Fußball-Oberliga Tim Haal unersetzlich für den 1. FC Kleve

Kleve · Der 33-Jährige saß zu Beginn der Saison bei den Rot-Blauen auf der Bank, mittlerweile ist der Routinier jedoch auf einer für ihn ungewohnten Position gesetzt. Am Sonntag, 14.15 Uhr, geht es gegen den Tabellenfünften VfB Hilden.

Tim Haal tritt seit Monaten als kompromissloser Innenverteidiger am Klever Bresserberg in Erscheinung.

Tim Haal tritt seit Monaten als kompromissloser Innenverteidiger am Klever Bresserberg in Erscheinung.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Saisonstart beim Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve verlief holprig für Tim Haal. Der 33-Jährige, der seit 2014 am Bresserberg kickt, kam nur zu Kurzeinsätzen. Im defensiven Mittelfeld hatte sich Nathnael Scheffler den Platz an der Seite von Kapitän Fabio Forster erobert, im Abwehrzentrum hatte Folarin Williams die Nase vorne. Doch Trainer Umut Akpinar konnte mit seiner Startelf noch nicht zufrieden sein, schließlich enttäuschte das Team zum Start schwer. Es galt, Kurskorrekturen vorzunehmen.

Mittlerweile haben sich die Rot-Blauen aus dem Tabellenkeller gekämpft. Ein wichtiger Faktor dabei ist auch Tim Haal, der den 21-jährigen Williams, im Sommer vom TV Jahn Hiesfeld gekommen, in der Innenverteidigung verdrängt hat. Seit Mitte September ist der Ex-Gocher neben Abwehrchef Nedzad Dragovic gesetzt. Das Duo gibt den Vorderleuten eine Menge Halt.

„Anfangs habe ich nicht so viel gespielt. Aber ich habe mich nicht beklagt. Immerhin kenne ich meine Rolle im Team und im Verein. Im Training habe ich weiter Gas gegeben und mich angeboten“, sagt Haal. Und das Vertrauen des Trainers zahlt er mit starken Vorstellungen zurück. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer hundert Prozent Gas gebe – egal, ob ich von der Bank komme oder von Anfang an spiele“, sagt der Berufsfeuerwehrmann aus Duisburg.

Allerdings ist Tim Haal eigentlich gelernter Sechser. In den vergangenen Jahren machte er sich als Balleroberer in der Oberliga Niederrhein einen Namen, vor allem in der Luft ist der Rechtsfuß eine Bank. Mit der neuen Position, die er in den Vorjahren höchstens mal aushilfsweise ausfüllte, kann sich Haal aber anfreunden. „Es macht richtig Spaß, neben Nedzad Dragovic zu spielen. Wir verstehen uns blind. Der eine weiß ganz genau, was der andere tut. Das dürfte man auch merken“, so der 33-Jährige.

Im Defensivzentrum setzen die Rot-Blauen derzeit auf ein Füllhorn an Erfahrung. „Es ist klar, dass irgendwann auch junge Leute herangeführt werden müssen, dann ist man vielleicht nicht mehr erste Wahl. Aber erst einmal freue ich mich, wenn der Trainer mich sonntags aufstellt. Ich akzeptiere aber sowieso jede Entscheidung, die der Coach fällt“, sagt Haal, der zuletzt auch für die deutsche Bundesauswahl der Berufsfeuerwehren am Fußball aktiv war.

Der Defensivakteur rechnet fest damit, seine aktive Laufbahn beim 1. FC Kleve zu beenden. „Ich habe immer gesagt, dass ich den ambitionierten Amateurfußball mitsamt Verpflichtungen nur noch beim 1. FC Kleve spiele. Meine Karriere beende ich unter Trainer Umut Akpinar und Kaderplaner Hans Noy. Ob ich dann irgendwo nochmal als Hobbykicker weitermache, weiß ich noch nicht. Das hängt auch ganz stark davon ab, was mein Körper sagt“, so Haal, der als ein überaus mannschaftsdienlicher Spieler gilt. Vor seiner Zeit in der Kreisstadt war der Brandmeister für den SV Sonsbeck, den TV Jahn Hiesfeld sowie für Viktoria Goch in der Oberliga und der Niederrheinliga unterwegs.

Am Sonntag, 14.15 Uhr, geht es für seine Mannschaft vor heimischem Publikum gegen den Tabellenfünften VfB Hilden. Ein starker Gegner, wie Tim Haal meint. „Der VfB Hilden hat schon in der vergangenen Saison ganz oben mitgespielt. Nun haben sie wieder eine überragende Serie hingelegt“, sagt er. Jüngst aber haben die Schwarz-Weißen gleich zwei Mal in Serie nicht gewonnen.

Der 1. FC Kleve wolle aber unbedingt punkten, ehe wenige Tage später die Auswärtspartie gegen TuRU Düsseldorf ansteht und es in die Winterpause geht. „Wir haben uns mittlerweile gefangen, auch wenn das in der Tabelle noch nicht so deutlich wird. Nun wollen wir am liebsten noch zwei Siege holen, um beruhigt in die Winterpause gehen zu können“, sagt Haal, dessen Mannschaft derzeit auf Tabellenplatz 13 steht. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt vier Zähler. Zuletzt hatte man gegen ETB Schwarz-Weiß Essen ansehnlich gespielt, aber unglücklich mit 0:3 verloren.

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