Tennis Tischtennis-Legenden hautnah in Kleve
Kleve · Die DJK Rhenania Kleve hat anlässlich ihres 60-jährigen Vereinsbestehens ein Show-Turnier der Spitzenklasse geboten. Mit Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner spielten zwei Tischtennis-Asse auf. Oberliga-Neuzugänge offiziell vorgestellt.
Packende Ballwechsel mit wahren Tischtennis-Legenden, gute Stimmung auf den Rängen und einen unverhofften Publikums-Liebling erlebten Gäste der DJK Rhenania Kleve am Samstagabend in der Sporthalle der Realschule Kleve. Der Verein hatte anlässlich seines 60-jährigen Bestehens geladen und trumpfte mit zwei ganz besonderen Gästen auf: Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner, die 1989 in Dortmund Weltmeister im Doppel wurden, stellten sich drei Herausforderern der DJK.
Man könnte Roßkopf den Jogi Löw des deutschen Tischtennis nennen. Schließlich ist er Bundestrainer der Herren, wurde darüber hinaus 2011 und 2012 zum "Trainer des Jahres" gewählt. Für ihn gab es also durchaus einen Ruf zu verteidigen. Die drei Herausforderer waren dennoch wild entschlossen, den großen Idolen die Stirn zu bieten.
Steffen Potthoff, Johannes Kirchner und Christian Schlesinger warfen alles in die Waagschale — dennoch gingen die Partien am Ende ganz klar an die Stars. Mit jeweils 3:0- Sätzen konnte sich Roßkopf gegen Potthoff, Fetzner gegen Kirchner und das Doppel der Legenden gemeinsam gegen Schlesinger und Kirchner durchsetzen. So deutlich, wie es auf dem Papier aussah, waren die Spiele aber nicht: Immer wieder holten die Rhenanen unter den Augen des jungen Ober-Schiedsrichters Justin Röder Punkte in spannenden Ballwechseln — die Vollprofis zeigten sich beeindruckt. "Wir haben jetzt einige dieser Show-Partien bestritten, das waren aber mit Abstand die besten Gegner", sagte Fetzner anerkennend.
Der sportliche Höhepunkt des Abends war aber ganz klar das Duell der Giganten — Roßkopf gegen Fetzner. Die beiden Stars schlugen sich die Bälle um die Ohren, waren dabei auch aber immer wieder für einen Spaß gut. So stieg Fetzner etwa auf die Platte, kühlte sich während eines Duells mit einer Flasche Bier ab oder überließ einen Aufschlag dem Schiedsrichter Justin Röder. Der spielte mit, setzte den Aufschlag dem chancenlosen Jörg Roßkopf auf die Kante der Platte und holte unter dem tosenden Applaus der rund 150 Zuschauer mit einem Ass den Punkt. Roßkopfs fachmännischer Kommentar: "Das ist ein zukünftiger Weltmeister, der kann nur solche Aufschläge." Ansonsten hatte der junge Schiedsrichter die beiden Stars voll im Griff. Mit Sätzen wie "Ich diskutiere nicht" und "Ich entscheide, wann Netz ist", eroberte er das Publikum im Sturm.
Auch die Weltmeister von 1989 ließen sich von der Stimmung anstecken. "Das war eine tolle Atmosphäre und hat uns großen Spaß gemacht, vielen Dank", sagte Steffen Fetzner. Die Partie entschied am Ende übrigens Jörg Roßkopf mit 2:1- Sätzen (9-11, 13-11, 11-9) für sich. Und die Zuschauer können auf ein baldiges Wiedersehen hoffen: "Im nächsten Jahr sieht man sich vielleicht ja wieder", sagte Fetzner.