Fußball Tabellenführer 1. FC Kleve im zweiten Durchgang wie entfesselt

Kleve · Fußball-Landesliga: PSV Wesel - 1. FC Kleve 1:6 (1:1) / Die FC-Tore erzielten Maurice Rybacki (3), Tigran Gazarjan, Niklas Klein-Wiele und Mike Terfloth.

Beim 7:2-Erfolg zum Saisonstart im August behielt der 1. FC Kleve gegen den PSV Wesel-Lackhausen mit fünf Toren Unterschied die Oberhand. Gestern nun gab es im PSV-Stadion die Wiederauflage der Begegnung. Und diesmal waren es sogar sechs Tore, die den 1. FC Kleve nach 90 Minuten von seinem Gegner trennte. Mit 6:1 wiesen die Rot-Blauen, die auf Pascal Hühner (fünfte gelbe Karte) und Christof Prause (Beruf) verzichten mussten, souverän in die Schranken.

"Im ersten Durchgang haben wir schon vieles richtig gut gemacht. Was uns dann nach dem Seitenwechsel gelang, hat das noch einmal in den Schatten gestellt", sagte FC-Trainer Thomas von Kuczkowski, der sich glücklich schätzen darf, über einen so breiten und exzellent besetzten Kader zu verfügen.

Gestern trug zum ersten Mal nach seiner Verpflichtung im Spätsommer "Hajo" Peters die rot-blauen Farben. Der ehemalige Kapitän der Gocher Viktoria, der für Jan-Philip Maaßen in das Team rückte und neben Patrick Braun im Abwehrzentrum spielte, nahm sofort in bekannter Manier die Zügel in die Hand und coachte von hinten heraus seine Mannschaft.

Aber nicht allein durch Peters gewann die Klever Formation an Qualität, auch das Mitwirken des wuseligen Niederländers Tigran Gazarjan, der seine Gegenspieler reihenweise narrte und dabei nie den richtigen Zeitpunkt verpasste, den Ball weiter zu spielen, befruchtete das Spiel der Schwanenstädter.

In der 11. Spielminute war es Niklas Klein-Wiele, der ein perfektes Anspiel des auf der rechten Seite durchgestarteten Maurice Rybacki aus elf Metern Entfernung mit dem Kopf in die Maschen wuchtete. Der Tabellenführer begann gegen eine hoch und giftig verteidigende PSV-Mannschaft das Heft des Handelns zu übernehmen, wurde jedoch in der 20. Minute durch einen von Oliver Vos abgefälschten Freistoß, der zum Ausgleich hinter FC-Keeper Sascha Horsmann einschlug, vorübergehend ausgebremst. Doch schnell waren die Reihen auf Klever Seite wieder geschlossen, und die Offensivmaschine des Ligachefs nahm wieder Fahrt auf. Levon Kurikciyan nagelte einen aus der Luft genommenen Ball ans äußere Lattenkreuz des Weseler Tores. Zu einem zweiten Lattenkontakt des Balles kam es nach einem Freistoß von Fabio Forster (44.), der gestern gemeinsam mit Mike Terfloth einen fabelhaften Mittelfeldpart ablieferte.

Der zweite Klever Treffer zwei Minuten nach dem Seitenwechsel durch Rybacki nach feiner Ballstafette über Horsmann, Klein-Wiele und Terfloth traf die Gastgeber augenscheinlich mitten ins Herz. Von da an erlahmte die PSV-Gegenwehr zusehends. Ganz vorbei war's dann damit, als Gazarjan einen zu kurz abgewehrten Ball in Seelenruhe zum 3:1 (58.) über die Linie drückte. Klein-Wiele und Kurikciyan verdienten sich in diesem Fall die "Assist"-Punkte.

In der letzten halben Stunde bestimmte nur noch der 1. FC Kleve das Geschehen auf dem seifigen und deshalb nicht einfach zu bespielenden Untergrund. Die FC-Kicker dominierten die Zweikämpfe, dribbelten, kombinierten, nutzten die freien Räume und behaupteten sich gegen ihre Gegenspieler, so dass es für die zahlreichen FC-Anhängern eine Freude war. In der 65. Minute erhöhte Rybacki aus spitzem Winkel nach einem perfekten Anspiel des spielfreudigen Gazarjan auf 4:1. Und immer noch blieben die Klever hungrig. Sie wollten mehr und bekamen das auch. Einen Spielzug über Forster und Kurikciyan schloss erneut Rybacki (72.) zum 5:1 ab. Den Schlusspunkt setzte Sekunden vor dem Schlusspfiff Terfloth mit dem Treffer zum 6:1.

1. FC Kleve: Horsmann - Ehrhardt (77. Maaßen), Peters, Braun, Buttgereit (82. Thyssen) - Forster, Terfloth - Klein-Wiele, Gazarjan (82. Wetzels), Kurikciyan - Rybacki.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort