Fußball Viktoria Goch verliert Torjäger

Goch · Atila Sultan Ercan verlässt den Bezirksligisten Viktoria Goch. Der Niederländer war bisher für elf Tore gut. Der Name von Kato Sürün geistert am Hubert-Houben-Stadion herum. Interesse am Sportchef-Posten weist er jedoch von sich.

 Viktoria Goch verliert eine seiner wichtigsten Stützen: Der Niederländer Atila Sultan Ercan dürfte dem Vernehmen nach in der Rückrunde nicht mehr im Hubert-Houben-Stadion auflaufen.

Viktoria Goch verliert eine seiner wichtigsten Stützen: Der Niederländer Atila Sultan Ercan dürfte dem Vernehmen nach in der Rückrunde nicht mehr im Hubert-Houben-Stadion auflaufen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es weht der Wind der Veränderung beim Fußball-Bezirksligisten Viktoria Goch. Seitdem Daniel Beine zum Jahreswechsel das Spielertraineramt bei den Schwarz-Roten übernommen hat, sprechen die Verantwortlichen wieder vollmundig von jenem Ziel, das jahrelang keiner aussprechen mochte: die Landesliga. So sagt der 32-Jährige: „Mein Ziel als Trainer ist nicht die Bezirksliga.“ Klar ist aber auch: Bei 28 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer TSV Wachtendonk-Wankum wird’s in dieser Rückrunde nichts mehr mit dem Sprung in die sechshöchste deutsche Spielklasse. Stattdessen wolle Beine langfristig am Projekt Viktoria Goch feilen, so band er sich für anderthalb Jahre an den Klub.

Nun aber setzt es einen Rückschlag für den ehemaligen Oberliga-Kicker. Nach RP-Informationen kann Beine künftig nämlich nicht mehr auf Angreifer Atila Sultan Ercan zurückgreifen. Er soll sich bereits abgemeldet haben. Daniel Beine aber sagt: „Die definitive Entscheidung fällt erst am Dienstagabend.“

Außer Frage steht: Der Abgang des Niederländers wäre ein schwerer Schlag für den Tabellenachten. Mit elf Treffern war Atila Sultan Ercan in der Hinserie mit Abstand der treffsicherste Stürmer des von Jan Kilkens trainierten Aufgebots. Dem Vernehmen nach sei Ercan auf Geheiß von Kilkens an die Marienwasserstraße gelockt worden. Mit dem Rücktritt des Niederländers Ende Dezember habe auch Ercan die Entscheidung getroffen, dem Verein den Rücken zu kehren. Dass der Stürmer die Gocher Viktoria ob der Verbindung zum Ex-Trainer verlässt, wolle Kilkens nicht bestätigen. Er sagt aber: „Atila und ich sind gute Freunde.“

Daniel Beine erklärt, nicht bestrebt zu sein, einen Nachfolger für Ercan zu verpflichten, sollte dieser den Klub tatsächlich verlassen. Immerhin würden nun einige Verletzte zurückkehren, die den Ausfall kompensieren könnten. Einer davon ist Daniel Beine selbst, der über weite Strecken der Hinrunde wegen eines Sehnenabrisses ausfiel. Auch Winter-Neuzugang Kristof Prause soll zu einer festen Stütze der Schwarz-Roten werden. Der 26-jährige Linksverteidiger kickte zuletzt für den SV Sonsbeck in der Landesliga, aufgrund einer schweren Knie-Verletzung kam er dort in dieser Spielzeit jedoch nur auf drei Einsätze. „Unsere Mannschaft hat eine hohe Qualität. Die ersten Wochen verlaufen richtig gut, die Jungs sind sehr wissbegierig. Das stimmt mich zuversichtlich für die Rückrunde“, sagt Trainer Daniel Beine.

Noch immer scheint offen zu sein, ob auch die sportliche Führung der Viktoria Zuwachs bekommt. So geistern die Namen Kato Sürün und Guido Lohmann an der Marienwasserstraße herum. Dem Vernehmen nach könnte das Duo, zuletzt beim Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter aktiv, die sportliche Führung in Goch übernehmen. Auf Anfrage weisen Sürun und Lohmann dies jedoch weit von sich. „Aktuell habe ich kein Interesse. Nach der Zeit bei Hö.-Nie. frage ich mich grundsätzlich, was mich noch in den Amateurfußball zieht“, sagt Sürün.

Dennoch ist es in Goch ein offenes Geheimnis, dass Sürün um Rat gebeten wird, wenn’s um die Verpflichtung neuer Spieler geht. Schließlich verfüge dieser über ein gutes Netzwerk. So soll er auch Daniel Beine im vergangenen Sommer als Spieler nach Goch vermittelt haben. Kato Sürün sagt: „Ich habe einen guten Draht nach Goch.“ Bisher kümmert sich Sven Kleuskens als Co-Trainer in Personalunion um die sportliche Leitung. Dem Vernehmen nach wolle sich der Klub auf dieser Position jedoch breiter aufstellen.

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