Nur acht Tore in zwölf Spielen Der Angriff ist das Sorgenkind der SGE Bedburg-Hau

Bedburg-Hau · Die Schwächen in der Offensive und große Personalsorgen sind dafür verantwortlich, dass die Mannschaft nur noch zwei Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen hat.

 Die SGE Bedburg-Hau muss jetzt auch auf Stürmer Falko Kersten (r.) verzichten. Er wurde nach seiner Roten Karte im Spiel gegen den PSV Wesel für vier Partien gesperrt.

Die SGE Bedburg-Hau muss jetzt auch auf Stürmer Falko Kersten (r.) verzichten. Er wurde nach seiner Roten Karte im Spiel gegen den PSV Wesel für vier Partien gesperrt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Trainer Sebastian Kaul behält die Ruhe, obwohl die SGE Bedburg-Hau nach Niederlagen in den vergangenen beiden Partien den Abstiegsplätzen in der Fußball-Landesliga bedrohlich nahegekommen ist. Die Mannschaft rutschte nach dem 0:3 bei der SV Hönnepel-Niedermörmter und dem 0:2 gegen den PSV Wesel auf den noch rettenden zehnten Rang ab und weist lediglich zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten der vier Plätze auf, die hinunter in die Bezirksliga führen. „Wir stehen noch über dem Strich und liegen somit voll im Fahrplan. Denn es war doch klar, dass es für uns in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt gehen würde“, sagt der 43-jährige Coach.

Die Dinge ließen sich zwischenzeitlich aber viel besser für die SGE Bedburg-Hau an. Das Team stand nach fünf Spieltagen mit neun Punkten auf dem fünften Platz. In den folgenden sieben Partien holte sich die Mannschaft allerdings nur noch fünf Zähler auf das Konto. Trotzdem ist Kaul nicht unzufrieden mit dem, was die SGE bislang auf die Beine gestellt hat. „Mit Ausnahme der 0:3-Niederlage bei der DJK SF Lowick war ich mit unseren Leistungen immer absolut einverstanden“, sagt der Trainer.

Das traf auch zuletzt beim 0:2 in der Heimpartie gegen den PSV Wesel zu, bei dem die SGE Bedburg-Hau in der ersten Halbzeit noch auf Augenhöhe mit dem Gast gewesen war. In Hälfte zwei fehlte dann vor allem die Kraft und körperliche Robustheit, um dem Gegner weiter Paroli bieten zu können. „Doch ich konnte der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, so Kaul.

Schließlich gab es einen entscheidenden Grund dafür, dass der Landesligist in den zweiten 45 Minuten kein gleichwertiger Konkurrent mehr sein konnte. „Wir waren zuletzt personell arg gebeutelt“, sagt Kaul. Teilweise waren nur acht oder neun Spieler beim Training, was es erschwert, ein Team in Form zu halten und taktische Details einzustudieren. Bezeichnend ist, dass in Marvin Kresimon und Martin Tekaat nur zwei Akteure in den bisherigen zwölf Partien immer dabei waren.

Bei der Niederlage gegen den PSV stand in Marvin Kresimon nur ein gelernter Innenverteidiger im Team. Es fehlten wichtige Kräfte wie Torhüter Jason Olschewski (erkrankt), Sebastian van Brakel (Innenbandriss), Fabian Berntsen (Nasenbeinbruch), Oussama Toumzine (Mittelfußprellung), Marcel Flietel und Dominik Ljubicic (beide Rückenbeschwerden). Zudem hat sich der Niederländer Jordi van Kerkhof schon seit Wochen nicht mehr beim Training oder den Spielen blicken lassen. Warum, das weiß Kaul nicht. „Wir erreichen ihn weder per Telefon noch über WhatsApp“, sagt der Trainer. Und dass gegen den PSV in Falko Kersten eine wichtige Offensivkraft die Rote Karte sah und mittlerweile für vier Spiele gesperrt worden ist, vergrößert die Sorgen noch.

Zumal bei der SGE im Angriff der Schuh extrem drückt. Nur acht Treffer hat der Landesligist bislang erzielt – mit Abstand der schlechteste Wert in der Klasse. Gleich in sieben Partien blieb die Mannschaft ohne eigenen Treffer. Bei ihren bisherigen vier Siegen gab’s stets das gleiche Resultat – 1:0. „Unsere Torausbeute ist ein Desaster. Und wir müssen zudem einen Riesenaufwand betreiben, um einen Treffer zu erzielen. Bis zum letzten oder vorletzten Pass ist unser Spiel nach vorne gut. Doch dann agieren wir zu überhastet oder mit zu wenig Überzeugung“, so Kaul.

Der Coach ist guter Dinge, dass sich dies nach der Winterpause ändern wird. Zum einen, weil er die berechtigte Hoffnung hat, dass sich die personelle Lage bis dahin entspannen wird. Zum anderen, weil die SGE personell nachlegen will. „Wir sind bereits mit möglichen Neuzugängen im Gespräch. Wenn es passt, wollen wir uns in der Offensive und Defensive verstärken“, sagt Sebastian Kaul, dem klar ist, dass er mit seinem Team vor schweren Monaten steht. „Wenn wir es erneut schaffen sollten, in der Liga zu bleiben, dann wäre das ein Erfolg für uns.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort