Fußball Herzschlagfinale: SV Hö.-Nie. hält die Klasse

Kalkar · Fußball-Landesliga: Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter – SV Scherpenberg 2:0 (1:0). Konkurrent GSV Moers wurde von Duisburg demontiert. Spielführer Edin Husic leitete den Sieg der Kucze-Elf ein.

 SV Hö.-Nie. Protagonisten feierten ausgelassen auf dem Rasen an der Kalkarer Düffelsmühle.

SV Hö.-Nie. Protagonisten feierten ausgelassen auf dem Rasen an der Kalkarer Düffelsmühle.

Foto: Bernd Rave

Die Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter hat den Abstieg aus der Landesliga abgewendet. Die Mannschaft von Trainer Thomas von Kuczkowski besiegte zuhause den SV Scherpenberg mit 2:0. Der Duisburger SV leistete Hö.-Nie. die notwendige Schützenhilfe: Mit 6:3 schlug der DSV den GSV Moers, welcher damit absteigt. Es war ein emotionaler Spieltag für die Schwarz-Gelben, die am letzten Spieltag noch um den Klassenerhalt bangten. Ein Heimsieg gegen Scherpenberg musste her, zudem durfte der Tabellenvierzehnte GSV Moers in seinem Heimspiel höchstens einen Punkt holen.

Für die Erfüllung der ersten Bedingung sorgten die Schwarz-Gelben am Sonntag selbst: Mit einer engagierten Mannschaftsleistung bei gut 30 Grad Außentemperatur kaufte Hö.-Nie. den Gästen aus Scherpenberg den Schneid ab. In der 16. Spielminute gingen die Hausherren in Führung: Luca Plum hatte mit einem strammen Schuss eine Ecke rausgeholt, die Kapitän Edin Husic zum 1:0 per Kopf diente. Scherpenberg antwortete mit einem guten Kopfball durch Almir Sogolj (18.), der das Tor jedoch knapp verfehlte. In der 27. rang Maximilian Stellmach dem Hö.-Nie.-Torhüter Patrick Seitz einen starken Reflex ab. Weitere Chancen blieben in der ersten Halbzeit beidseitig Mangelware, und Hö.-Nie. ging nach insgesamt recht ausgeglichener erster Hälfte mit 1:0-Führung in die Pause.

Einen konzentrierten und motivierten Eindruck hatte Hö.-Nie. im ersten Durchgang gemacht. Kam es dann doch mal zu Irritationen, war Trainer von Kuczkowski zur Stelle – wie kurz vor dem Pausenpfiff. Nach einer knappen Abseitsentscheidung gegen Schwarz-Gelb appellierte der Coach an seine Schützlinge: „Hört auf zu diskutieren, wir brauchen euch alle!“ Auch in der Kabine schien der Trainer die richtigen Worte gefunden zu haben, schließlich ließ seine Mannschaft im zweiten Durchgang nicht nach und blieb konzentriert.

So auch Stürmer Can Yilmaz, der in der 70. Minute einen misslungenen Ball des Scherpenberger Torwarts eiskalt mit dem 2:0 bestrafte. Recht unspektakulär verlief dann die Schlussphase der Partie. Spannend blieb es aber über den Abpfiff hinaus: Denn als in Hö.-Nie. Schluss war, sollte die Partie des GSV Moers noch einige Minuten laufen. Die Hö.-Nie.-Akteure warteten mit dem Siegesjubel und versammelten sich teils um Mobiltelefone mit dem laufenden Ticker aus Moers. 3:4 lagen die Moerser beim Abpfiff des Hö.-Nie.-Spiels hinten – als der Duisburger SV dann sein fünftes Tor erzielte, eröffnete Hö.-Nies Abwehrstütze Marcel Schütze den Jubel auf dem Acker.

„Niemals Bezirksliga, niemals, niemals, niemals!“, sangen die Schwarz-Gelben. Stolz stand in den Gesichtern der Bullen, aber auch Erleichterung – schließlich war die Saison für Mannschaft und Verein nervenaufreibend. Etwa als der sportliche Leiter Guido Lohmann sich Ende März aufgrund interner Differenzen aus dem Amt verabschiedete und im Zuge dessen auch sieben Spieler den Verein verließen. Der Großteil der Mannschaft jedoch hielt zu Trainer und Vorstand, unterstützt seit April durch den neuen sportlichen Leiter Georg Kreß.

Und sie schafften den Klassenerhalt. Mit einem wochenlangen Kraftakt – wenngleich selbst Trainer Thomas von Kuczkowski vor anderthalb Monaten noch stille Momente des Zweifels hatte, wie er am Sonntag sagte. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wie auch der Stolz auf seine Spieler, die auch nach den internen Unruhen nicht aufgesteckt hätten. „Ich glaube, dass die Mannschaft dadurch noch weiter zusammengerückt ist“, sagte der Coach, und bedankte sich auch bei Georg Kreß, der ihm und der Mannschaft stets auf Augenhöhe begegnet sei und von Beginn an angepackt habe.

Ein Kompliment, das Kreß am Sonntag gerne zurückgeben wollte: „Einer hat immer an den Klassenerhalt geglaubt – und das war der Trainer. Er hat immer versucht, die Stimmung oben zu halten und den Fokus auf das nächste Spiel zu lenken, auch nach bitteren Niederlagen wie dem 3:5 gegen Niederwenigern“, so der sportliche Leiter. Groß war die Erleichterung auch bei den Spielern: „Ich glaube, ich bin in dieser Saison um zehn Jahre gealtert“, sagte Can Yilmaz, der am Sonntag wie auch in den Wochen zuvor wichtige Tore erzielt hatte. Auch er sagt, dass die Mannschaft durch die Turbulenzen im März noch stärker zusammengerückt sei. Glücklich ging auch Luca Plum nach seinem vorerst letzten Spiel für Hö.-Nie. vom Platz: „Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist super. Das Spiel heute war ein sehr schöner Abschied für mich“, sagte der 23-Jährige.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort