Fußball Trotz Pausenrückstand: FC im Halbfinale

Kleve · Im Viertelfinale des Niederrheinpokals schlägt der Oberligist 1. FC Kleve den TSV Meerbusch mit 4:1. Zur Pause hatte die Akpinar-Elf zurückgelegen. Nun könnten prominente Klubs wie Rot-Weiß Oberhausen warten.

 Kleves Kicker um Sezai Kezer (rechts) und Nedzad Dragovic (links) zeigten bei der Pokalpartie in Meerbusch eine reife Vorstellung.

Kleves Kicker um Sezai Kezer (rechts) und Nedzad Dragovic (links) zeigten bei der Pokalpartie in Meerbusch eine reife Vorstellung.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Es hat geklappt: Oberligist 1. FC Kleve steht nach einem 4:1-Erfolg beim favorisierten Liga-Konkurrenten TSV Meerbusch im Halbfinale des Niederrheinpokals 2019/2020. „Die Jungs haben es von Anfang an richtig gut gemacht. Das war ein schöner Abend. Wir haben immer weitergespielt, den Kopf oben gehabt. Inhaltlich war der Auftritt stark“, sagt Trainer Umut Akpinar. Dabei waren die Vorzeichen der Auswärtspartie ungünstig: Immerhin mussten mit Pascal Hühner, Tim Haal und Mike Terfloth gleich drei Kicker gesperrt die Rolle des Zuschauers einnehmen. Der Cheftrainer zeigte sich als Startelf-Architekt kreativ: So beorderte er Ali Hassan Hammoud, Luca Plum, Leslie Rume und FC-Reserveakteur Dano Evrard in die Formation. Schon im Vorfeld der Partie hatte Akpinar unserer Redaktion gesagt: „Personell wird es eng, überhaupt dreizehn, vierzehn Spieler zusammenzukriegen.“ Ihnen gegenüber stand ein TSV-Aufgebot in Bestbesetzung.

Die Mannschaft von Übungsleiter Antonio Molina signalisierte von Beginn an, den 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Kleve vor vier Wochen wiederholen zu wollen. Damals hatten die Rot-Blauen ansehnlich gespielt, dennoch höchst unglücklich in der Schlussviertelstunde verloren. Nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, als eine maßgenaue Flanke von Lukas van den Berg auf dem Kopf des Meerbuscher Nachwuchstalents Linus Krajac landete, der sehenswert gegen die Laufrichtung von FC-Schlussmann Ahmet Taner zur 1:0-Führung einköpfte. Nach 21 Zeigerumdrehungen entschärfte Taner einen TSV-Freistoß unter beeindruckendem Flutlicht stark. „Wir haben in der ersten Halbzeit gut mitgehalten, ohne die ganz dicken Chancen herauszuspielen. Daher ging das 0:1 zur Pause durchaus in Ordnung“, sagte Kleves Außenverteidiger Mike Terfloth im Nachgang der Begegnung.

Die Rot-Blauen schritten nach dem Seitenwechsel selbstbewusst aus der Kabine, während sich Meerbusch offenbar auf die Verteidigung der knappen Führung zu besinnen versuchte. Es waren fünfzig Minuten gespielt, als der eingewechselte Sebastian Santana aus wenigen Metern Entfernung zum Ausgleich traf. Wenig später bekamen die Klever einen Foulelfmeter zugesprochen, den Nedzad Dragovic eiskalt verwandelte (62.). Für die Spielentscheidung aber sorgte der Platzverweis gegen Meerbuschs Schlussmann Franz Langhofff, der zuvor eine mitgereiste Anhängerin des 1. FC Kleve wüst beschimpfte. Der TSV erhöhte in der Folge das Risiko im Vorwärtsgang und ließ so immer mehr Lücken in der Rückwärtsbewegung. Eine solche wusste Sebastian Santana auszunutzen, der in der 78. Minute per Flugkopfball zum 3:1 traf. Ein Blick auf Santana: Der 24-Jährige, im Sommer vom SC Düsseldorf-West an den Bresserberg gewechselt, scheint angekommen. Bis zuletzt musste er ob einer schwerwiegenden Verletzung passen, nun avanciert er zunehmend zu einem wichtigen Puzzleteil im Ensemble der Rot-Blauen.

Kurz vor Spielende war es dann noch ein schneller Konter, den Levon Kürkciyan frei vor TSV-Torwart Lars Kruse zum 4:1 vollendete. Für den Schlusspunkt sorgte ein Kicker der Hausherren, der sich wenige Augenblicke vor Schluss zu einem Tritt gegen Kleves Spielführer Fabio Forster hinreißen ließ und somit ebenfalls des Feldes verwiesen wurde. Weitere gute Chancen ließen die Klever liegen.

„Wir haben es in der zweiten Halbzeit nach der Roten Karte von Meerbusch richtig gut gemacht und uns den Einzug ins Halbfinale verdient. So ist die Chance da, ins Finale des Niederrheinpokals einzuziehen“, sagte Terfloth. Ihm zu Folge sei der historische Erfolg „einmalig schön“, immerhin könne man nun prominente Namen erwarten. So befinden sich noch die Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen im Wettbewerb. „Das wären natürlich tolle Gegner“, sagt Mike Terfloth, der nach seiner Gelbsperre am kommenden Sonntag in der Ligapartie gegen Schwarz-Weiß Essen wieder mit von der Partie sein wird. „Die Jungs können stolz auf sich sein und diesen Erfolg genießen. Ab Montag liegt der Fokus dann wieder voll auf dem Klassenerhalt in der Oberliga“, sagt Akpinar. Der 1. FC Kleve wartet nun gespannt auf die drei übrigen Viertelfinals. Am 5. Dezember kommt es zum Essener Duell zwischen dem SV Burgaltendorf und Rot-Weiss Essen. Erst im März messen sich der 1. FC Bocholt und Rot-Weiß Oberhausen sowie die beiden Velberter Teams Sport- und Spielvereinigung und TVD.

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