Fußball-Regionalliga der Frauen VfR Warbeyen stellt sich breiter auf

Kleve · Der Verein hat als mittelfristiges Ziel den Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga. Dafür hat er sein Regionalliga-Team weiter verstärkt – auf und neben dem Platz.

 Fünf der sechs Neuzugänge (von links): Anna Scholten, Lina Willemsen, Serena Callanan, Ines Ridder und Jolina Opladen

Fünf der sechs Neuzugänge (von links): Anna Scholten, Lina Willemsen, Serena Callanan, Ines Ridder und Jolina Opladen

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Spielerinnen des Fußball-Regionalligisten VfR Warbeyen haben in einem Punkt das letzte Wort. Sie legen am Ende der Vorbereitung fest, welches Ziel sich die Mannschaft denn für die kommende Spielzeit steckt. So ist es Usus unter Trainer Sandro Scuderi. Der Verein, der mit dem 1. FC Kleve das Talentförderzentrum Kämpferherzen für Frauen- und Mädchenfußball bildet, macht zwar seit einiger Zeit keinen Hehl daraus, dass es mittelfristig hinauf in die Zweite Liga gehen soll. Doch ob der Aufstieg schon in der kommenden Saison ein Thema werden soll, das werden die Spielerinnen irgendwann in den Tagen vor dem 28. August entscheiden, wenn in der dritthöchsten Liga bei Borussia Mönchengladbach eine äußerst knifflige Aufgabe zum Saisonstart ansteht.

Fakt ist, dass der VfR Warbeyen eine Menge dafür getan hat, damit es nach dem überraschend guten fünften Platz in der vergangenen Spielzeit, dem ersten kompletten Jahr des Klubs in der Regionalliga, weiter nach vorne gehen kann. Der VfR hat sich in der Breite besser aufgestellt – auf und neben dem Platz. „Wir wollen stetig ein wenig professioneller werden“, sagt Sven Rickes, der sich jetzt in erster Linie um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Bislang war Rickes auch Sportlicher Leiter des VfR Warbeyen. Den Job hat Klaus Donner übernommen, der zuletzt in dieser Funktion beim Zweitliga-Absteiger Borussia Bocholt tätig war.

Zweitliga-Erfahrung auf dem Platz können auch zwei der sechs Neuzugänge vorweisen, die dazu beitragen sollen, dass der nächste Schritt nach vorne gelingt. Jolina Opladen und Iris Ridder waren in der Klasse in den vergangenen beiden Spielzeiten für Borussia Bocholt aktiv. Die 23-jährige Opladen hat sämtliche Jugend-Nationalteams durchlaufen. Sie kann im Mittelfeld auf allen Positionen eingesetzt werden. Ines Ridder (31) war mehr als 20 Jahre für die Borussia aktiv. „Ich freue mich jetzt auf eine neue sportliche Herausforderung“, sagt die erfahrene Defensivkraft. Zudem kommt die Niederländerin Serena Callanan (21) zum VfR, die zuletzt im Nachbarland bei Sparta Nijkerk gespielt hat.

Stolz ist der VfR Warbeyen darauf, dass zwei Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs künftig zum Kader für die dritthöchste Klasse zählen. Torhüterin Anna Schouten (17) und Stürmerin Lina Willemsen (17) gehörten zum B-Juniorinnen-Team des Klubs, das souverän Meister in der Niederrheinliga geworden ist. Willemsen führte dabei mit 27 Treffern die Torschützenliste der Liga souverän an. Jüngster Neuzugang ist die erst 16-jährige Sophia Scuderia. Die Nichte des VfR-Trainers Sandro Scuderi hat zuletzt für die SGS Essen in der B-Juniorinnen-Bundesliga gespielt.

Sandro Scuderi freut sich, dass es künftig mit einem Kader von 23 Spielerinnen arbeiten kann, nachdem das Personal in der vergangenen Saison nach Ausfällen mitunter recht knapp geworden war. Das hatte sich besonders im ersten Drittel der Spielzeit bemerkbar gemacht. Der VfR stand nach neun Spieltagen mit nur fünf Punkten auf dem Konto auf einem Abstiegsplatz. „Dass wir dann noch den fünften Rang erreicht haben, ist ein sensationelles Ergebnis“, sagt Sven Rickes.

Ab Spieltag zehn holte der VfR Warbeyen im Schnitt knapp mehr als zwei Punkte pro Partie und war die viertbeste Mannschaft der Rückrunde. Das nährt natürlich die Zuversicht, sich den Top-Teams der Liga annähern zu können, mit denen sich der VfR in der vergangenen Saison noch nicht auf Augenhöhe bewegt hat.

Sandro Scuderi weiß das. Und deshalb gibt er bereits ein Ziel für die kommende Spielzeit in Liga drei aus, auch wenn die Mannschaft noch entscheiden wird, welche Platzierung man genau ins Visier nehmen möchte. „Wir hatten uns eigentlich schon für die vergangene Saison vorgenommen, die Großen in der Liga etwas zu ärgern. Das ist nicht gelungen. Wir haben alle Spiele gegen die Teams auf den Plätzen eins bis drei verloren. Das wollen wir in der kommenden Spielzeit unbedingt ändern“, sagt der Trainer, der guter Dinge ist, dass dies auch gelingen wird. „Denn wir haben sicherlich eine stärkere Mannschaft als in der letzten Saison.“

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