Sportplatz-Vandalismus Böse Bescherung am Duvenpoll

Kleve-Warbeyen · Unbekannte haben in der Nacht auf den zweiten Weihnachtstag den Rasenplatz des VfR Warbeyen zerstört. Klubchef Christian Nitsch meint: Bis zum Sommer ist am Duvenpoll kein Spielbetrieb mehr möglich. Große Parallelen zu einem Vandalismus-Vorfall beim Moyländer Golfklub.

Vandalismus beim VfR Warbeyen - Nitsch: "Ein Schlag in die Magengrube"
Foto: Verein

Die Verantwortlichen des VfR Warbeyen stehen unter schwerem Schock. In der Nacht zum zweiten Weihnachtstag haben Unbekannte den Rasenplatz des Klubs am Duvenpoll mutwillig zerstört. Sie drehten auf dem Fußballfeld mit einem Fahrzeug Runden, sodass der Rasen ob der bis zu zwanzig Zentimeter tiefe Furchen nun unbespielbar ist. Es ist vor Ort deutlich zu sehen, wie das Fahrzeug regelrecht driftete, um größtmöglichen Schaden anzurichten. "Einen solchen Vandalismus haben wir in der Form noch nie erlebt. Das ist ein Schlag in die Magengrube für all diejenigen, die ihr Engagement hier einbringen, und das seit Jahren über ein normales Maß hinaus", sagt Christian Nitsch, Vorsitzender es Vereins.

In den frühen Morgenstunden des zweiten Weihnachtstags habe Günther Funken, zweiter Vorsitzender der Schwarz-Weißen, den schwerwiegenden Schaden auf dem Rasenplatz entdeckt und seine Vorstandskollegen informiert. Sofort kam der geschäftsführende Vorstand am Duvenpoll zusammen, um über die weiteren Schritte zu beraten. Die Polizei wurde informiert und Anzeige erstattet. "Ich habe keinen grünen Daumen. Ich sehe allerdings, dass hier nicht nur eine Verletzung an der Grasnarbe, sondern massive Verschiebung in der Bodenstruktur unter der Grasnarbe vorliegen", sagt Christian Nitsch im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihm zu Folge seien diese Schäden bis in die Sommermonate nicht reparabel. "Wir haben in diesem Jahr fast 5000 Euro in die Qualität der Anlage investiert. Dieser Verein ist zu einem Anlaufpunkt fürs ganze Dorf geworden. Das ist jetzt vorbei", sagt Nitsch.

Sven Rickes, Leiter des in Warbeyen ansässigen Talentförderzentrums "Kämpferherzen", teilte dem Verband bereits mit, dass an einen Spielbetrieb beim VfR vorerst nicht mehr zu denken sei. Und das, obwohl die Mädchen- und Frauenmannschaften des Vereins in zwei Wochen mit der Vorbereitung auf die Rückrunde hätten beginnen sollen. Nun fehlt diesen Aufgeboten die sportliche Heimat. Daher werde der Verein zeitnah mit umliegenden Vereinen sprechen, wie die VfR-Mannschaften untergebracht werden könnten. Erste Anlaufstelle sei der Oberliga-Klub 1. FC Kleve, schließlich beteiligen sich die Rot-Blauen seit Jahren am Projekt "Kämpferherzen". Das Problem dabei: Für den VfR sind insgesamt drei Mädchen-, zwei Damen- und eine Herrenmannschaft im Spielbetrieb unterwegs. Alle Teams beim 1. FC Kleve unterzubringen, würde die Kapazität des Vereins sprengen. "Bei all der Unterstützung, die uns der 1. FC Kleve zukommen lässt, werden wir nicht einen Gedanken daran verlieren, ob der Verein uns noch mehr geben kann. Diese Unterstützung findet schon jetzt in einer unglaublichen Dimension statt. Wir werden auch mit den Vereinen in der Nachbarschaft sprechen", sagt Nitsch.

Zudem hofft die Vereinsführung darauf, dass die Verwaltung dem Klub die Möglichkeit offeriert, verstärkt auf dem Rasenplatz im Klever Gustav-Hoffmann-Stadion zu trainieren. "Für mich ist der zweite Weihnachtstag kein Weihnachtstag mehr. Da kriegt man einige Überlegungen: Wie geht man eigentlich mit dem Ehrenamt um? Das, was hier passiert ist, ist mit Worten kaum einzufangen. Hier handelt es sich um systemische Zerstörung", sagt Christian Nitsch. Der VfR Warbeyen hat für die Ergreifung des Täters eine Belohnung von 500 Euro ausgelobt.

Eine Randnotiz: In der selben Nacht wurde in Bedburg-Hau auf der Moyländer Allee durch einen Zeugen ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf dem Golfplatz fahrend beobachtet. Das Fahrzeug soll einen hohen Sachschaden an der Grasnarbe verursacht haben. Ob ein Zusammenhang mit dem Fall in Warbeyen besteht, ist noch unklar.

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