Fußball Thomsen schob die Lok aufs Gleis

Fußball: Bei der 2:3-Niederlage des 1. FC Kleve im Testspiel gegen Leipzig verärgerte das völlig indisponierte Schiedsrichter-Gespann die 300 Zuschauer. Kreß von der Bank verbannt. Bulut Aksoy erzielte beide Treffer für die Rot-Blauen.

Wenn in einem Fußball-Testspiel, bei dem das Ergebnis in der Regel zweitrangig ist, das Schiedsrichter-Gespann in den Mittelpunkt rückt, dann sagt das einiges über die Qualität der Unparteiischen aus. Bei der 2:3-Niederlage des 1. FC Kleve hatte das Trio einen denkbar schwarzen Tag erwischt. Insbesondere Spielleiter Martin Thomsen aus Kleve, zweifellos ein Talent seiner Zunft, der mit 22 Jahren schon Regionalliga pfeift, und seine überforderte Assistentin Sandra Jung zogen sich den Zorn des Publikums zu. In einem Meisterschaftsspiel hätte es dafür die RP-Note 5 gegeben.

Individuelle Fehler

Lokomotive Leipzig, ein Spitzenteam in der Oberliga Nordost, profitierte aber auch von individuellen Fehlern der Klever Hintermannschaft. Beim 0:1 in der 22. Minute unterlief ausgerechnet Kapitän Umut Akpinar ein dicker Patzer. Kevin Adam bedankte sich artig, versetzte auch noch Torwart Dominik Schütz und lief mit dem Ball am Fuß über die Torlinie. Zuvor hatte Engler mit einem abgefälschten Freistoß, der am Pfosten landete, Pech gehabt (18.). Das 0:2 leitete Schiri Thomsen ein. Nach einem Foul von Behrendt an Heusel verlegte er den Tatort kurzerhand in den Strafraum. Der von Heusel verwandelte Elfmeter war eine krasse Fehlentscheidung (43.), die Leipziger Pausenführung dagegen korrekt.

Gleich nach Wiederanpfiff keimte Hoffnung auf im Klever Lager, als Bulent Aksoy mit einem Sonntagsschuss in den Winkel das 1:2 markierte (46.). Von allen guten Geistern verlassen schien dann der für Dominik Schütz eingewechselte FC-Keeper Sascha Horsmann, der 20 Meter aus dem Tor lief und postwendend von Gugma mit einem Heber zum 1:3 überlistet wurde (50.). Abermals war es Aksoy, der Kleve jubeln ließ. Nach Koep-Flanke vollendete er per Kopf zum 2:3. Und hätte nicht erneut Schiri Thomsen einen Total-Blackout gehabt, dann wäre Kleve auch noch der verdiente Ausgleich gelungen. Koep wurde im Strafraum umgestoßen, diesmal verlegte der Referee den Ort des Geschehens nach außerhalb (55.). Endgültig bedient waren die Zuschauer, als Assistentin Sandra Jung mehrfach bei FC-Angriffen wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Fahne hob und schließlich dafür sorgte, dass der zurecht aufgebrachte FC-Trainer Georg Kreß in der 85. Minute von der Trainerbank verbannt wurde. So macht man sich in der Region keine Freunde.

(RP)
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