Fußball-Regionalliga Träumen wird verboten

Die nächste Chance auf Wiedergutmachung besitzt der 1. FC Kleve morgen um 14 Uhr. Dann wird die Partie beim BV Cloppenburg angepfiffen. FC-Trainer Arie van Lent ist der Auffassung, dass seine Männer zuletzt genug zugeschaut und gedöst haben.

Den Verein BV Cloppenburg kennt Kleves Trainer Arie van Lent nicht erst seit die Norddeutschen in die Regionalliga West gepackt wurden. Kleves Übungsleiter hatte in seiner Zeit als Tormaschine mal einen Vertrag beim BV Cloppenburg unterschrieben. "Ja, ich bin von Werder Bremen nach Cloppenburg gewechselt", sagt van Lent, der damals Probleme mit seinem Rücken hatte und wie er sagt an seine "Zukunft denken musste".

Gespielt hat van Lent jedoch nicht einmal für den nächsten Gegner des 1. FC Kleve. Bremens damaliger neuer Trainer Ad de Mos, ein Landsmann von van Lent, wollte diesen unbedingt zurück haben. Da der derzeitige Werder-Trainer gern offensiv spielen ließ, schließlich würden alle davon profitieren, wir, das Publikum und auch der Gegner, so de Mos, passte Stürmer van Lent bestens in die Bremer Planungen.

Da jedoch in erster Linie die Gegner von der Spielkultur des niederländischen Trainers profitierten, waren die Tage von de Mos in Bremen schnell gezählt. Van Lent sagt heute rückblickend: "Den unterschriebenen Vertrag mit Cloppenburg haben wir einfach zerrissen und sind dafür zu einem Freundschaftsspiel dorthin gefahren. Für mich war die Entscheidung, nicht nach Cloppenburg zu gehen, keineswegs falsch."

Genug zugeguckt

Ein großer Unterschied zwischen dem kommenden Gegner und dem 1. FC Kleve ist, dass die Tribüne in Cloppenburg bereits fertig gestellt wurde. 5001 Gäste fasst das Stadion, auf 1080 kann man Sitzen. Der Name der Kampfbahn ist noch nicht veräußert und zeigt den Unkundigen an, in welchem Landstrich Cloppenburg zu finden ist: In der "Arena Oldenburger Münsterland" wird morgen gespielt.

Und dort will FC-Trainer van Lent von seinen Akteuren deutlich mehr sehen als zuletzt. Auf die Frage, ob man zunächst den Gastgebern die Initiative überlassen wird, um sich deren Aktionen aus einer sicheren Defensive anzuschauen, sagte van Lent: "Zugeguckt haben wir in den letzten Spielen doch wohl genug." Der Niederländer hat genug vom dösenden oder träumenden Personal und das Anforderungsprofil an seine Männer überarbeitet.

"Wir sind gut genug, um dort selbst das Spiel zu machen", erklärt der FC-Coach. Dass Mikel Jaliens es in Co-Produktion mit Adrian Mahr in der vergangenen Partie schaffte, den Gästen den Treffer zum 0:1 aufzulegen, wurde während der Woche ausreichend besprochen.

"So einen Ball muss man auf die Tribüne hauen", mahnt van Lent in Zukunft den Mut zu unpopulären Entscheidungen an. Diese Nachlässigkeiten, so der FC-Trainer, gilt es zu unterlassen. Vor allem auch deshalb, damit nach Spielschluss beim 1. FC nicht wieder Wörter wie "wenn" oder "hätten" Hochkonjunktur haben.

Ehrenmitgliedschaft

Neben van Lent hat auch Kleves Marek Klimczok eine besondere Beziehung zum BV Cloppenburg. Immerhin spielte Klimczok zwei Jahre beim BV und dies mit derartigem Erfolg, dass er nur kurz an einer Ehrenmitgliedschaft vorbeischrammte.

Nach dem ersten Jahr hatte Klimczok reichlich Angebote. So wollte der FC Carl Zeiss Jena den Polen unbedingt haben. Der Vertrag lief jedoch über zwei Jahre, der Verein gab ihn nicht frei, so dass Klimczok bleiben musste. Er dürfte sich demnach in Cloppenburg einer besonderen Aufmerksamkeit erfreuen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort