Lokalsport Spiele des Willens und der Einstellung

Kleve · Fußball-Landesliga: Ein Heimspiel und zwei Auswärtspartien warten auf die hiesigen Vertreter. Während Tabellenführer 1. FC Kleve beim PSV Wesel und der SV Hö./Nie. II beim 1. FC Viersen antreten, empfängt Viktoria Goch den VfL Repelen.

 Daniel Beine (2.v.l. in Gelb) mischte am vergangenen Sonntag noch die Gocher Abwehr auf. Für das Spiel in Viersen allerdings bangt er um seinen Einsatz.

Daniel Beine (2.v.l. in Gelb) mischte am vergangenen Sonntag noch die Gocher Abwehr auf. Für das Spiel in Viersen allerdings bangt er um seinen Einsatz.

Foto: Evers

Aus hiesiger Sicht fällt der Blick auf die Landesliga-Tabelle zwiespältig aus. Während der 1. FC Kleve als Tabellenführer die Sonnenseite der Liga genießen darf, stemmen sich die Gocher Viktoria und Aufsteiger SV Hönnepel-Niedermörmter II mit allen ihnen verfügbaren Mitteln gegen den Abstieg. Die Spiele werden morgen um 14.15 Uhr angepfiffen.

SV Viktoria Goch - VfL Repelen. Nach dem empfindlichen Tiefschlag gegen den Lokalrivalen von der Düffelsmühle hofft Viktoria-Coach Andreas Voss nun wenigstens auf einen positiven Schlussakzent gegen Repelen. "Es geht nicht darum, das letzte Spiel nur irgendwie über die Runden zu bringen. Die Hinrunde ist vorbei. Gegen Repelen beginnt die Rückserie und damit stellen wir die Uhren wieder auf Null. Wir wissen, dass wir einige Punkte mehr in dieser holen müssen" ruft Voss einen Neustart aus. Selbiger soll erheblich besser gelingen als das 0:3 im Hinspiel, als die Gocher dem taktisch cleveren Konterfußball des VfL Repelen zum Opfer fielen. Doch auch in Repelen kriselte es zuletzt erheblich. Wie die Weberstädter wartet auch die Elf von Sascha Weyen seit acht Partien auf einen Dreier.

Bei der Viktoria haben Peter Janßen und Marcel Sura ihre Sperren abgesessen, Tim Janz wie auch Fabian Hermens und eventuell Kay Tassenaar sind ebenfalls einsatzbereit. Mit Kevin Kitzig (Oberschenkelprobleme) droht jedoch ausgerechnet der Akteur auszufallen, der nach fünf Spielen ohne eigenen Treffer gegen Hö./Nie. endlich wieder für die Gocher eingenetzt hatte. Sollte dem so sein, wären seine Sturmkollegen umso mehr gefordert. Hier hofft Voss, dass bei Alen Brajic der Knoten platzt: "Bei ihm besteht eine Diskrepanz zwischen Training und Spiel. In den Übungseinheiten trifft er mit großer Leichtigkeit. Im Spiel hakt es dann aber."

PSV Wesel-Lackhausen - 1. FC Kleve (Sonntag, 14.15 Uhr). Das Hinspiel gewann der 1. FC Kleve mit 7:2-Toren. Trotzdem sah es Mitte der zweiten Halbzeit nicht so aus, als könnte das Spiel den Rot-Blauen locker von der Hand gehen. Erst Pascal Hühner stellte eine Viertelstunde vor Schluss mit seinem Tor zum 4:2 die Signale endgültig auf Sieg. Danach übernahm die Mannschaft von FC-Trainer Thomas von Kuczkowski ein erstes Mal in dieser Saison die Tabellenführung, die sie auch jetzt wieder inne hat. Dazwischen aber wandelte der 1. FC Kleve auf einem schmalen Grad, kassierte Niederlagen bei Teutonia St. Tönis und dem VfL Rhede und musste auch in heimischer Umgebung dem VfB Homberg den Vortritt lassen.

Dann aber ging der bekannte Ruck durchs Klever Team, es steckte längerfristige Ausfälle von Marcel Haeger (Auslandsaufenthalt), Tim Haal (Achillessehne) und weitere kleinere Wehwehchen weg, sprang wieder an die Spitze und unterfütterte diese auf aktuell fünf Punkte. "Wenn man oben steht, ist auch gegen ein Unentschieden wie zuletzt in Duisburg nichts einzuwenden", sagt von Kuczkowski, der auch gestern noch einmal von einem für beide Mannschaften gerechten Ergebnis sprach.

Morgen nun steht für den FC eine weitere Auswärtsaufgabe auf dem Plan. Die Reise geht zum PSV Wesel-Lackhausen. Den Klevern steht im Vergleich zur Vorwoche Linksverteidiger Christof Prause (Schichtdienst) nicht zur Verfügung, dafür kehrt Jan-Phillip Maaßen zurück. "Dazu steht mir Hajo Peters zur Verfügung, der jetzt frei ist", sagt "Kucze", der zwei talentierte A-Jugendliche nach Wesel mitnimmt. "Wir haben das Ziel, dort zu gewinnen", sagt der Klever Trainer. Dazu müsse aber jeder in der Mannschaft über die gesamten 90 Minuten seine Leistung abrufen.

1. FC Viersen - SV Hönnepel-Niedermörmter II. "Im Hinspiel waren wir sicher noch grün hinter den Ohren. Im Laufe der Hinrunde haben wir aber einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Daniel Beine, Spielertrainer des SV Hö.-Nie. II. Übersteigerte Erwartungen legen die "Jungbullen" aber auch vor dem Rückspiel nicht an den Tag: "Unser Ziel ist es, einen Punkt mitzunehmen", sagt Beine. "Ich rechne mit einem Spiel, dass durch Wille und Einstellung entschieden wird. Alle gehen nach der langen Hinrunde ziemlich auf dem Zahnfleisch, hinzu kommt, dass die schlechter werdenden Plätze Kräfte rauben", so der Coach. Mit der richtigen Einstellung sei aber ein Punkt möglich gegen Viersen, das derzeit mit 23 Punkten den achten Tabellenplatz belegt. Die Hö.-Nie.-Reserve muss mit einem effizienten Gegner rechnen, der mit 24 Toren zwar nicht zu den Tormaschinen der Liga zählt, mit erst 20 Gegentoren in 17 Spielen aber hinten auch sehr wenig zulässt.

Da kommt es den "Jungbullen" überhaupt nicht gelegen, dass hinter dem Einsatz von Spielertrainer und Top-Torjäger Daniel Beine noch ein Fragezeichen steht. "Ich bin angeschlagen und konnte die ganze Woche nicht trainieren", sagt der Coach, der ansonsten auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann - mit Ausnahme der drei Spieler, die ins Oberliga-Team aufrückten.

(RP)
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