Fußball "So lange alles möglich ist, kämpfen wir weiter"

Kleve · Trotz der bitteren Niederlage lassen sich die Gocher Akteure nicht hängen. Kapitän Peter Janßen geht voran.

 Frederik Benning verursachte den vermeintlichen Strafstoß.

Frederik Benning verursachte den vermeintlichen Strafstoß.

Foto: evers

Raven Olschewski, Torwart des Fußball-Landesligisten Viktoria Goch, holte nach dem Elfmeter in der 90. Minute den Ball aus seinem Kasten und drosch ihn frustriert in den Himmel. Der vom gestrigen Gegner FSV Duisburg sicher verwandelte Strafstoß bedeutete in einem kampfbetonten Spiel die Entscheidung und versetzte die Gocher in eine Art Schockstarre. Bis zum Schlusspfiff drängten sich zwar noch auf den Ausgleich, als das Spiel jedoch vorüber war, ließen sich die Gocher ihre Gefühle dann doch anmerken.

 Kapitän Peter Janßen wirft die Flinte noch nicht ins Korn.

Kapitän Peter Janßen wirft die Flinte noch nicht ins Korn.

Foto: EVE

Besonders ärgerlich waren die letzten Spielminuten für Frederik Benning, der den Elfmeter verursachte. Ebenso wie seine Mitspieler fand er diesen Strafstoß jedoch nicht gerechtfertigt. "Für mich war das ein normaler Zweikampf. Wenn man das pfeift, müsste in jedem Spiel ein Elfmeter gegeben werden. Aber der Stürmer wollte diesen Elfer auch holen", verteidigte sich Benning. Ansonsten seien die 90 Minuten fast schon symptomatisch wie die gesamte bisherige Saison gewesen. "Es war eigentlich ein gutes Spiel von uns. Wir haben gekämpft, nur nach vorne ging zu wenig. Aber das liegt auch an unseren fehlenden verletzten Spielern und denen, die beruflich immer wieder verhindert sind", sagte Benning. Doch die Mannschaft wisse, worum es in den kommenden Wochen gehe und dass sie, um die Klasse zu halten, am Donnerstag wieder alles geben müsse. "Im Training müssen jetzt wieder unsere Köpfe hochgehen", forderte Benning nach dem Abpfiff. Natürlich sei die Stimmung beim Tabellenletzten angespannt, so Benning, aber aufgeben komme eben nicht in Frage.

Der gleichen Auffassung war auch Viktorias Kapitän Peter Janßen. Er haderte jedoch zunächst noch mit der unglücklich zustande gekommenen Niederlage. "Wir hatten ja sogar noch eine Möglichkeit zum Ausgleich, aber wenn man unten drin steht, hat man dann auch einfach nicht das nötige Glück" , meinte Janßen. An der Mannschaft liege das jedoch nicht, denn sie habe gegen Duisburg bewiesen, dass sie bis zur letzten Minute kämpfe. "Die Einstellung stimmt bei uns. Das merkt man auch daran, dass im Training alle heiß sind und keiner fehlt", berichtete Janßen, dessen Motivation noch immer ungebrochen ist. "So lange alles möglich ist, kämpfen wir weiter."

Kay Tassenaar, der seine zweite Saison für die Rot-Schwarzen bestreitet, berichtete nach der Partie gegen den FSV Duisburg ebenso vom unbändigen Willen die Klasse zu halten. "Wir haben noch viele Spiele vor uns, aber wir dürfen jetzt keine kleinen Kinder sein. Wir müssen große Männer sein. Der Trainer wurde bereits entlassen, Bergi (Gochs langjähriger Co-Trainer Andreas Bergmann, Anmerkung der Redaktion) ist auch weg. Also müssen wir Spieler es nun richten", sagte Tassenaar.

Insgesamt war auch er zuversichtlich, dass Goch das Ziel trotz der vier Punkte Rückstand auf Rang 15 erreichen wird. "Wir spielen noch gegen die Mannschaften, die unten drin stehen. Da müssen wir unsere Punkte holen. Wir machen alles dafür", erklärte der Niederländer. Den Viktoria-Fans dürften diese Worte jedenfalls wieder etwas mehr Mut machen.

(pets)
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