Für Daniel Beine, Trainer der Viktoria, kommt die Entwicklung nicht überraschend. „Wir wussten, dass sich beide Spieler verändern wollten. Wir sind im Guten auseinandergegangen“, sagt Beine, der sich mit seiner Mannschaft noch die Vizemeisterschaft sichern kann, wenn die Viktoria am Sonntag beim Saison-Finale in der Heimpartie gegen den TuS Xanten wenigstens einen Punkt gewinnt. Der Bezirksligist schaut sich nach den beiden Abgängen jetzt nach Verstärkungen für die Offensive um. „Wir sind in guten Gesprächen mit möglichen Neuzugängen. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Mannschaft in der kommenden Saison nicht schlechter sein wird als in dieser Spielzeit“, so Beine.

Levon Kürkciyan hat für die Viktoria in dieser Saison in 26 Spielen 14 Treffer erzielt und 17 Tore vorbereitet. Der 28-Jährige hat vor seinem Wechsel nach Goch von 2015 bis 2020 für den 1. FC Kleve in der Ober- und Landesliga gespielt. Auch Jan-Luca Geurtz hat eine Klever Vergangenheit. Er lief in der Jugend und dann bei den Senioren noch einmal drei Jahre für den Fusionsklub auf. Er konnte in dieser Saison bislang nur 14 Spiele bestreiten, bei denen er vier Treffer erzielte, weil er in der Hinrunde beim 2:0-Sieg der Viktoria beim GSV Moers einen Armbruch erlitten hat.

Die SGE Bedburg-Hau hofft, nach der Verpflichtung der beiden Angreifer eine große Baustelle im Kader abgearbeitet zu haben. Denn beim Landesligisten drückte in der vergangenen Saison vor allem in der Offensive der Schuh. Die Mannschaft erzielte in 26 Spielen lediglich 37 Treffer – eine schlechtere Bilanz wiesen nur die Absteiger Sportfreunde Broekhuysen (35) und TSV Wachtendonk-Wankum (34) auf. Zudem sind in Falko Kersten, der seine Laufbahn beendet hat, Jefferson Gola (Ziel unbekannt) und Luca Wiens (SV Hönnepel-Niedermörmter) drei Angreifer des bisherigen Kaders nicht mehr dabei.

Der neue Trainer Jo Voß, der Erfolgscoach Sebastian Kaul ablöst, muss auf fünf weitere Akteure verzichten, die zum Teil lange für den Klub aktiv waren. Torhüter Jason Olschewski will nach langer Krankheit beim RSV Praest einen Comeback-Versuch starten. Auch Marvin Kresimon (Umzug nach Wolfsburg), Lukas Ehrhardt, der eine Pause auf unbestimmte Zeit einlegt, Dominik Ljubicic (Ende der Laufbahn) und Ciwan-Ozan Özdemir (1. FC Kleve III) laufen nicht mehr für die SGE auf.

Den Abgängen stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Neben Levon Kürkciyan und Jan-Luca Geurtz schließen sich Ahma Alzedaue, der in dieser Saison sieben Spiele für Oberligist SV Sonsbeck bestritten hat, Matthias Roser (SV Sonsbeck II), Christian Ploenes (TSV Weeze), Sezai Kezer (1. FC Kleve) und Marten Albrecht (1. FC Kleve II) dem Landesligisten an. Zudem werden Torhüter Philip Steiner und Abwehrspieler Jan Schoofs aus der eigenen Jugend erst einmal mit der ersten Mannschaft trainieren.

„Unser Kader steht damit. Wir schauen uns aktuell nicht nach weiteren Neuzugängen um“, sagt Dilek Özden. Die Verantwortlichen wissen, dass die SGE, die den Klassenerhalt in der abgelaufenen Saison erst am vorletzten Spieltag sicher hatte, vor einem weiteren schweren Jahr in der Landesliga steht. Denn statt drei wird es jetzt nur noch zwei Gruppen mit jeweils 20 Mannschaften geben. „Das wird nicht nur eine extrem harte Saison, weil es wieder zu einem erhöhten Abstieg kommt. Die Belastung wird mit 38 Spielen auch sehr groß sein“, sagt Trainer Jo Voß. Das Ziel ist deshalb klar. „Wir glauben zwar, dass wir in personeller Hinsicht sehr gut aufgestellt sind. Doch es kann für uns wieder nur um den Klassenerhalt gehen“, sagt Dilek Özden.