Corona-Lockdown im Amateursport Stimmen der Fußball-Klubs zur erneuten Pause

Der Amateur-Fußball wird erneut wegen der Pandemie für wenigstens einen Monat abgepfiffen. Für die meisten Vereine hat sich diese Entwicklung abgezeichnet.

 Hermann Tecklenburg, Präsident des SV Straelen

Hermann Tecklenburg, Präsident des SV Straelen

Foto: Heinz Spütz

Hermann Tecklenburg (Präsident des SV Straelen): „Im Freien ist die Ansteckungsgefahr sehr gering. Morgens sehe ich, wie 20 Kinder gleichzeitig in den Schulbus einsteigen. Wenn der Sport jetzt im November oder möglicherweise noch länger pausieren muss, ist die Verhältnismäßigkeit in meinen Augen nicht mehr gewahrt. Ich persönlich finde außerdem ganz schlimm, dass die Politik jetzt möglicherweise vielen Gaststätten und Restaurants den Todesstoß versetzt. Dabei haben sich die Gastronomen, die ich kenne, in den vergangenen Monaten penibel an die Vorschriften gehalten.“

Christoph Thyssen (Vorsitzender des 1. FC Kleve): „Es macht Sinn, alle Maßnahmen zu treffen, um das Coronavirus einzudämmen. Es hat sich in den vergangenen Wochen ja schon abgezeichnet, dass es wieder zu Einschnitten kommen wird. Man hätte aber vielleicht zulassen können, dass die Vereine intern ihren Trainingsbetrieb aufrechterhalten können, aber nicht mehr zu Fußball-Spielen durch das Land fahren.“

 Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve

Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve

Foto: Markus van Offern (mvo)

Peter Streutgens, Sportlicher Leiter des TSV Wachtendonk-Wankum: „Ich hatte mit einer solchen Entscheidung gerechnet und halte sie auch für richtig. Man muss schließlich auch einmal sehen, dass momentan viele Menschen um ihre Existenz bangen. Da können wir nicht gleichzeitig 25 Mann auf dem Sportplatz rumrennen lassen, selbst wenn man auf Zuschauer verzichtet. Ich befürchte, dass uns das Thema in Atem halten wird, bis geeignete Medikamente und ein Impfstoff gefunden werden.“

Björn Mende, Vorsitzender der SGE Bedburg-Hau: „Diese Pause ist für mich die einzig richtige Entscheidung, wenn ich sehe, dass sich auch im Kreis Kleve die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell stetig der Marke 100 nähert. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt richtig und sinnvoll, den Kontaktsport im Amateurbereich zu unterbrechen. Das Infektionsrisiko auf dem Fußballplatz mag zwar vergleichsweise gering sein. Aber das Drumherum beim Fußball ist das große Problem, zumal es teilweise auch am Verständnis fehlt, die vorgeschriebenen Abstands- und Hygieneregeln auf den Sportplätzen einzuhalten.“

Protokolliert von Volker Himmelberg und Joachim Schwenk

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