Tennis Unerwarteter Erfolg für Kalkarer Soldatin

Kleve · Daniela van Hall gehörte erstmalig zur deutschen Tennis-Mannschaft bei den NATO-Luftwaffenmeisterschaften.

Das nennt man mal einen echten Paukenschlag: Bei den internationalen NATO-Luftwaffentennismeisterschaften, die seit vielen Jahren im Verantwortungsbereich des Luftwaffenhauptquartiers Ramstein ausgetragen werden, konnte sich mit dem deutschen Damen-Team erstmals eine deutsche Mannschaft durchsetzen. Mit dabei im belgischen Koksijde war auch eine Spielerin aus Kalkar. Oberfeldwebel Daniela van Hall hatte als Spielerin im Doppel ihren Anteil an dem unerwarteten Erfolg des deutschen Teams. Nachdem sich die deutschen Spielerinnen in der Vorrunde noch dem hohen Turnierfavoriten USA geschlagen geben mussten, konnten sie sich ausgerechnet im Finale gegen die Konkurrentinnen aus den Vereinigten Staaten durchsetzen.

"Ich war ganz schön nervös", bekannte Oberfeldwebel van Hall angesichts ihrer erstmaligen Teilnahme an diesem Turnier. Die 29jährige hat bereits im zarten Alter von sechs Jahren mit dem Tennis begonnen. Auf dem Aschenplatz in der Von-Seydlitz-Kaserne Kalkar, wo der Vater bereits als Soldat stationiert war, unternahm sie die ersten Gehversuche im "weißen Sport". Heute ist sie im LTK Moyland in der Verbandsliga-Mannschaft der Damen aktiv. Sportlich hatte sich die Soldatin wenig ausgerechnet, da sie wegen der Teilnahme an Lehrgängen in den Wochen vor dem Turnier in Belgien nur wenig trainieren konnte. Dass sie trotzdem mit zu den Meisterschaften reisen durfte, bezeichnet sie selbst als "ein einmaliges Erlebnis".

Bei dem einwöchigen Aufenthalt in Koksijde wurde natürlich auch ein entsprechendes Rahmenprogramm geboten. "Die belgischen Gastgeber haben sich eine unheimliche Mühe gegeben", schwärmt Daniela van Hall von den Bedingungen während des Turniers. So wurden sowohl die Begrüßung als auch die Verabschiedung der Mannschaften feierlich zelebriert und am letzten Abend erwartete die Spieler aus sechs Nationen ein Gala-Dinner. Während der Spiele kümmerten sich Masseure um die strapazierte Muskulatur der Aktiven. Ausflüge wie eine Stadtbesichtigung in Brügge rundeten das Programm ab. "Die Bedingungen waren sehr professionell", betont Oberfeldwebel van Hall.

Während der Vorrunde hatte sich die Damenmannschaft der Luftwaffe gegen die Teams aus Belgien, Polen, die Niederlande und Großbritannien durchgesetzt - lediglich gegen die US-Damen ging man als Verlierer vom Platz. Im Finale dann sollte sich für die deutsche Mannschaft die Gelegenheit zur Wiedergutmachung ergeben. Nach dem Auftakterfolg im ersten Einzel und einer Niederlage im Doppel musste das zweite Einzel die Entscheidung in dieser Begegnung bringen. Nach drei hochspannenden Sätzen brachte der 15. Matchball schließlich die Entscheidung zu Gunsten der Luftwaffenauswahl aus Deutschland. Entsprechend groß war der Jubel bei Oberfeldwebel van Hall und ihren Mitstreiterinnen.

Den Siegerpokal, den die deutschen Damen überreicht bekamen, gilt es in zwei Jahren zu verteidigen. 2016 wird das Turnier im niederrheinischen Geilenkirchen, der Heimat des NATO-AWACS-Verbands, ausgetragen. Wenn es nach Daniela van Hall geht, ist sie wieder mit dabei. "Das war schon ein tolles Erlebnis", so die Soldatin, "auf und neben dem Platz."

(RP)
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