Uedemer Doppelpott: Quantität und Qualität

Der Uedemer Doppelpott übertraf in seiner 21. Auflage die schon im Vorfeld hohen Erwartungen. Neben der Quantität, die es so noch nicht gegeben hatte (alle vier Konkurrenzen waren voll besetzt), war auch die Qualität in diesem Jahr herausragend.

 Thomas Jakobs und Manuel Bossig holten in der Herren-Konkurrenz den Uedemer Doppelpott.

Thomas Jakobs und Manuel Bossig holten in der Herren-Konkurrenz den Uedemer Doppelpott.

Foto: privat

Besonders bei den Damen wurde auf sehr hohem Niveau agiert. Die hoch gehandelten Ernestine Alexandrowicz und Anne Blawatt (TC Rheinstadion), die in den Leistungsklassen 1 und 2 angesiedelt sind, konnten sich nicht bis ins Finale durchsetzen. Im Halbfinale waren Michelle van Doren/Felicia van Schwaamen (Hamminkelner TC) Endstation für die Düsseldorferinnen. Trotzdem mussten sie nicht mit leeren Händen nach Hause fahren, da sie das Spiel um den mit 150 Euro dotierten dritten Platz gegen Alexandra Nitsche/Jana Wobus (TC BW Issum) klar für sich entscheiden konnten. Im Finale trafen van Doren/van Schwaamen auf Titelverteidigerin Sandra Eyting und ihre Partnerin Katharina Brands (TuB Bocholt). Van Doren, die auch im Mixed aktiv gewesen war und in ihrem insgesamt vierten Spiel des Tages an die Grenzen ihrer Kräfte kam, musste sich mit van Schwaamen dem präzisen und geschickten Spiel von Eyting/Brands beugen und verlor mit 3:6, 2:6.

Im Mixed hatte van Doren zuvor jedoch mit ihrem Partner Alexander Schlomberg (SuS Wesel Nord) für Furore sorgen können. Das Paar gewann in diesem überaus hochklassig besetzten Feld nicht nur das Halbfinale gegen Alexandrowicz und Phillip Panzau (TC Kirchhörde) in drei dramatischen Sätzen, sondern auch das Finale gegen die Moyländer Kombination Ines Kuypers/Julian Schoofs (6:4, 6:4). Platz drei sicherten sich Alexandrowicz/Panzau gegen die Geschwister Alexandra und Andrej Nitsche.

Die Herren 30-Konkurrenz nahm einen ungewöhnlichen Verlauf. Während das favorisierte Paar Patric Hopfe/Stefan Hoppe (Gladbacher HTC) nach seinem 6:3, 7:6 Auftaktsieg gegen Martin und Georg Verhoeven (Frankfurt an der Oder/Uedemer TC) wegen anderweitiger Verpflichtungen am zweiten Spieltag nicht mehr antreten konnten, marschierten in der unteren Hälfte die Brüder Nils und Jörg Riddermann (Uedemer TC) ins Finale. Nachdem sie im Halbfinale gegen die Vereinskameraden Georg Kleppe/Sebastian Grupe einen 2:5-Rückstand in ein 7:5 verwandelt hatten, beendete eine Adduktorenzerrung von Grupe das Spiel zugunsten von Riddermann/Riddermann. In der anderen Hälfte war der Weg frei für Andreas Palloch/Leeroy Echteld (Uedemer TC/Amsterdam), die sich im Halbfinale in drei Sätzen gegen Olaf Schirmer/Roman Stappen (TC SG Repelen) durchsetzten. Im Finale gab es dann aber gegen die überragend spielenden Nils und Jörg Riddermann nichts mehr zu holen. Durch ihren 6:0, 6:0 Sieg gelangen den Uedemern letztlich 17 Spielgewinne in Folge.

Zum Spiel um Platz drei konnte sich Grupe noch einmal aufraffen und untermauerte zusammen mit Kleppe die inzwischen vorherrschende Uedemer Dominanz in diesem Feld mit einem klaren 6:2, 6:1 über Schirmer/Stappen. Bei den Herren schließlich gab es nicht nur sehr schnelles, sondern auch spannendes Tennis. Im Finale standen sich die Gocher Manuel Bossig/Thomas Jakobs (nach Halbfinalsieg über Markus Eyting/Alexander Schlomberg (SuS Wesel Nord) / 7:6, 6:1) und Christian Rickes/Philipp Zita (TC RW Goch/Uedemer TC) (nach Halbfinalsieg über die Titelverteidiger Freek Pieter Consten/Wout Peters (Uedemer TC) / 6:2, 6:1) gegenüber. In einem emotionsgeladenen Spiel führten Rickes/Zita im dritten Satz bereits mit 4:0 und 40:15, ehe Bossig/Jakobs sich noch einmal fingen und den Satz und den Turniersieg mit 6:4 für sich entschieden.

Für Bossig erfüllte sich damit der lange gehegte Traum, den Doppelpott zu gewinnen. Er hatte im Jahr 2008 an der Seite von Mathias Wacker gespielt, als dieser einem Herzinfarkt erlag. Seitdem wird das Turnier zum Gedenken an diesen großen Sportskameraden weiter geführt. Wackers Eltern waren es, die in diesem Jahr die Vollendung des Turniers retteten, indem sie für den völlig verregneten Sonntag günstig und unkompliziert ihre Tennishalle zur Verfügung stellten.

(RP)
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