Interview mit Marvin Ellmann „Ich will mit der SV Hö.-Nie. in die Oberliga“

Kalkar · Der 32-Jährige wechselt zum Landesligisten. Im Interview spricht der Oberliga-Stürmer, der von ETB Schwarz-Weiß Essen kommt, über seine Ziele.

 Marvin Ellmann (Mitte) war bei seinen bisherigen Stationen eine Garantie für Tore. Bald will er seine Qualitäten bei der SV Hönnepel-Niedermörmter unter Beweis stellen.

Marvin Ellmann (Mitte) war bei seinen bisherigen Stationen eine Garantie für Tore. Bald will er seine Qualitäten bei der SV Hönnepel-Niedermörmter unter Beweis stellen.

Foto: Achim Blazy

Beim Fußball-Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter ist Marvin Ellmann der Königstransfer für die kommende Spielzeit. Vor wenigen Wochen unterschrieb er für ein Jahr an der Kalkarer Düffelsmühle. Der 32-Jährige spielt seit Sommer 2017 für den Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen. Zuvor sammelte er sogar schon Erfahrung im Profifußball. Die SV Hö.-Nie. steht aktuell in der Landesliga auf dem Abstiegsplatz 15. Dennoch rüsten die Klub-Verantwortlichen für die Saison 20/21 bereits mächtig auf. Als Schlüsselspieler wurde Ellmann unter Vertrag genommen. Trainer Sven Schützek sagt über ihn: „Marvin ist genauso heiß wie ich.“

Herr Ellmann, was zieht Sie zur SV Hönnepel-Niedermörmter?

Marvin Ellmann Die Verantwortlichen der SV Hö.-Nie. haben mich einfach von ihrem Konzept überzeugt. Sie haben sich sehr früh bei mir gemeldet, und ich hatte sofort Lust, mir anzuhören, wo sie hinwollen. Hö.-Nie. hat im nächsten Jahr richtig was vor. Ich will gerne ein Teil dieses Projektes sein.

Wie ist die Verbindung nach Kalkar entstanden?

Ellmann Spieler Marcel Schütze und ich kennen uns schon sehr lange, weil unsere Eltern viel miteinander zu tun haben. Als klar war, dass mein Vertrag ausläuft, hat er den Kontakt zwischen dem Verein und mir vermittelt. Ich habe dann überragende Gespräche mit Sven Schützek geführt. Mit ihm ist richtig was möglich. Unter den Umständen hat es auch nicht lange gedauert, meine Frau von dem Schritt nach Hö.-Nie. zu überzeugen.

Sie haben nun sieben Spielzeiten lang in der Oberliga gekickt. Da ist die Landesliga ein Rückschritt.

Ellmann Klar, ich habe jahrelang in der Oberliga gespielt und da auch immer viele Tore gemacht. Doch es ist jetzt Zeit für Neues. Ich habe keine Lust mehr, in der Oberliga um die Goldene Ananas zu spielen. Außerdem will ich es auch mal wieder mit Gegnern zu tun haben, die ich nicht kenne. Und wäre die SV Hö.-Nie. als Landesligist nicht so ambitioniert, wäre ich auch nicht gekommen. Ich will die Mannschaft in der nächsten Saison als erfahrener Spieler führen und den vielen Jungspunden im Team helfen.

Also kommen Sie, um die SV Hö.-Nie. in die Oberliga zu führen?

Ellmann Die Oberliga sollte zumindest das Ziel sein. Der Verein will dahin zurück, wo er mal war und wo er in meinen Augen auch hingehört. Vor einigen Jahren hat Hö.-Nie. noch ganz oben in der Oberliga mitgespielt und im Niederrheinpokal für Furore gesorgt. Daran orientieren wir uns.

Wie hoch schätzen Sie das Niveau der Landesliga ein?

Ellmann In der Gruppe zwei der Landesliga habe ich noch nie gespielt. Als 18-Jähriger habe ich mal für den Duisburger SV in der Landesliga gespielt. Das war aber die Gruppe eins. Also kommen da ganz neue Mannschaften auf mich zu – mit vier oder fünf Ausnahmen. Es wird also spannend. Wie hoch das Niveau der Liga ist, kann ich aus der Entfernung nur schwer einschätzen.

Sie wohnen mit Ihrer Familie in Duisburg. Scheuen Sie nicht den weiten Weg nach Kalkar?

Ellmann Nein, überhaupt nicht. Viel länger wird der Weg im Vergleich zu dem nach Essen nicht sein, immerhin kommt man auf dem Weg nach Hö.-Nie. seltener in den Stau. Außerdem habe ich mit Marcel Schütze schon eine Fahrgemeinschaft vereinbart. Er nimmt mich ab Kamp-Lintfort mit.

Sind Sie schon einmal auf der Platzanlage der SV Hö.-Nie. gewesen?

Ellmann Ja, ich habe da vor einigen Wochen meinen Vertrag unterschrieben. Auch als Spieler bin ich schon mehrfach dort gewesen. Der Verein hat eine gute Anlage, nur der Rasen hat noch Luft nach oben. Außerdem gibt es um den Klub herum eine sehr familiäre Atmosphäre. Darauf freue ich mich schon.

Wie blicken Sie auf die bisherige Oberliga-Saison mit ETB Schwarz-Weiß Essen zurück?

Ellmann Bisher lief es für uns recht positiv. Wir stehen auf Rang neun. Ein einstelliger Platz war unser Ziel. Sollten wir nochmal spielen, könnten wir noch ein wenig klettern.

Meinen Sie, dass die laufende Saison noch fortgesetzt wird?

Ellmann Aktuell ist davon eher nicht auszugehen. Natürlich würde ich es mir wünschen, dass wir nochmal anfangen. Auch, um mich vernünftig von den Kollegen in Essen zu verabschieden. Und vielleicht wird die nächste Saison ja auch interessanter, weil wir nun auf Fußball verzichten mussten.

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