Fußball Lars Aarts will jetzt bei Rot-Weiss Essen pfeifen

Goch · Der 26-jährige Schiedsrichter des SV Asperden hat nach guten Leistungen in der Oberliga den Aufstieg in die Regionalliga geschafft. Er hofft, dass er dort auch einmal ein Spiel im Stadion an der Hafenstraße leiten kann.

 Lars Aarts ist seit 2008 als Schiedsrichter aktiv.

Lars Aarts ist seit 2008 als Schiedsrichter aktiv.

Foto: ove/Maarten Oversteegen

An Vorbildern mangelt es jungen Schiedsrichtern im Kreis Kleve nicht. Guido Winkmann und Martin Thomsen sind als Unparteiische in den größten Stadien der Bundesrepublik unterwegs. Der 34-jährige Thomsen pfeift für den SV Donsbrüggen in der Zweiten Bundesliga, seit 2008 leitet Winkmann Spiele im Oberhaus. Der 47-Jährige, der in Kerken wohnt, ist für den SV Nütterden aktiv.

So wundert es nicht, dass Lars Aarts besonders stolz war, als ihm Martin Thomsen zum Aufstieg in die Fußball-Regionalliga beglück­wünschte. Der 26-jährige Aarts pfeift ab der kommenden Saison in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. „Dass er sich bei mir gemeldet hat, ist natürlich eine ganz besondere Ehre“, sagt Aarts. Ohnehin verfolge er die Arbeit von Winkmann und Thomsen sehr genau. „Man erkennt Guido Winkmann im Fernsehen schon an seinem Laufstil. Dann schaut man natürlich ganz genau hin“, sagt Aarts, der für den SV Asperden pfeift. Ohnehin beobachte er, wenn er Fußball im Fernsehen schaut, zuvorderst die Leistungen der Schiedsrichter – und nicht die der Kicker.

 Lars Aarts wünscht sich, dass er jetzt einmal vor großer Kulisse bei RW Essen eingesetzt wird.

Lars Aarts wünscht sich, dass er jetzt einmal vor großer Kulisse bei RW Essen eingesetzt wird.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Seit 2008 ist der Gocher als Schiedsrichter aktiv. Damals entdeckte er seine Leidenschaft über eine Schiedsrichter-AG der Gesamtschule Mittelkreis. Mittlerweile hat er 247 Begegnungen gepfiffen, 386 Gelbe Karten und 31 Platzverweise verteilt. Nach dem Start in der Kreisliga B stieg er kontinuierlich auf. In den vergangenen fünf Jahren stand er in der Oberliga auf dem Rasen, zudem war er zwischen 2017 und 2019 in der Bundesliga der A- und B-Junioren aktiv. In der Oberliga musste sich Aarts auch in hitzigen Begegnungen beweisen – etwa im Essener Stadt-Derby zwischen dem FC Kray und ETB Schwarz-Weiß Essen. Künftig soll es dann noch eine Nummer größer sein. Die Schiri-Beobachter zeigten sich angetan von seinen Leistungen. So darf Aarts nun den nächsten Schritt gehen.

„Ich freue mich schon jetzt darauf, vielleicht einmal bei Rot-Weiss Essen ein Regionalliga-Spiel pfeifen zu dürfen“, sagt der 26-Jährige. Immerhin finden dort mitunter mehr als 10.000 Fans den Weg ins Stadion an der Hafenstraße. In der vierthöchsten deutschen Klasse stünden dann auch hitzige Klassiker auf dem Spielplan – etwa Partien von RW Essen gegen den Wuppertaler SV oder Preußen Münster. Klar ist außerdem schon jetzt: Da Lars Aarts aus dem Fußballkreis Kleve/Geldern kommt, wird er keine Begegnung des Regionalliga-Aufsteigers SV Straelen leiten dürfen.

Aarts empfiehlt jedem Jugendlichen, Erfahrungen als Referee zu machen. „Wer einmal als Schiri auf dem Platz gestanden hat, wächst als Mensch. Wenn du immer nur schüchtern bist, wirst du auseinandergenommen“, sagt Aarts. Außerdem lerne man, Verantwortung zu übernehmen. Immerhin zeichne man als Unparteiischer nicht nur für einen geregelten Ablauf des Geschehens auf dem Rasen verantwortlich. „Man muss auch lernen, ein Gespann zu führen und sich in ein Team einzubringen“, sagt der 26-Jährige. Aarts geht nicht davon aus, noch einen weiteren Aufstieg als Regelhüter zu erleben. „Es ist mein Ziel, mich in der Regionalliga zu behaupten“, sagt er.

Seit einigen Jahren gebe es im Kreis Kleve/Geldern wieder vermehrt Nachwuchs an der Pfeife. Ein Grund dafür: Es gehe vergleichsweise gesittet auf den Fußballplätzen in der Region zu. „Das ist auch faktisch belegt. Beispielsweise gibt es bei uns kaum Spielabbrüche“, sagt Lars Aarts. Da sei die Situation in den Fußball-Kreisen im Ruhrgebiet eine völlig andere. Denn dort kommt es immer wieder dazu, dass Begegnungen von den Schiedsrichtern vorzeitig abgepfiffen werden müssen.

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