Lokalsport Sperre für Gelb-Rot-Sünder

Lokalsport · Die Regelung, die im Profifußball schon seit vielen Jahren gilt, soll ab der Saison 2013 / '14 auch bei den Amateuren umgesetzt werden. Der Verband möchte den Fair Play-Gedanken fördern.

Die Amateurfußballer am Niederrhein sollten sich schon einmal auf eine gravierende Änderung gefasst machen. Spieler, die eine Gelb-Rote Karte gesehen haben, werden voraussichtlich für die nächste Partie gesperrt. Diese Regelung, die bei den Profis seit Einführung der "Ampelkarte" gilt, soll mit dem Start der Saison 2013 /'14 auch für die Amateure gelten.

Hintergrund dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass die Regionalliga West wegen einer Strukturreform ab kommenden Sonntag, 1. Juli, nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) fällt. Ab sofort ist der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband verantwortlich. Und dessen Funktionäre haben inzwischen mehr als laut darüber nachgedacht, Gelb-Rot-Sünder nicht mehr nur in der Regionalliga, sondern auch in allen unteren Klassen zu sperren.

In der kommenden Saison passiert zunächst einmal nichts. "So kurz vor dem Startschuss der nächsten Spielzeit hätten wir eine entsprechende Regeländerung nicht mehr hinbekommen. Schiedsrichter, Spieler und Verantwortliche sollen schließlich auch Gelegenheit erhalten, sich auf die Änderungen einzustellen", sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußball-Ausschusses des Fußball-Verbandes Niederrhein.

"Wir möchten mit dieser Entscheidung auch im Sinne des Fair Play ein Zeichen setzen. Vielleicht zieht der eine oder andere Spieler mal zurück, weil er keine zweite Gelbe Karte erhalten möchte. Und auch die Zahl der Rudelbildungen und Revanchefouls dürfte sich damit deutlich verringern lassen", erklärt der FVN-Funktionär unserer Zeitung.

Der Verband überlegt aktuell sogar noch, eine weitere Regelung aus dem Profibereich zu übernehmen. Dort ist es bekanntlich üblich, einen Kicker für ein Spiel zu sperren, sobald er die fünfte oder zehnte Gelber Karte gesehen hat. Allerdings überwiegt zurzeit noch die Skepsis, was die Umsetzbarkeit in den untersten Spielklassen betrifft. Schließlich müssten alle Schiedsrichter sich daran gewöhnen, die Gelben Karten penibel korrekt in den Spielbericht einzutragen, was gerade in den untersten Ligen nicht immer passiert.

Hingegen sieht FVN-Funktionär Wolfgang Jades keinerlei Hindernis für die geplante Gelb-Rot-Sperre: "Ich halte es auch in den Kreisligen für sinnvoll. Mit dem elektronischen Spielbericht lässt sich das prima umsetzen."

(RP/rl)
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