Der Neustart nach dem Rückzug WRW Kleve geht „zurück zu den Wurzeln“

Kleve · Tischtennis: Der Klub will nur noch auf Kräfte aus der Region setzen. Das Ziel für die Regionalliga-Mannschaft und das Oberliga-Team lautet Klassenerhalt.

WRW Kleve I, hier Lea Vehreschild, erwartet in der Regionalliga zum Auftakt am kommenden Samstag den TTC GW Fritzdorf II.

WRW Kleve I, hier Lea Vehreschild, erwartet in der Regionalliga zum Auftakt am kommenden Samstag den TTC GW Fritzdorf II.

Foto: Markus van Offern (mvo)

WRW Kleve hat vor einigen Monaten ein Kapitel beendet, das zwar erfolgreich war, doch am Ende auch wegen der Corona-Pandemie abgeschlossen wurde. Der Verein zog Anfang März seine erste Damen-Mannschaft aus der Dritten Tischtennisliga in die Regionalliga zurück. Das zweite Team wurde aus der Regionalliga abgemeldet und schlägt in der Saison 2022/23 eine Klasse tiefer in der Oberliga auf. Zugleich hatte der Vorstand entschieden, in der ersten Mannschaft nicht mehr auf Spielerinnen zu setzen, die Aufwandsentschädigungen dafür enthalten, dass sie für WRW um Punkte kämpfen.

„Wir gehen zurück zu unseren Wurzeln“, sagt Klaus Seipold, Teammanager der WRW-Damen. Will heißen: Der Verein will künftig nur noch auf Spielerinnen aus der Region bauen. Das erste Damen-Team hatte in der vergangenen Saison beim Rückzug aus der Dritten Liga vor allem deshalb auf einem Abstiegsplatz gestanden, weil die Spielerinnen, die für ihren Einsatz entlohnt wurden, nicht spontan zur Verfügung gestanden hatten, wenn es wegen der Pandemie zu Verlegungen von Partien gekommen war. „Unser Weg ist vor allem wegen der besonderen Umstände einer Corona-Saison krachend gescheitert“, hatte Seipold damals im Interview mit der Rheinischen Post gesagt.

Jetzt geht es für die beiden sportlichen Aushängeschilder des Klubs eine Klasse tiefer, aber mit einem hohen Maß an Planungssicherheit, was den Einsatz des Personals betrifft, weiter. Wobei Seipold nicht ausschließt, dass WRW noch einmal in der Dritten Liga aufschlagen würde. „Die Voraussetzung ist aber, dass wir das mit Spielerinnen aus der Region und ohne bezahlte Kräfte schaffen“, sagt er.

Das Thema dürfte aber erst einmal nicht auf den Tisch kommen. Denn in der aktuellen Saison, in die WRW Kleve I am Samstag, 18.30 Uhr, in der Turnhalle Mittelweg mit einem Heimspiel gegen den TTC GW Fritzdorf II startet, ist der Klassenerhalt das Ziel. Lara Lamhardt, Pia Dorißen, Maria Beltermann und Lea Vehreschild, die alle auch schon in der Dritten Liga aufgeschlagen haben, sowie Annika Meens bilden das Team. „Die Regionalliga ist in dieser Saison sehr schwer einzuschätzen. Viele Vereine haben gute Spielerinnen gemeldet, wobei die Frage ist, ob sie immer eingesetzt werden. Trotzdem müsste es mit dem Ziel Klassenerhalt gut klappen“, sagt Klaus Seipold.

Auch für die zweite Mannschaft geht es in der Oberliga nur darum, in der Klasse zu bleiben. Das Team wird ab und an Unterstützung durch Maria Beltermann, Lea Vehreschild oder Annika Meens aus der ersten Mannschaft erhalten. Zudem stehen Nefel Ari, Jana van Tilburg, Marie Janssen, die nach einem zweijährigen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten nach Kleve zurückgekehrt ist, und Franca van Dreuten, Neuzugang vom TTV Rees-Groin, im Aufgebot. Die Mannschaft bestreitet ihr erstes Spiel am Samstag, 17. September, in eigener Halle gegen den TuS Wickrath.

Derweil ist WRW Kleve III schon in die Saison in der NRW-Liga der Damen gestartet. Für die Mannschaft gab es zum Auftakt eine knappe 6:8-Niederlage in der Heimpartie gegen Borussia Düsseldorf II. Franca van Dreuten feierte mit zwei Siegen im Einzel ein gutes Debüt im WRW-Trikot. Franziska Ort (2), Petra Jenisch und Claudia Wils/Franziska Ort holten die weiteren Punkte.

Teammanager Klaus Seipold freut sich wie die Spielerinnen, dass es nach einem halben Jahr Pause endlich wieder in der Meisterschaft um Punkte geht. Seipold ist auch relativ zuversichtlich, dass die Pandemie die Saison nicht noch einmal stoppen wird, zumal es auch keine besonderen Corona-Regeln für den Spielbetrieb gibt. Allerdings droht anderes Unheil: die Energiekrise.

Vielerorts wird schon davon gesprochen, dass Sporthallen geschlossen werden könnten, um Energiekosten einzusparen. Seipold hofft, dass dies nicht der nächste Grund ist, weshalb eine Saison vorzeitig beendet werden muss. „Wir merken schon jetzt bei der Jugendarbeit, dass wir durch die Pandemie einige Nachwuchsspieler verloren haben und der Zulauf wesentlich geringer ist. Ein erneuter Abbruch der Saison würde den Tischtennissport schwer treffen“, sagt Seipold.

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