vor fast leeren Rängen stattfinden muss.

 Levon Kürkciyan (rechts) – hier noch im Klever Trikot gegen die Viktoria im Einsatz – trifft auf seine ehemaligen Teamkollegen.

Levon Kürkciyan (rechts) – hier noch im Klever Trikot gegen die Viktoria im Einsatz – trifft auf seine ehemaligen Teamkollegen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Trainer Daniel Beine (Viktoria Goch) und Umut Akpinar (1. FC Kleve) verbindet eine tiefe Enttäuschung über den Ausschluss der Öffentlichkeit beim Duell ihrer Mannschaften. Am heutigen Mittwoch, 19.30 Uhr, erwartet Bezirksligist Viktoria in der ersten Runde des Fußball-Niederrheinpokals den Oberligisten 1. FC Kleve im Hubert-Houben-Stadion.

„Die Kulisse macht ein solches Spiel doch überhaupt erst aus. Für uns ist es sehr schade, dass keine Fans kommen dürfen. Der Verein hatte sich sehr auf das Spiel gefreut“, sagt Viktoria-Coach Daniel Beine. Auch Umut Akpinar hätte sein Team gerne vor vollen Rängen aufs Feld geschickt: „Zu einem solchen Pokalspiel und einem solchen Nachbarschaftsduell gehören einfach Zuschauer. Aber die Umstände lassen es nicht zu.“ Da der Kreis Kleve mittlerweile ein Corona-Risikogebiet ist, dürfen sich nur bis zu hundert Personen im Stadion aufhalten. Diese Zahl aber werde durch Schiedsrichter, Spieler, Trainer, Betreuer und Funktionäre bereits fast erreicht, wie Viktoria Goch mitteilte.

Sportlich scheinen die Vorzeichen der Begegnung klar zu sein. Der 1. FC Kleve ist als Oberligist der klare Favorit in der ersten Runde. Aktuell stehen die Rot-Blauen auf Tabellenplatz fünf in der fünfthöchsten deutschen Klasse. „Mir ist es völlig egal, wie der Gegner heißt oder in welcher Liga er spielt. Das ist absolut nicht relevant – weder für die Vorbereitung auf die Partie, noch für das Geschehen auf dem Platz. Wir nehmen jeden Kontrahenten so an, wie er kommt“, sagt Umut Akpinar.

Zuletzt befand sich sein Aufgebot in starker Form. Doch nach vier überzeugenden Siegen in Serie wurde der Lauf am vergangenen Wochenende jäh beendet. Mit 2:4 unterlag der 1. FC Kleve bei der Sportvereinigung Sterkrade-Nord. „Für uns ist jedes Pokalspiel, zumal ein Duell gegen einen Nachbarn, besonders. Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen“, sagt der 41-jährige Übungsleiter, der mit seinem Team in der vergangenen Saison das Finale des Wettbewerbs erreicht hat.

Daniel Beine will der Begegnung dagegen nicht zu viel Stellenwert beimessen. „Eines ist klar: Unser Fokus liegt auf der Meisterschaft. Daher ist diese Pokalpartie für uns eher ein Bonusspiel“, sagt der 33-Jährige. Zuletzt hatte Goch spielfrei, vor anderthalb Wochen hatte sich die Mannschaft um Kapitän Lukas Ernesti mit 2:1 beim SV Rindern durchgesetzt. Die Rot-Schwarzen stehen aktuell auf Tabellenplatz zwei der Bezirksliga. Allerdings hat das Team von Daniel Beine eine Begegnung weniger bestritten als der Spitzenreiter Sportfreunde Broekhuysen. Dort ist die Viktoria in der Liga am kommenden Samstag, 15 Uhr, zu Gast. „Das Nachholspiel gegen Broekhuysen wird wahnsinnig wichtig für uns. Doch auch gegen Kleve wollen wir uns gut verkaufen“, sagt Beine, der mit seinem Team ein großes Ziel hat. Spätestens 2022 will der Traditionsklub wieder in der Landesliga auflaufen.

Maßgeblich dazu beitragen soll auch Stürmer Levon Kürkciyan. Der 25-Jährige wechselte im Sommer vom 1. FC Kleve nach Goch – und schlug voll ein. In fünf Partien traf er bereits sieben Mal. Nun begegnet Kürkciyan dem Klub, für den er fünf Jahre lang kickte. Er hatte mit 23 Toren und 20 Assists maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft in der Landesliga, die dem 1. FC Kleve 2018 den Weg in die Oberliga ebnete. Insgesamt erzielte er in 148 Spielen 57 Treffer für den 1. FC.

Personell ist die Lage bei Viktoria Goch durchaus vielversprechend. „Wir haben zwei, drei angeschlagene Spieler, bei denen wir kurzfristig gucken müssen, ob es schon für einen Einsatz reicht“, sagt Beine. Sichere Ausfälle aber müsse er noch nicht beklagen. Beim 1. FC Kleve ist die Gemengelage anders. Schon am vergangenen Wochenende fielen neben den Langzeitverletzten Sebastian van Brakel und Ahmet Taner drei weitere Akteure aus: Angreifer Sebastian Santana (Faserriss im Adduktorenbereich), Mittelfeldspieler Tim Haal (Fußverletzung) und Spielgestalter Niklas Klein-Wiele (Zerrung). Ob das Trio rechtzeitig zum Pokal-Hit im Hubert-Houben-Stadion wieder fit ist, sei noch offen, so Trainer Umut Akpinar.

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